Trainer Marco Wildersinn macht aus der Torwartfrage kein Geheimnis. Johann Hipper wird beim Pokal-Halbfinale an diesem Samstag (14 Uhr) gegen seinen Ex-Verein FC Pipinsried im Tor der Würzburger Kickers stehen. "Er hat es sich verdient, bringt im Training eine super Leistung und wird mit Sicherheit ein gutes Spiel machen", sagt der Kickers-Chefcoach über den Winter-Neuzugang.
In der Liga muss sich Hipper, der vom klammen Ligarivalen Türkgücü München an den Main gewechselt war, mit der Reservistenrolle zufriedengeben. Im Toto-Pokal-Wettbewerb bekommt er ausgerechnet in Pipinsried, wo er in der abgebrochenen Corona-Saison 2019/20 in der Bayernliga im Tor gestanden hatte, seine Chance und eine ganz besondere Bühne.
"Wenn ein Spiel im Fernsehen übertragen wird, ist das ein zusätzlicher Ansporn. Da will man natürlich gut aussehen", sagt Kickers-Mittelfeldakteur Maximilian Zaiser. Das Bayerische Fernsehen sendet live aus dem 650-Einwohner-Dorf. Aber nicht nur deshalb besitzt diese Partie für die Kickers eine große Bedeutung.
Zwar könnte sich der Regionalliga-Tabellenführer am Saisonende auch als Meister für den DFB-Pokal-Wettbewerb qualifizieren. Ein Pokalfinale im eigenen Stadion käme als Generalprobe vor möglichen Aufstiegsspielen aber wie gerufen. "Ein Pokalfinale im eigenen Stadion – was gibt es Besseres", sagt Zaiser. Die Motivation, auch diesen Wettbewerb zu gewinnen, sei trotz aller Konzentration auf den Aufstieg sehr groß.
Marco Wildersinn weiß um die Qualität der Pipinsrieder
Damit die Rothosen am 25. Mai daheim gegen den Sieger des zweiten Halbfinals zwischen dem FV Illertissen und dem FC Ingolstadt antreten können, muss aber erst einmal Pokalschreck Pipinsried aus dem Weg geräumt werden. "Wir haben den Gegner in den letzten beiden Punktspielen beobachtet", berichtet Kickers-Trainer Wildersinn.
Auch das 1:0 der Pipinsrieder gegen 1860 München hat er am Bildschirm analysiert. Wildersinns Urteil: "Mich wundert, dass dieses Team in der Bayernliga nur Neunter ist. Das wird keine leichte Aufgabe." Bekanntester Akteur bei den Oberbayern: Ex-Bayern-Talent Fabian Benko, der unter Pep Guardiola und Carlo Ancelotti mit den Profis trainiert hatte.
Ein Würzburger Hoffnungsträger wird im Pokal-Wettbewerb in dieser Saison nicht mehr spielen: Marius Wegmann ist nach seiner Roten Karte aus dem Viertelfinale beim SC Großschwarzenlohe (1:0) gesperrt. "Ihn müssen wir im Kollektiv ersetzen", sagt Wildersinn. Mit Lukas Gottwalt fällt ein weiterer Innenverteidiger aus. Ob Daniel Hägele nach langer Verletzungspause bereits ein Startelfkandidat ist, erscheint zweifelhaft.