
Osaivbie Ekogiawe – von den meisten, die ihn kennen, Kelvin gerufen – soll gehen. Das hat die Ausländerbehörde für Unterfranken entschieden. Kelvin spielt Fußball beim SV Heidingsfeld, und der Verein ist es auch, der in den letzten bei Facebook und Instagram über Osaivbie Ekogiawes Fall informiert hat.
Über seinen im Juni gestellten Antrag, eine Aufenthaltserlaubnis zu erhalten, sei bis heute nicht entschieden worden, heißt es da. Stattdessen habe die Ausländerbehörde Ekogiawes Abschiebung beantragt und den bisherigen Status als Geduldeter Anfang September für ungültig erklärt.
Nach Anhörung am Amtsgericht aus der Abschiebehaft entlassen
Am Dienstag war Kelvin vorübergehend verhaftet worden: Abschiebehaft. Als "kleinen Teilerfolg" bezeichnet sein Trainer Christian Graf, dass er, nachdem er am Amtsgericht angehört worden war, wieder freigelassen wurde. Als Kelvins Freundin Elisa, mit der er seit über zwei Jahren zusammen sei, Graf am Dienstag nach dem Training in Tränen aufgelöst angerufen habe, sei es "ja eigentlich schon Fünf nach Zwölf gewesen".
Kelvin trainierte am Donnerstag wieder mit seinen Kollegen. "Unser Ablauf war wie immer vor einem Spiel. Er versucht, es irgendwie wegzulächeln, aber ihn nimmt seine Situation extrem mit", weiß Graf. Kelvin wolle am Sonntag spielen – wohl wissend, dass es sein 34. und letztes Spiel im Heidingsfelder Trikot sein könnte.
Osaivbie Ekogiawe kam als 16-Jähriger aus Nigeria nach Deutschland, nach Würzburg und schloss sich dort dem SV Heidingsfeld an, spielte bei den Junioren und rückte in der vergangenen Saison in die erste Mannschaft auf. "Er ist im Verein sehr engagiert, immer beim Training und hier voll integriert", berichtet Graf.
Kelvin schloss die Mittelschule ab und begann vor kurzem eine Ausbildung als Pfleger. "Das ist doch das, was wir wollen und was wir brauchen", sagt Graf. "Mit Kelvin trifft es genau den Falschen." Was die nächsten Tage angeht, will er "positiv denken" und mag seine Hoffnung nicht aufgeben, den 20-Jährigen auch nach diesem Sonntag wiederzusehen.
Im Verein kämpfen sie weiterhin darum, die für diesen Dienstag vorgesehene Abschiebung Ekogiawes zu verhindern. Vor dieser findet noch mal eine Anhörung statt, Kelvins letzte Chance. Florian Volk, Vorsitzender beim SVH und im Vorstand des Würzburger Bürgerforums, will bis dorthin für Ekogiawes Fall größtmögliche Aufmerksamkeit erreichen.
Fürsprecher in allen Partien und Solidarität unter den Vereinen
Er mache in diesen Tagen "nichts mehr anderes, als möglichst vielen Menschen Kelvins Geschichte zu erzählen", sagt Volk. Einer, der davon gehört hat, ist Patrick Friedl: "Er hätte eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen können, ja müssen", findet der Landtagsabgeordnete der Grünen. Er habe Fürsprecher in allen demokratischen Parteien gefunden, sagt Volk.
Und nicht nur das: "Wir sind von vielen Vereinen, auch sportlichen Konkurrenten, angeschrieben oder angerufen worden, wie sie uns helfen und was sie tun können", berichtet er von einer großen Solidarität der "Sportfamilie". Er könne sie derzeit nur bitten: Gebt es weiter und sorgt dafür, dass die Öffentlichkeit mitbekommt, was hier passiert.
Auch das Heimspiel an diesem Sonntag will der Verein nutzen, um auf den Fall aufmerksam zu machen. Wünschen würde er sich, eine große, sehr große Kulisse, die sich buchstäblich hinter Kelvin stellt. "Auch wenn es uns diesmal nicht gelingt, dass er bleiben kann: Wir werden weiter für Kelvin kämpfen", kündigt Volk an.
Wie vielen anderen geht es genauso.
Wo soll man eine Grenze ziehen, wer was für uns "taugt" oder nicht, dies ist nicht möglich.
Es geht hier um einen Asylbewerber, der einen Grund nachweisen muss, dass er hierbleiben darf, bzw. Verfolgt ist.
Anscheinend hat er keinen, ob er jetzt hier eine Ausbildung aufnimmt oder nicht spielt für das Asylverfahren keine Rolle.
Was hier der scheinheilige Herr Heilig wieder loslässt, basiert nicht auf Rechtskenntnis.
... aber vielleicht basiert es auf einem Verständnis von Menschlichkeit.
Ein Mensch, der anscheinend sehr gut integriert ist, der hier eine feste Beziehung hat und noch dazu einen Beruf erlernt, in dem dringend Nachwuchs gebraucht wird, soll abgeschoben werden??? Wenn die Paragrafenreiter und Korinthenk*cker später mal im Pflegeheim sind und keiner ist da, der ihnen den Allerwertesten abputzt setzt vielleicht eine Gesinnungsänderung ein. Dann ist es aber zu spät...
Werfen Sie bitte mal einen Blick un das Aufenthaltesgesetz.
Und das ist falsch, dieses Aufenthaltsgesetz.
Jeder der bereits hier ist und sich in einem der gesuchten Berufe ausbilden lässt oder arbeiten will sollte ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht bekommen.
Es kann sich halt nicht jeder sein eigenes Gesetz machen, ob sie es gut finden oder nicht.
Und so graben wir unsere Zukunft ab.
Aber Ihnen und Ihren Gesinnungsgenossen ist Zukunft ja egal, da zählt die Vergangenheit und dorthin wollen Sie zurück.
Sie "lebenhan" beleidigen desöfteren die Schreiber und können andere Meinungen nicht akzeptieren.
Nochmal, wir leben im Rechtsstaat (und sind wir froh darüber), ich vertraue den Behörde und den Gerichtsentscheidungen.
Das Ausländeramt ist da um die Gesetze zu vollziehen, unter Umständen bleibt da kein Ermessensspielraum.
Ich denke sie hatten in ihrem Berufsleben mit Gesetzen wenig bis nichts zu tun. (Stelle jetzt auch einmal eine These auf).
Wie heißt es so schön: "Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand."
Auch Richter haben einen Ermessensspielraum und auch ausführende Beamte in Behörden können abwägen.
Die bayrischen Ausländerbehörden scheinen allerdings durchsetzt mit Menschen, die immer noch das Credo der CSU aus den 60ern im Kopf haben: " Das Boot ist voll."
Aber bereits damals war der Spruch falsch, denn ohne Zuwanderung hätte das Wirtschaftswunder nicht stattgefunden. Schon Anfang der 60er waren italienische Maurer auf deutschen Baustellen alltäglich. Und Ende der 60er wurden koreanische Pflegekräfte für Deutschland angeworben.
Warum gibt man heute nicht den Menschen, die bereits hier sind und sich aktiv integrieren eine Chance in einem Mangelberuf?
Nur Betonköpfe können hier mehr Wert auf überholte Paragraphen legen als auf volkswirtschaftlichen Nutzen bei gleichzeitigem humanitären Handeln legen.
Ihre Beleidigungen können Sie künftig unterlassen, auch wenn es Ihnen schwerfällt.
Wenn jemand wirklich Sinn und Verstand walten lassen würde, dann fänden sich auch Wege das Ausländerrecht so anzuwenden, dass sich Deutschland nicht permanent selbst schadet.
Warum werden denn Verbrecher nach Verbüßung der Strafe nicht abgeschoben aber Menschen aus Mangelberufen, wie letztes Jahr noch eine gelernte Krankenschwester gegen den Willen ihres Arbeitgebers in Fürth? Da langt man sich doch zwangsläufig an den Kopf um den Unsinn zu betonen.
Ich finde diese Meinungsäußerung steht mir zu und hat gar nichts Beleidigendes an sich.
Nicht alles, was legal ist ist auch legitim.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Gesetzgebung in einem totalitären Staat.
Die Urteile der NS Richter waren legal aber nicht legitim. Oder wollen Sie behaupten, dass der Richter Freisler am Volksgerichtshof wirklich Recht gesprochen hat?
Es geht ja eigentlich um die Zukunftspläne des jungen Mannes. Nicht ausschließlich um seine Gegenwart als Fußballer.
Die darüber zu entscheiden haben, werden schon die richtige Entscheidung treffen wir befinden uns immer noch in einem Rechtsstaat.