
Zwei ihrer vier Saisonsiege haben die Basketballer von s.Oliver Würzburg in dieser Saison in den Schlusssekunden eingefahren. Zwei Mal war es Cameron Hunt, der die entscheidenden Punkte erzielte. Zum Saisonauftakt beim 90:88-Heimerfolg gegen Oldenburg. Anfang Oktober war das, als Hunt mit einem Korbleger eine Sekunde vor dem Ende den Heimsieg sicherte. Wie schon gegen Oldenburg, hatten sich die Baskets auch am Sonntag gegen Brose Bamberg in der Schlussminute wieder ins Spiel gebracht.
Nach Omar Prewitts Fehlwurf, sicherte Hunt den Rebound und damit den letzten Angriff für die Würzburger. Und dann setzte Trainer Sasa Filipovski sein Vertrauen in den 24-jährigen US-Amerikaner. "Ich wollte, dass er zum Korb zieht", denn darin sei Hunt am besten. "Und er ist unser bester Freiwerfer", so Filipovski. In der letzten Saison traf der Texaner 94 Prozent, dieses Jahr sind es 88 Prozent.
Alle Augen blicken auf Cameron Hunt
Bambergs Justin Robinson stoppte Hunt auf dem Weg zum Korb, zwang ihn zu einem schwierigen Sprungwurf, aber foulte ihn dabei. Zwei Freiwürfe und die Chance, das Spiel zu entscheiden. Während die Schiedsrichter noch überprüften, wie viel Restzeit den Bambergern zur Verfügung stand, ging Hunt in der Halle auf und ab, wohlwissend dass alle Augenpaare in der Halle gleich auf ihn gerichtet sein werden. "Ich habe eher darüber nachgedacht, wie ich den Zweiten verwerfe. Ich wusste, der Erste ist kein Problem", sagte er hernach dem Spiel.
Zur Erklärung: Hunt wollte, nachdem er sein Team mit dem ersten Wurf in Führung gebracht hatte, absichtlich daneben werfen. Denn dann konnte Bamberg keine Auszeit nehmen, sondern die 1,8 Sekunden Restspielzeit starteten sobald ein Spieler den Ball berührt, allerdings nur, wenn Hunts Wurf auch den Ring berührt. Auch das muss gelernt sein. Würzburg Assistant Coach Steven Key berichtete nach dem Spiel, dass er es gerne sieht, wenn seine Spieler zum Abschluss des Trainings zehn Freiwürfe in Folge verwandeln und dann noch einen absichtlich daneben werfen. Auch das gelang dem Würzburger. Gekonnt setzte er den zweiten Wurf auf den Ring. Und führte sein Team so mit einem Fehlwurf zum Sieg im Frankenderby.
LG
Tim Eisenberger