Verbindungen zwischen den Fußball-Landesligisten ASV Rimpar und TSV Unterpleichfeld bestehen einige. Auf beiden Seiten gibt es Akteure, die in ihrem Fußballer-Leben auch schon das jeweils andere Leibchen überstreiften. Wie Unterpleichfelds heutiger Trainer Thomas Redelberger, dessen Heimatverein der ASV Rimpar ist und der diesen Klub als Spieler einst als Kapitän aufs Feld führte. Obwohl er dem ASV nun schon einige Male als gegnerischer Trainer begegnete, sei es nach wie vor "etwas Besonderes" für ihn, betont Redelberger.
Insofern hätte der 41-Jährige den Rimparer Freunden am Sonntag im Derby nur allzu gerne sportlich ein Schnippchen geschlagen. Doch aus Unterpleichfelder Sicht misslang das Vorhaben. Rimpar gewann das Derby souverän mit 3:0. Jenes Resultat stufte Redelberger hinterher als "verdient, aber zu hoch" ein. "Ich glaube, wir waren in Ansätzen nicht ungefährlich", sagte Redelberger und traf damit den Nagel ziemlich auf den Kopf. Besonders in Durchgang eins hatte der Gast seine Möglichkeiten, spielte diese aber häufig nicht konsequent genug zu Ende. Und wenn doch, war Rimpars Schlussmann Robin Michel, wie beim Versuch des frei vor ihm auftauchenden Jakob Wehr, auf dem Posten (38.).
Jakob Wehr vergibt Chance zum Anschlusstreffer
Hätte Wehr verwandelt, es wäre ein Hoffnungsschimmer für den TSV, der zu diesem Zeitpunkt schon 0:2 hinten lag, gewesen. Zuvor hatten Redelbergers Mannen nämlich arge Probleme, sich der Offensivwucht der Hausherren zu erwehren. Das schnellere und zielstrebigere Rimparer Angriffsspiel mündete dann auch recht schnell im Führungstreffer. Nachdem sich TSV-Keeper Stefan Kraus bei einem Kopfball von Andreas Hagen noch hervorragend breit gemacht hatte, verwertete der mit aufgerückte Defensivmann Louis Reinhart den folgenden Abpraller per präzisem Lupfer (12.).
"Wir waren in der ersten Halbzeit drückend überlegen und hätten noch höher führen können", sah ASV-Co-Trainer Marcel Heck einen dominanten Auftritt seiner Mannschaft. Dieses Bild schärften die Platzherren noch vor der Pause immerhin mit dem zweiten Treffer. Durchaus brachial war es, wie Verteidiger Maximilian Baier den Ball nach einer zu kurzen Kopfballabwehr aus 18 Metern ins Netz wuchtete (30.).
Sven Burkard trifft zum Endstand
Aus Rimparer Sicht war damit der Grundstein für eine ruhige zweite Halbzeit gelegt. Schließlich waren die auf einem Abstiegsplatz befindlichen Gäste zu Aktivität aufgefordert. "Es hat gereicht, zu verwalten", umschrieb ASV-Übungsleiter Henry Stenzinger, der wie Kollege Marcel Heck die Wichtigkeit des Sieges zum Jahresabschluss hervorhob, dass von Unterpleichfeld trotz Rückstands nach dem Wechsel kaum noch etwas kam.
"Es war zu wenig. Wir haben es versucht. Aber uns hat die Genauigkeit gefehlt. Rimpar war zudem robust in den Zweikämpfen und hat in den richtigen Momenten auch mal ein Foul gezogen", begründete Thomas Redelberger die mangelnde Durchschlagskraft seiner Elf. Sven Burkard stellte kurz vor Schluss per abgefälschter Bogenlampe gar noch auf 3:0 für Rimpar. (90.).
Während Marcel Heck am Ende froh war, sich vor der Winterpause tabellarisch "Luft nach hinten" verschafft zu haben, musste sein Gegenüber Redelberger mit Blick auf die Lage im Tabellenkeller konstatieren: "Es ist schade, dass wir jetzt den Anschluss ein bisschen verloren haben. Aber wir haben auch letztes Jahr nach der Winterpause gezeigt, dass es immer möglich ist, eine Serie zu starten."
Die Statistik des Spiels
ASV Rimpar – TSV Unterpleichfeld 3:0 (2:0)