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Basketball
Nach zuletzt schwächeren Leistungen: Warum sich die Würzburg Baskets von Mike Davis Jr. trennen
Der Basketball-Bundesligist bestätigte am Sonntag die Trennung vom Flügelspieler. Wie es im Kader der Würzburg Baskets nun weitergeht.
Mike Davis Jr. hat am Dienstag sein letztes Spiel im Trikot der Würzburg Baskets absolviert.
Foto: Julien Becker | Mike Davis Jr. hat am Dienstag sein letztes Spiel im Trikot der Würzburg Baskets absolviert.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 18.12.2024 02:35 Uhr

Die Liaison zwischen dem US-Amerikaner Mike Davis Jr. und den FIT/One Würzburg Baskets hat sehr erfolgreich begonnen, nimmt dafür aber jetzt ein ziemlich jähes Ende. Der 28-Jährige, der im Sommer aus der zweiten türkischen Liga nach Würzburg gewechselt war, wird den Klub verlassen. Sportdirektor Kreso Loncar bestätigte am Sonntag entsprechende Informationen dieser Redaktion.

Davis Jr. hatte zu Saisonbeginn und in der Vorbereitung durchaus überzeugende Auftritte hingelegt. Unter anderem erzielte der Flügelspieler im Champions-League-Spiel gegen Igokea im dritten Viertel 19 Punkte innerhalb von gut fünf Minuten. Nach 20, 25, 19 und 21 Zählern in seinen ersten vier Auftritte im europäischen Wettbewerb kam er am Dienstag beim in Ungarn ausgetragenen Spiel gegen Holon nur noch auf vier Zähler.

Filipovski war oft unzufrieden mit Davis Jr.

In der BBL ist eine ähnliche Tendenz in den Zahlen erkennbar. Vor allem aber scheint Trainer Sasa Filipovski immer wieder unzufrieden zu sein mit der Wurfauswahl des Mannes aus dem US-Bundesstaat Georgia. In Chemnitz wechselte Filipovski ihn zweimal aus, nachdem Davis Jr. schwierige Würfe versucht hatte. Oft versuchte Davis Jr. sein Glück auf eigene Faust, statt die Mitspieler miteinzubeziehen. Dass Filipovski das missfiel, war nicht zu übersehen.

"Es ist nicht normal, dass wir uns von einem Spieler trennen, der im Schnitt 18 Punkte in der Champions League macht. Es hat auch nichts mit der Niederlage vom Dienstag zu tun, sondern war ein Prozess, der schon länger andauerte", erklärte Loncar. Davis Jr. sei nicht der Anführer gewesen, den die Mannschaft braucht, auch wenn "er menschlich ein super Typ ist", wie der Würzburger Sportdirektor hinzufügte.

Das Team braucht einen Anführer

Dass sich der Verein die Entscheidung nicht leicht gemacht hat, zeigt auch die Vergangenheit in der Ära Filipovski. So gab es letztes Jahr zu Beginn der Saison beispielsweise auch Zweifel daran, ob Otis Livingston II der richtige Aufbauspieler für die Mannschaft sei. Man entschied sich damals für einen Verbleib des späteren Liga-MVP und besten Offensiv-Spielers. Nun habe Loncar aber gemeinsam mit Filipovski entschieden, dass die Mannschaft auf dieser Position eine andere Persönlichkeit benötige. 

Wann dieser neue Spieler zur Mannschaft stößt, ist laut Loncar noch offen. Möglicherweise wartet der Verein sogar bis nach dem letzten Gruppenspiel in der Basketball Champions League. Nach dem Sieg von Igokea gegen Nanterre 92 am vergangenen Mittwochabend können die Baskets mit einem Sieg in Bosnien noch Gruppenerster werden, mit einer deutlichen Niederlage aber auch noch als Gruppenletzter ausscheiden. "Auch das wäre für uns nicht das Ende der Welt, weil es uns vor allem darum geht, Spieler zu entwickeln, auch wenn wir dabei natürlich gerne jedes Spiel gewinnen würden", nahm der Ex-Profi Druck von seinem Team. Das habe er auch mit Filipovski nochmals so besprochen.

Williams bekommt das Vertrauen

Das Vertrauen bekommt nun zunächst Tyrese Williams, der am Dienstag bei der Niederlage gegen Holon mächtig Eigenwerbung gemacht hat. 13 Punkte erzielte Williams in 27 Minuten Einsatzzeit. "Wenn wir schnell jemanden holen, dann nur, wenn er deutlich besser wäre als Tyrese. Er hat sich die Chance verdient, auch wenn er ein ganz anderer Spielertyp ist, als Mike Davis Jr.", sagte Loncar. Neben Williams müssten jetzt alle Spieler mehr Verantwortung übernehmen.

Wie am Montag bekannt wurde, hat Mike Davis Jr. mittlerweile beim israelischen Klub Hapoel Holon unterschrieben. Ausgerechnet das Team, gegen das er für Würzburg sein letztes Spiel absolviert hat. In der Basketball Champions League wird Davis Jr. am letzten Spieltag aber wohl spielberechtigt sein.

 
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