Die Altenpflege in Unterfranken sucht händeringend nach Personal. Plätze und Betten können teilweise nicht mehr belegt werden. Über bundesweite Programme werden Arbeitskräfte aus aller Welt, etwa von den Philippinen oder aus Mexiko, angeworben. Andere dagegen schiebt man in ihre Herkunftsländer ab – obwohl sie in der Pflege arbeiten möchten und die Heime in der Region sie bestens gebrauchen könnten.
Absurd? Ein Fall aus Bergtheim im Landkreis Würzburg zeigt, wie das rigide Ausländerrecht den Pflegenotstand verschärft.
Fluchtweg aus Syrien über die Türkei und Bulgarien
Vor elf Monaten ist die 27-jährige Amira Kulaib aus dem vom Krieg zerstörten Syrien nach Deutschland geflohen – zusammen mit ihrem neun Jahre jüngeren Bruder Ahmad und ihren zwei kleinen Kindern. Wochenlang waren sie zu Fuß unterwegs, kamen über die Türkei nach Bulgarien. Hier, so schildern sie, seien sie mit Fingerabdruck zwangsregistriert worden, sonst hätte man alle vier zurückgeschickt.
Notgedrungen blieben die Geflüchteten einige Zeit, dann flogen sie über Italien weiter nach Deutschland, ihr eigentliches Ziel. In Bergtheim lebt seit sechs Jahren ihre ältere Schwester Rahaf: "Die Flucht war für Amira und unseren Bruder eine schwere Zeit", übersetzt die 29-jährige Syrerin. Sie selbst kam mit dem großen Flüchtlingstross 2015 hierher, spricht mittlerweile ausgezeichnet Deutsch und hat einen festen Arbeitsplatz als Pflegehelferin im Seniorenzentrum Bergtheim. Demnächst will Rahaf ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau beginnen.
Das Kommunalunternehmen (KU) des Landkreises Würzburg als Heimträger würde sich darüber sehr freuen – und hat vor kurzem auch Amira Kulaib als Pflegehelferin angestellt. Deutsch muss sie zwar noch lernen, doch eines hat die junge Syrerin schon erkannt: Der Pflegeberuf würde ihr Freude machen. Die 27-Jährige würde gerne im Heim arbeiten – ganz im Sinne des Kommunalunternehmens und der Bewohnerinnen und Bewohner dort. Doch jetzt droht Amira Kulaib die Abschiebung nach Bulgarien.
Pflegehelferin soll in "sicheren Drittstaat" Bulgarien abgeschoben werden
Die EU-weite "Dublin-III-Verordnung" regelt, dass ein Asylbewerber oder eine Asylbewerberin dort einen Asylantrag stellen muss, wo er oder sie den EU-Raum erstmals betreten hat. Im Falle von Amira Kulaib, ihren beiden Kindern und ihrem Bruder wäre das eben Bulgarien. Das Land gilt als sicherer Drittstaat.
Der 18-jährige Ahmad besucht derzeit die Franz-Oberthür-Schule in Würzburg, Amira hat ein Wohnheimzimmer in Güntersleben, eine Arbeitsstelle und ihre Schwester als Stütze an ihrer Seite. Die Geschwister jetzt auseinanderreißen? Und vor allem: Mit welcher Zukunft in Bulgarien? "Dort gibt es nichts", sagt die 27-Jährige. Keine Unterkunft, keine Hilfe, keine Arbeit.
Eva von Vietinghoff-Scheel, eine von zwei KU-Vorständen, möchte die Syrerin unbedingt für das Seniorenzentrum in Bergtheim und für den Pflegeberuf behalten. Auch Bruder Ahmad, erzählt seine älteste Schwester, kann sich eine Zukunft als Kranken- oder Altenpfleger vorstellen. Aktuell aber schwebt das Damoklesschwert der Abschiebung über den Geschwistern.
Hoffen auf die Klage beim Verwaltungsgericht
Gegen den Bescheid des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, den sie Ende Juli erhielt, hat die junge Frau Klage beim Verwaltungsgericht Würzburg eingereicht. Sie hofft, dass ihre besondere Situation berücksichtigt wird – und dass sie zusammen mit ihrem Bruder hier im Landkreis, im Seniorenzentrum und in der Nähe ihrer Schwester bleiben kann. Sollte ihre Klage abgewiesen werden, würde die befristete Arbeitserlaubnis von Amira Kulaib sofort erlöschen. Sie hat Angst, lebt in großer Ungewissheit – und sorgt sich auch noch um die Eltern, die vor dem Krieg in den Libanon geflohen sind.
Eva Vietinghoff-Scheel versucht alles, um die motivierte junge Frau zu halten. Hat eine Petition über den Landtag auf den Weg gebracht, sucht Gespräche mit Bundestagsabgeordneten. Auch Pflegdienstleiter Irhad Hodzic ist froh über die beiden Pflegehelferinnen aus Syrien und andere ausländische Kräfte – und muss doch zittern, "ob sie nächsten Monat noch da sind".
Der Kampf um Pflegekräfte aus dem Ausland ist belastend für alle Beteiligten. "Wir müssen uns richtig Mühe geben, dass die Leute bleiben und arbeiten dürfen", sagt Hodzic. Die Aufenthaltserlaubnis werde meist nur für wenige Monate verlängert. Und oftmals so kurzfristig, dass kaum ein Dienstplan zu schreiben sei. Das ärgert auch Vietinghoff-Scheel. Die Geschäftsführerin dre Senioreneinrichtungen im Landkreis Würzburg könnte eine ganze Reihe von Fällen aufzählen - auch Fälle, bei denen nicht nur die Pflege direkt betroffen ist.
Denn kaum anders ist die Situation bei den Reinigungskräften: Die vom Kommunalunternehmen beauftragte Firma beschäftigt derzeit 18 Mitarbeitende mit befristeten Aufenthaltstiteln und Arbeitsgenehmigungen. Dass die Behörden sie bis zur Verlängerung lange zappeln lassen, sei auch psychisch für die Betreffenden eine große Belastung, heißt es dort. KU-Chefin Vietinghoff-Scheel fehlt für diese Praxis jedes Verständnis: "Es sind Leute, die Freude und Motivation für den Beruf mitbringen. Leute, die wir dringend brauchen. Was will man denn mehr?"
Ankerzentrum Geldersheim: Vier Männer gingen auf Diebestour ..." Der 27-Jährige kassierte 15 Monate Gefängnis, der Jüngste ein Jahr und neun Monate – beides ohne Bewährung ...
...Dass der 20-Jährige nur einen Tag nach dem Klamottendiebstahl im Kaufhaus teuerste Parfums mitgehen ließ, zeige, dass er "unbelehrbar ist und ihm die Gesetze dieses Landes vollkommen egal sind", so der Vorsitzende."
Und heute das:
Abschiebung trotz Personalnot?..."Die 27-Jährige würde gerne im Heim arbeiten – ganz im Sinne des Kommunalunternehmens und der Bewohnerinnen und Bewohner dort. Doch jetzt droht Amira Kulaib die Abschiebung nach Bulgarien."
Sorry .... dazu fällt mir einfach nichts mehr ein!!!! Außer, dass ich gar nicht so viel essen kann, wie ich mich übergeben möchte.
Wir schaffen uns seit mind. zwei Jahrzehnten ab, "verschenken" unseren Wohlstand und fühlen und reden uns die Fahrt abwärts noch schön!
Weder aus den Jugoslawienkriegen noch aus der Flüchtlingskrise hat Deutschland gelernt, lieber schwafelt man jahrelang und dann bei der nächsten Krise wieder keine vernünftige Lösung zu haben!
Am einfachsten ist es doch man gibt den Leuten einige Jahre Zeit um hier anzukommen, die Sprache und einen Beruf zu lernen und auf eigenen Füßen zu stehen, gerne auch anfangs mit konsequenter und v.a. verlässlicher Unterstützung des Staates.
Nach den wenigen Jahren wird "abgerechnet". Wie schaut es z.B. mit Sprachkenntnissen, Integration, Bildung, Straffreiheit usw. aus. Wird eine bestimmte Punktzahl erreicht darf derjenige bleiben, falls nicht muss er wieder ins Heimatland, spät. dann wenn es dort halbwegs sicher ist - und zwar ohne ewiges hin und her. So hat dann jeder eine Chance gehabt die er ergreifen konnte!
Solange das nicht geklärt ist wird ständig Asyl mit gewollter Migration mit illegaler Wirtschaftsflucht vermischt.
Was noch mehr fehlt als ein sinnvolles Einwanderungsgesetz ist der gesunde Menschenverstand in den Ausländerbehörden und die Möglichkeit für die Mitarbeiter dort, diesen walten zu lassen!
Seit Jahren wird bei uns festgestellt, dass in vielen Berufen der Nachwuchs fehlt, aber gleichzeitig bekommen Menschen, die bereits bei uns sind und gerne in diesen Berufen arbeiten würden nur Kettenbefristungen ohne dauerhafte Aufenthaltsberechtigungen.
Und wer hindert Politiker, namentlich in der CSU, den gesunden Menschenverstand einzuschalten?
Es wäre doch nur vernünftig, allen Zuwanderern, die eine Ausbildung in einem Mangelberuf absolvieren, eine dauerhafte Aufenthaltsberechtigung zu geben statt Kettenbefristungen. So was in ein Gesetzesform zu gießen dürfte für Parlamentarier doch nicht so schwer sein, wenn man nur wollte oder nicht so viel Angst vor der Abwärts für Deutschland oder dem rechten Flügel der eigenen Unionsfraktion hätte.
Am 14. September
"Wir wollen noch mehr Menschen für den Pflegeberuf begeistern. Unter dem Motto ‚NEUE PFLEGE – Eine Ausbildung. Mehr Möglichkeiten.‘ zeigt unsere Kampagne, wie herausfordernd, aber auch abwechslungsreich und spannend der Pflegeberuf ist."
https://www.stmgp.bayern.de/presse/holetschek-startet-kampagne-neuepflege-bayern-fuer-die-generalistische-pflegeausbildung/
Da bei uns i der Pflege Menschen fehlen, werden diese Mädchen hier gebraucht. Es gibt aber sehr viele, die in Hartz4 sind und bleiben. Es kommen wieder verstärkt Menschen ins Land, auch für Deutschland wird das zum Problem.
Wenn man aber nur Stimmung machen will gegen "die da oben" sind solche ""Lappalien"" nur störend.
Es heißt nicht „dabei ist es ganz einfach“ - sondern müsste heißen: „dabei WÄRE es ganz einfach“