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Basketball: Bundesliga
Zwei schwache Viertel kosten die Würzburg Baskets den Sieg: Woran es gegen Vechta am Montag haperte
Immerhin das Duell der NBA-Talente ging an die Würzburg Baskets, die sich aktuell nicht wie ein Spitzenteam präsentieren.
Frustriert: Jhivvan Jackson von den Würzburg Baskets gehörte mit 20 Zählern noch zu den wenigen Lichtblicken am Montagabend.
Foto: Julien Becker | Frustriert: Jhivvan Jackson von den Würzburg Baskets gehörte mit 20 Zählern noch zu den wenigen Lichtblicken am Montagabend.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 28.01.2025 02:36 Uhr

Obwohl sich die FIT/One Würzburg Baskets eigentlich seit dem Auswärtssieg in Bonn am Zweiten Weihnachtsfeiertag nicht mehr als Spitzenmannschaft in der Basketball-Bundesliga präsentierten, tabellarisch gehörten sie als Vierter bis Montag auf jeden Fall in den Kreis der Spitzenteams. Nach der 74:86 (33:40) -Heimniederlage gegen Vechta ist die Realität aber eine andere.

Wegen der dann doch nicht so zahlreich im Pressebereich anwesenden NBA-Scouts waren zu Beginn scheinbar alle Spieler nervös, nur nicht die im Zentrum des Interesses stehenden Hannes Steinbach und Johann Grünloh. Steinbach angelte sich in den ersten fünf Minuten schon vier Rebounds und erzielte drei Punkte.

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Grünloh bestach mit seiner Fähigkeit, Würfe des Gegners zu blocken oder den Abschluss des Angreifers zu erschweren. Die restlichen acht Akteure boten dagegen zunächst absolute BBL-Magerkost, mit dem glücklicheren Ende für die Baskets, die durch einen Dreier von Maximilian Ugrai, der vom Brett in den Korb tropfte, mit 19:16 führten.

Dawkins wirkte wie ein Fremdkörper

Mit einem 12:0-Lauf für die Gäste startete das zweite Viertel. Besonders Rasta-Topscorer Brandon Randolph, der nach Würzburgs Jhivvan Jackson der zweitbeste Punktesammler der BBL ist, bekamen die Baskets kaum mehr unter Kontrolle. Mit 13 Punkten ging er in die Pause. Im Angriff leisteten sich die Würzburger vor der Pause zehn Ballverluste. Sasa Filipovskis Halbzeitansprache fiel entsprechend ausführlich aus. Erst nach zehn Minuten kehrten die Spieler zurück aufs Feld. Völliger Fremdkörper im Spiel war weiterhin Aubrey Dawkins, der defensiv einige Male schlief und offensiv kaum am Ball war und vor der Pause keinen einzigen Abschluss versuchte.

Die 40:33-Halbzeitführung für Vechta war deshalb verdient. Und auch in den ersten Minuten nach der Pause stellte sich aus Würzburger Sicht keine Besserung ein. Steinbach und Owen Klassen ackerten zwar unter dem Korb, doch wann immer die Würzburger die Chance hatten, ein Momentum zu ihren Gunsten zu entwickeln, verpassten sie die freien Würfe. Stattdessen baute Vechtas Joel Aminu die Führung mit zwei Dreiern auf 55:46 aus.

Seljaas fehlte an allen Ecken und Enden

Zur Leistung passte auch die eklatante Freiwurfschwäche der Würzburger, die zwischenzeitlich nur sechs ihrer zwölf Versuche verwandeln konnten. Das Fehlen der verletzten Leistungsträger Zac Seljaas und Nelson Phillips wurde immer sichtbarer. Besonders Seljaas, der normalerweise als Kapitän mit seinem emotionalen Auftreten das Publikum ins Spiel holt, wurde schmerzlich vermisst.

Aus dem Sieben-Punkte-Rückstand wurde so ein 14-Punkte-Defizit nach 30 gespielten Minuten, und so recht glaubte in der Halle keiner mehr an ein Comeback der Würzburger. Auch die Umstellung von Filipovski, der sein Team zu Beginn des Schlussviertels für eine Defensive in einer Zonenverteidigung aufstellte, verpuffte. Stattdessen eröffnete Vechta den Schlussabschnitt mit drei Dreipunktewürfen in Serie.

Steinbach sticht NBA-Talent Grünloh aus

Zwei Dinge konnten die Würzburger Fans trösten. Nachdem der Rückstand im Schlussviertel auf 20 Punkte angewachsen war, gaben die Würzburger nicht auf und verkürzten den Rückstand noch mal bis auf zehn Zähler. Und das Duell der NBA-Talente ging klar an Steinbach, der seinen zehn Punkten auch elf Rebounds und zwei Blocks hinzufügte. Zum zweiten Mal in Folge legte er damit zweistellige Werte in zwei Kategorien auf. Grünloh blieb dagegen blass, auch wenn er ebenfalls zwei Würzburger Würfe blockte und sich immerhin acht Rebounds angelte.

In den letzten Minuten des Schlussviertels, das die Würzburger wie das erste knapp für sich entschieden, stimmte plötzlich die Intensität. Zu spät jedoch, um den zuvor eingehandelten Rückstand von zwischenzeitlich 22 Zählern noch zu drehen.

Basketball: Bundesliga, Männer
FIT/One Würzburg Baskets – Rasta Vechta 74:86 (19:16, 14:24, 18:24, 23
:22)
Würzburg:  Jackson 20, Lewis II 14, Wank 10, Steinbach 10, Williams 8, Ugrai 5, Kone 4, Dawkins 2, Klassen 1, Skladanowski, Gerhard (nicht eingesetzt).
Vechta: Randolph 18, Aminu 14, Campbell 14, Pandi 11, Ferner 9, Bothwell 9, Grünloh 4, Gardner 4, Cozart 3, Trettin, Slooten, Bayram (beide nicht eingesetzt).
Rebounds: 41 – 36. Vorlagen: 11 – 14. Ballverluste: 18 – 12. Treffer aus dem Feld: 25/62 (40%) – 27/62 (44%). Dreier: 9/29 (31%) – 13/35 (37%). Freiwürfe: 15/23 (65%) – 19/24 (79%). Zuschauende: 2951.

 
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Kommentare
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  • Thomas Diener
    Das nicht jedes Jahr bei den Neuzugängen eine sofortige Leistungssteigerung zu vermelden sein kann, dürfte aber eigentlich jedem klar sein.
    Eher wundert es mich das einige Leistungsträger keine konstante Form bis jetzt hatten und
    das man immer nur das gleiche System spielt , was jede Mannschaft mitlerweile gut aushebeln kann. Freie Würfe werden sehr selten genommen und viel zu wenig Rebounds in
    einfache Punkte umgemünzt . Schnelles Paßspiel kennt man in Würzburg anscheinend
    wie sicheres Centeranspiel gar nicht mehr !
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