
Die FIT/One Würzburg Baskets haben am Montagabend bei der 74:86 (33:40)-Niederlage von Rasta Vechta deutlich die Grenzen des aktuell Möglichen aufgezeigt bekommen. Trainer Sasa Filipovski erklärte im Anschluss deutlich, dass dies aktuell die Realität für seine Mannschaft sei. Nun sei zu sehen, was für eine großartige Saison die Mannschaft bisher gespielt habe. In der kommenden Woche will er noch härter arbeiten, um in den sechs Spielen bis zur Länderspielpause konkurrenzfähig zu bleiben.
"Wir haben ihren Werfern freie Würfe erlaubt und den Spielern, die zum Korb ziehen wollen, genau das gestattet", fasste der Slowene die Partie zusammen. 86 Punkte erzielte Vechta so, zu viele für Filipovski. Und deutlich mehr als die Würzburger Offensive nach den Ausfällen von Leistungsträgern wie Kapitän Zac Seljaas und Nelson Phillips am Montag zu leisten im Stande war.
Nur elf direkte Korbvorlagen brachten die Baskets zustande. "Ich fand es defensiv okay, aber eben nicht ausreichend, um die fehlenden Offensivkräfte zu kompensieren", analysierte Co-Kapitän Maximilian Ugrai, der auf dem Feld das Team immer wieder zusammengeholt hatte, beim übertragenden Streaming-Dienst Dyn die Partie.
Klassen spielte mit Rückenproblemen
Das einfallslose Eins-gegen-eins der Aufbauspieler erinnerte an teils maue Vorstellungen zu Saisonbeginn, nicht an die begeisternden Siege gegen den Mitteldeutschen BC oder die Telekom Baskets Bonn, als es so wirkte, als sei der Knoten in der Offensive geplatzt. Dazu kam am Montag ein weiterer Ausfall. Denn der kanadische Center Owen Klassen, der am offensiven Brett und defensiv in der Zone bisher eine absolute Bank war, ging angeschlagen in die Partie. Rückenschmerzen hatten den 33-Jährigen seit Samstag geplagt.
"Wir haben deshalb schon vor der Halbzeit zehn Offensivrebounds abgegeben", sagte der Würzburger Coach. All das führte zum laut Filipovski "schlechtesten Spiel der Saison". Ohne drei Spieler aus der ersten Fünf sei das Niveau in der Bundesliga für einige Spieler eben zu hoch.
Der 50-Jährige ist nun gefragt. Schon am Montagabend versuchte er, sein Team aufzurichten. Eine der größten Baustellen ist dabei die Integration von Neuzugang Aubrey Dawkins, der weiterhin wie ein Fremdkörper wirkt. "Wir verlangen mehr von ihm", sagte Filipovski nach dem blutleeren Auftritt des US-Amerikaners, der in knapp 22 Minuten nur zwei Punkte erzielte und einen seiner vier Würfe im Korb unterbrachte.
Steinbach von Kritik ausgenommen
"Unsere Leistungsträger haben viele Minuten in den Knochen", beschrieb Ugrai die aktuelle Form des Teams. Deshalb gelinge es den Spielern, die viel den Ball in den Händen halten, aktuell nicht, die Vorteile zu kreieren. Das Spiel wirke dann eben schnell statisch und eindimensional, fügte Ugrai hinzu.
Teams, die in der Bundesliga international spielen, haben im Januar und Februar häufiger mit kleinen Formtiefs zu kämpfen. Ein weiteres Beispiel aus der Bundesliga sind die Telekom Baskets Bonn, die am Sonntag zu Hause gegen Abstiegskandidat Frankfurt verloren und sich am Dienstag von ihrem Trainer Roel Moors trennten.
Ausgenommen von der doch massiven Kritik Filipovskis war eigentlich nur einer. Youngster Hannes Steinbach, der mit zehn Punkten und elf Rebounds erneut der Lichtblick im Team war. "Und das, obwohl er am Samstag noch für die zweite Mannschaft in der ProB 30 Punkte erzielt hat", schob der Würzburger Trainer sichtlich angefressen darüber, dass Steinbach als einziger Normalform gezeigt hatte, hinterher.
Basketball: Bundesliga, Männer
FIT/One Würzburg Baskets – Rasta Vechta 74:86 (19:16, 14:24, 18:24, 23:22)
Würzburg: Jackson 20, Lewis II 14, Wank 10, Steinbach 10, Williams 8, Ugrai 5, Kone 4, Dawkins 2, Klassen 1, Skladanowski, Gerhard (nicht eingesetzt).
Vechta: Randolph 18, Aminu 14, Campbell 14, Pandi 11, Ferner 9, Bothwell 9, Grünloh 4, Gardner 4, Cozart 3, Trettin, Slooten, Bayram (beide nicht eingesetzt).
Rebounds: 41 – 36. Vorlagen: 11 – 14. Ballverluste: 18 – 12. Treffer aus dem Feld: 25/62 (40%) – 27/62 (44%). Dreier: 9/29 (31%) – 13/35 (37%). Freiwürfe: 15/23 (65%) – 19/24 (79%). Zuschauende: 2951.