Basketball, Zweite Bundesliga Süd Frauen
Qool Sharks Würzburg – Baskets Ludwigsburg 87:38 (42:15)
In der Zweiten Basketball-Bundesliga Süd der Frauen sind die Qool Sharks Würzburg in diesem Jahr kaum zu stoppen: Das Spitzenspiel des Tabellenführers gegen den Verfolger und Dritten aus Ludwigsburg endete am Samstag mit 87:38 (42:15) für die Würzburgerinnen.
Im Schnitt entschieden die Sharks ihre neun gewonnenen Partien mit 36 Punkten Vorsprung für sich. Nur am zweiten Spieltag unterlagen sie, da ersatzgeschwächt, knapp mit zwei Punkten beim Tabellenzweiten in Heidelberg.
Es sieht also aktuell so aus, als könnten sich die Würzburgerinnen erneut für die Play-offs gegen die Topteams aus der Nord-Gruppe qualifizieren. Ein Grund für den starken Saisonstart ist laut Trainerin Janet Fowler-Michel die Eingespieltheit ihrer Mannschaft. Die Kanadierin Jessica Hanson kehrte im Sommer für ein zweites Jahr nach Würzburg zurück. Ansonsten blieb der Kern des Kaders zusammen und wurde punktuell aus dem eigenen Nachwuchs verstärkt.
Hanson serviert Bertholdt bei den Sharks die Bälle
Dazu kommt, dass sich bei den Sharks in dieser Saison ein Duo besonders hervortut, dass nicht nur auf dem Parkett hervorragend harmoniert: Hanson ist mit 15,3 Punkten bisher die erfolgsreichste Korbwerferin der Sharks. Dazu klaut die Kanadierin in der Verteidigung viele Bälle, diesmal waren es sechs – bei insgesamt starken 24 Ballgewinnen als Team.
Häufig serviert sie diese dann punktgenau zu ihrer Centerspielerin und Mitbewohnerin Lisa Bertholdt. Die 24-Jährige kommt auf knapp zwölf Zähler und acht Rebounds pro Spiel. Gegen Ludwigsburg gelang ihr mit 18 Punkten und zwölf Rebounds ein sogenanntes "Double-Double", zweistellige Werte in zwei Kategorien.
"Es ist immer gut, wenn sich Point Guard und Center gut verstehen", sagt Fowler-Michel. Diesmal fand Hanson immer wieder Bertholdt oder mit Paula Wenemoser eine weitere talentierte, große Mitspielerin unter dem Korb. Die Ludwigsburgerinnen konnten nur bis kurz vor Ende des ersten Viertels halbwegs mithalten.
Sharks steigern im zweiten Viertel die Intensität
Danach erhöhten die Sharks in ihrer Verteidigung die Intensität, Hanson klaute zweimal in Folge den Ball und schnell stand es 20:13 zur Viertelpause. Im zweiten Abschnitt wurde es im Ergebnis deutlich, denn den Gästen, bei denen sich die US-Amerikanerin Shantrell Moss nach nur vier Minuten verletzte, gelangen nur noch zwei Punkte vor der Pause. Das zweite Viertel endete mit 22:2 und die Partie war mit dem Zwischenstand von 42:15 vorzeitig entschieden.
"Die Chemie hat bei uns einfach von Beginn an gestimmt. Vielleicht liegt es daran, dass wir beide im nordamerikanischen Basketball groß geworden sind", erklärt Hanson das gute Zusammenspiel mit Bertholdt. Für die aus Vancouver stammende Kanadierin ist Würzburg die zweite Station in Europa. Zuvor spielte sie in Irland, musste aber wegen der Corona-Pandemie zurück nach Kanada.
"Meine ehemalige College-Trainerin hat mit Janet Fowler-Michel früher zusammen in der Nationalmannschaft gespielt. Sie hat den Kontakt vermittelt", erinnert sich Hanson. Nach einem Videotelefonat sei klar gewesen, dass die 25-Jährige nach Würzburg kommt.
Bertholdt folgt ihrer Schwester nach Deutschland
Auch Bertholdt wuchs in Nordamerika auf, in der Nähe von San Francisco, wo ihr Vater des Berufs wegen hingezogen war. Nach der Zeit am College folgte sie ihrer Schwester, die beim Bundesligisten in Marburg spielt, nach Deutschland und absolvierte einige Probetrainings, unter anderem in Würzburg. "Ich habe mich hier sofort mit allen gut verstanden", beschrieb sie, warum ihre Wahl auf die Sharks fiel.
Beide arbeiten zudem beim Hauptsponsor der Sharks: Bertholdt in der Personalabteilung, Hanson im Marketing. Weiterhin in Würzburg zu bleiben, können sie sich vorstellen – genauso allerdings einen Wechsel in die erste Liga. Vielleicht auch gemeinsam: als Mitbewohnerinnen, Freundinnen und als kongeniales Duo auf dem Basketball-Feld.
Würzburg: Michel 17, Jürgensen, Wahl 11, Hanzalek 2, Hanson 15, Wenemoser 13, Bertholdt 18, Daub 2, Böhmke 9.