zurück
HANDBALL: 2. BUNDESLIGA
Rimparer Wölfe liefern Hamm einen Handball-Krimi
Nach einem intensiven Duell in Westfalen herrscht beim Team von Trainer Ceven Klatt Enttäuschung - und auch etwas Ärger. Was den Ausschlag für die knappe Niederlage gibt.
Kapitän Patrick Schmidt (am Ball) und die Zweitliga-Handballer der DJK Rimpar Wölfe (links Benedikt Brielmeier) boten dem ASV Hamm-Westfalen in der Westpress Arena einen packenden Kampf.
Foto: Robert Szkudlarek | Kapitän Patrick Schmidt (am Ball) und die Zweitliga-Handballer der DJK Rimpar Wölfe (links Benedikt Brielmeier) boten dem ASV Hamm-Westfalen in der Westpress Arena einen packenden Kampf.
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 14.02.2024 23:24 Uhr

Handball, 2. Bundesliga
ASV Hamm-Westfalen - DJK Rimpar Wöfe 28:26 (13:9)

Was für ein Handball-Krimi! Insgesamt 14 Spiele in der Zweiten Bundesliga haben diese beiden Klubs seit 2013  gegeneinander bestritten - und zum zehnten Mal hieß der Sieger am Samstagabend ASV Hamm-Westfalen. Die Gastgeber bezwangen die DJK Rimpar Wölfe in einem bis zuletzt umkämpften und überraschend torreichen Mittelfeld-Duell mit 28:26 (13:9). Die Gäste, die schon das Hinspiel in Würzburg genauso knapp verloren hatten (18:20), kassierten damit im siebten Vergleich in Serie eine Niederlage. 

"Klar bin ich enttäuscht", sagte DJK-Trainer Ceven Klatt nach intensiven 60 Minuten in der Westpress Arena, in denen seine Mannschaft der seines Freundes Michael Lerscht ein unbequemer Gegner gewesen war. "Wir liefern einen couragierten Auftritt und tollen Kampf ab. Schade, dass wir keinen Punkt mitnehmen. Wenn nur ein Angriff anders läuft, dann geht es wahrscheinlich unentschieden aus." Der 37-Jährige ärgerte sich über manche Pfiffe der Schiedsrichter: "Ich finde, sie haben ähnliche Situationen unterschiedlich bewertet." Womit er recht hatte - auch in entscheidenden Situationen in der Schlussphase.   

Comebacks von Dayan und Böhm

Nach der Länderspielpause liefen die Rimparer überraschend ohne Michael Schulz auf. Wie Klatt erklärte, wurde der Kreisläufer wegen Schulterproblemen geschont. Er fehlte vor allem im Innenblock - 28 Gegentore der besten Defensive der Liga zeugen davon. Am Kreis wurde Schulz adäquat von David Kovacic ersetzt. Der Slowene zeigte bei seinem ersten Langzeit-Einsatz vorne eine prima Leistung und war mit fünf teils sehenswerten Treffern aus fünf Versuchen auch bester Werfer seines Teams. Yonatan Dayan und Lukas Böhm kehrten nach ihren Verletzungen auf die Platte zurück.

Von Anpfiff an war zu sehen, was Klatt prophezeit hatte: Hamm verteidigte mit seinen Abwehrriesen Jan Brosch und Markus Fuchs im Zentrum beweglich an der Sechs-Meter-Linie und machte Rimpar ein Durchkommen schwer. Erst nach sechs Minuten gelang den Wölfen das erste Tor - bezeichnenderweise per Tempogegenstoß: Philipp Meyer traf zum 1:2. 

Zwei 4:0-Läufe

Nach einer knappen Viertelstunde schraubte der umtriebige ASV-Spielmacher Merten Krings die Führung für seine Farben erstmals auf vier Treffer nach oben: 7:3 (13.). Die Reaktion der DJK? Ein 4:0-Lauf, darunter zwei Tore von Kapitän Patrick Schmidt. Die Unterfranken ließen sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Vorne "lullten" sie die Westfalen durch geduldige Angriffe ein und erarbeiteten sich ihre Chancen oft erst, als schon Zeitspiel drohte; hinten standen sie in dieser Phase kompakt. Nach 17 Minuten hieß es 7:7.

Die Antwort des ASV? Ebenfalls vier Buden in Serie. Hamm legte sein Spiel breiter an, strahlte von allen Positionen Gefahr aus und war vor allem aus diesem Grund die vier Treffer besser, die es bis zur Pause wieder an Differenz wurden (13:9). Rimpar traf im ersten Durchgang insgesamt zu wenig und verwarf zudem zwei Siebenmeter.

Am Ende entscheiden Kleinigkeiten 

Aber die Wölfe kamen stark zurück aus der Kabine. Durch eine 4:1-Serie verkürzten sie auf 13:14 (35.). "In der zweiten Halbzeit sind uns mehr schnelle, einfache Tore gelungen", stellte Klatt trefflich fest. Eine Viertelstunde vor Ende egalisierte Steffen Kaufmann zum zweiten Mal in der Partie - 19:19. Abermals legte der ASV einen bis zwei Treffer vor - und hatte in Jan Pretzewofsky stets einen sicheren Schützen. Der Rechtsaußen traf insgesamt achtmal. Drei Minuten vor dem Abpfiff glich Meyer vom Kreis zum vierten und letzten Mal für die Gäste aus: 25:25. In der spannenden Schlussphase war Hamm einen Tick cleverer. "Am Ende sind es wirklich, wirklich Kleinigkeiten, die den Unterschied machen", konstatierte Klatt. 

Weiter geht es für die Wölfe am kommenden Donnerstag (25. März) mit einem Heimspiel gegen Schlusslicht TuS Fürstenfeldbruck (20 Uhr, s.Oliver Arena). Gegen den Aufsteiger gab es bisher erst ein einziges Bayern-Derby in Liga zwei - aber auch das hatte es in sich: Nach einem Kempa-Kunststück feierten die Unterfranken Ende Januar auswärts einen 30:29-Sieg. Auch Rimpar kann knapp gewinnen.  

Die Statistik des Spiels

Hamm: Storbeck (1.-46., 57.-60.), Wesemann (bei einem Siebenmeter, 47.- 56.) - Genz 1, Huesmann 7/3, Brosch 4, Fuchs, Spiekermann, Fernandez, Schwabe, Krause, Krings 5, Pretzewofsky 8, Orlowski 2, Schoesse, Franke, van Boenigk 1.
Rimpar: Mallwitz (1.-50.), Wieser (51.-60.) - Schömig 3, Böhm, Karle, Neagu, Schmidt 3, Kaufmann 4, Siegler 2, Wirtz 1, Meyer 3, Dayan 3, Kovacic 5, Brielmeier 1, Sauer, Bialowas 1/1.
Spielfilm: 2:0 (5.), 2:2 (8.), 5:2 (10.), 7:3 (13.), 7:7 (17.), 11:7 (24.), 13:9 (HZ), 14:13 (35.), 17:15 (40.),19:19 (46.), 22:20 (51.), 24:22 (55.), 25:25 (57.), 27:25 (59.), 28:26 (Endstand).
Siebenmeter: 3/3 : 1/3.
Zeitstrafen: 3:5.
Schiedsrichter: Cesnik/Konrad (Gummersbach).
Anzeige für den Anbieter KISaD über den Consent-Anbieter verweigert
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Rimpar
Natalie Greß
Enttäuschung
Gefahren
Markus Fuchs
Michael Schulz
Niederlagen und Schlappen
Philipp Meyer
S.Oliver
Westfalen
Wölfe
Wölfe Würzburg
Ärger
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top