Der TSV Unterpleichfeld ist nach einem Jahr zurück in der Fußball-Landesliga. Nach dem bitteren Relegationsabstieg auf eigenem Platz gegen Rimpar im Mai 2021 kehrten die Blau-Weißen um Trainer Thomas Redelberger, der Mitte 2020 seine zweite Amtszeit beim TSV – die erste währte von 2012 bis 2018 – begonnen hat, als Meister der Bezirksliga Ost auf dem schnellstmöglichen Weg in die sechsthöchste Spielklasse zurück. Sich dort zu halten, wird zu einer Herausforderung.
Für den Aufsteiger beginnt die Runde an diesem Samstag, 22. Juli, mit einem Heimspiel gegen den TSV Gochsheim (17 Uhr), Tabellen-14. der vergangenen Saison. Das Heimrecht wurde getauscht, da auf dem Gochsheimer Sportplatz ein neuer Rollrasen verlegt wurde. Es folgen zwei weitere Heimspiele gegen den FC Lichtenfels (26. Juli, 18.30 Uhr) und Vatan Spor Aschaffenburg (30. Juli, 15 Uhr).
Die Vorbereitung
Wechselhaft sei die Vorbereitung gelaufen, berichtet TSV-Trainer Thomas Redelberger. Auf der einen Seite standen "sehr gute Ergebnisse" gegen Eßleben (10:0) und Schwarzach (5:1). "Da hat man gesehen, dass sehr großes Potenzial in der Mannschaft steckt." Auch gegen den FV 04 Würzburg (1:4) habe sich seine Mannschaft ordentlich präsentiert. Ausreißer nach unten seien die Niederlage gegen Eisingen (0:3) oder der letzte Test gegen Giebelstadt (1:0) gewesen. "Keine Landesliga-reifen Leistungen", urteilt Redelberger. Seine Mannschaft sei "ein Stück weit noch in der Findungsphase".
Die Mannschaft
Mit Nino Wagner, André Schmitt, Nikos Bude und Andreas Zehner hat der TSV vier Spieler verloren, die als Leistungsträger im vergangenen Jahrzehnt eine Achse gebildet hatten. "Deren Qualität fehlt uns jetzt natürlich sowohl im Training als auch in den Spielen. Das traf uns hart", weiß Redelberger. Der restliche Kern des Stammkaders sei allerdings geblieben. Die Abgänge versuchen die Unterpleichfelder mit sieben U-19-Spielern auszugleichen. "Das sind spannende Spieler. Aber ihre Entwicklung startet erst. Diesen Prozess voranzutreiben, ist jetzt unsere Aufgabe im Trainerteam", so der 40-Jährige.
Die Transfers
Die Erfahrung beim TSV steht im Tor. Mit Stefan Kraus und Neuzugang Marcel Weid vom bisherigen Bayernligisten Geesdorf haben die Unterpleichfelder zwischen den Pfosten "zwei ganz erfahrene Torhüter", weiß Redelberger. Der 30-jährige Weid ist auch der mit Abstand älteste Neue. "Bei den Feldspielern haben wir ausnahmslos junge Spieler geholt", so Redelberger. Jakob Wehr vom Bezirksligisten SSV Kitzingen ist mit erst 20 Jahren der zweitälteste Zugang.
Die Konkurrenz
Ein Jahr war der TSV aus der Landesliga raus. "In dieser Zeit habe ich die Liga nicht mit vollem Fokus verfolgt", gibt Redelberger zu. Aus seiner Erfahrung schätze er die Spielklasse "als sehr starke Liga" ein. Die vermeintlich schwächeren Mannschaften seien in der vergangenen Saison abgestiegen. Dazu habe die Liga mit den beiden Bayernliga-Absteigern Don Bosco Bamberg und Großbardorf auch von oben an Klasse gewonnen. "Dadurch wird es für uns spannend zu sehen, wie konkurrenzfähig wir sind und wie schnell es uns gelingt, ein Team zu formen, das in der Liga mithalten kann. Das werden die ersten Wochen zeigen."
Die Erwartungen
"Es geht für uns als Aufsteiger um nichts anderes, als die Klasse zu halten", gibt Redelberger unumwunden zu. "Wir müssen zeigen, dass wir konkurrenzfähig sind, und uns im Laufe der Runde noch steigern." Der Start, obwohl mit drei Heimspielen, könne aber noch holprig verlaufen. "Wir werden in der einen oder anderen Situation mit Sicherheit Lehrgeld zahlen müssen. Da geht es für uns darum, dies so gering wie möglich zu halten."