Der FV 04 Würzburg führt nach einem 4:1 (2:1) bei Aufsteiger Coburg die Tabelle der Fußball-Bayernliga Nord – gemeinsam mit dem ASV Cham in der in gleicher Höhe sein Heimspiel gegen Regionalliga-Absteiger Eichstätt gewann – an.
"Das Ergebnis hätte auch 7:4 oder 8:4 lauten können. Es war ein offenes Spiel. Wir hatten den Gegner vorher unter die Lupe genommen. Uns war klar, dass es gegen die Coburger mit ihrem 117-Tore-Sturm aus der Landesliga schwierig für uns wird. Wir haben sie von Anfang an gut kontrolliert", berichtete FV-Trainer Harald Funsch nach der Partie.
Jedoch spielte beim FC Coburg diesmal von den drei erfolgreichsten Torschützen der vergangenen Saison – Aykut Civelek (35 Tore), Sertan Sener (24) und Tevin McCullough (15) – nur Sener.
Nach ihrer frühen Führung werden die Nullvierer etwas nachlässig
In der Anfangsformation setzte das FV-Trainerteam auf die Erfahrung, brachte Nico Wagner, Lukas Illig und Lukas Imgrund in der Startelf, obwohl das Trio aufgrund längerer Auslandsaufenthalte in Kürze nicht mehr zur Verfügung steht.
Vor 200 Zuschauerinnen und Zuschauern im Dr.-Eugen-Stocke-Stadion unterhalb der Coburger Veste, darunter zahlreiche Nullvierer, die ihre Mannschaft mit einem Fanbus zum Saisonauftakt begleitet hatten, ging der FV bereits nach wenigen Augenblicken durch den in dieser Saison aus dem eigenen Nachwuchs aufgerückten Fabio Hock früh in Führung (2.).
"Durch ein paar Nachlässigkeiten haben wir den Gegner danach unnötigerweise stark gemacht", schilderte Funsch die Entstehung des Ausgleichs, der sich auch ankündigte, als Coburgs Angreifer Sener mit seinem Schuss nur den Querbalken traf (10.). Nach etwas mehr als einer halben Stunde erzielte Außenverteidiger Fabian Carl den Ausgleich (32.).
Eine einstudierte Standardsituation bringt den FV erneut in Führung
Die Blauen antworteten aber wenige Minuten später, indem Luis Wagner die Gäste mit einem platzierten Kopfball aus kurzer Distanz noch vor der Halbzeit erneut in Führung brachte (39.). "Schön, weil es einstudiert war", kommentierte Funsch das von Moritz Lotzen mit einem Freistoß aufgelegte Tor. "Standards waren in den letzten Wochen ein Thema, da wir zuletzt nicht effektiv genug waren."
Vor der Pause versäumten Paul Obrusnik und Fabio Gobbo mit ihren Chancen ein weiteres Tor für die Blauen. Zehn Minuten waren nach dem Seitenwechsel gespielt, als Fabio Hock ihren Vorsprung durch sein zweites Tor in dieser Partie erhöhte (55.). Die zwei Tore von Hock seien "sehr schön, aber auch keine Überraschung, nach dem, was wir im Trainerteam beim Training sehen können", kommentierte Funsch den gelungenen Einstand den 18-Jährigen in seinem ersten Bayernliga-Spiel.
Dennie Michel führte mit seinem Treffer zum 4:1 bereits Mitte der zweiten Halbzeit die vorzeitige Entscheidung herbei (67.). "Die Konzentration hat danach bei uns etwas nachgelassen. Damit war ich nicht mehr so ganz zufrieden", meinte Funsch. "Ein 4:1 im ersten Spiel hört sich gut an. Wir haben aber auch noch ein paar Dinge, an denen wir arbeiten müssen."
Unterfrankenderby gegen Abtswind am Mittwochabend in Würzburg
"Ein solcher Start gibt Sicherheit. Trotz der Freude über den Auftaktsieg sind wir auch selbstkritisch genug, um sagen zu können, dass unser Sieg zwar verdient war, wir aber trotzdem noch einiges zu verbessern haben", so der Würzburger Trainer weiter. Auch Coburg werde sich in dieser Saison wohl noch steigern können, "weshalb es gut für uns war, gleich zum Start gegen sie gespielt zu haben".
Für die Nullvierer geht es an diesem Mittwoch, 26. Juli, mit einem Heimspiel auf der Sepp-Endres-Sportlange gegen den Vorjahres-Vierten TSV Abtswind (18.30 Uhr) weiter, der zum Saisonstart zu Hause knapp dem Regionalliga-Absteiger SpVgg Hankofen-Hailing unterlag (2:3).