256 Bundesliga-Spiele (22 Tore) hat Lars Bender (35) in seiner Karriere absolviert, zuletzt auch einige in der Kreisliga für seinen Heimatverein TSV Brannenburg (Lkr. Rosenheim). All das ist Geschichte. Heute konzentriert sich Bender auf seine zweite Karriere als Trainer. Im Sommer wechselte er vom Nachwuchs des DFB in den Nachwuchs der SpVgg Unterhaching. Im Rahmen seiner Ausbildung zur A-Lizenz gastierte der ehemalige Leverkusener in der vergangenen Woche auch bei den FIT/One Würzburg Baskets. Warum er sich den Basketball-Bundesligisten für seine Hospitanz ausgesucht hat, was er sich von Trainer Sasa Filipovski und dem Basketball abgeschaut hat und welche Pläne er für seine Trainerkarriere noch hat, erzählt Bender im Interview am Rande des Champions-League-Heimspiels der Baskets gegen Hapoel Holon.
Lars Bender: Während meiner Zeit beim DFB habe ich Philipp Burneckas kennengelernt, der bis 2022 als Athletiktrainer bei den Würzburg Baskets tätig war und dort auch mit Sasa Filipovski (Trainer der Würzburg Baskets, Anm. d. Red.) zusammenarbeitete. Philipp hat mir spannende Einblicke aus dieser Zeit gegeben, und wir stehen nach wie vor in Kontakt. Der Führungsstil von Filipovski hat mich besonders fasziniert. Nach zahlreichen Erfahrungen mit verschiedenen Trainern im Fußball wollte ich einmal einen Perspektivwechsel wagen. Letztlich strebe ich danach, als Trainer zu wachsen – ganz gleich, in welcher Sportart.
Bender: Philipp hat beim DFB oft spannende Geschichten erzählt. Ich wusste, wo Würzburg stand, als man Filipovski ins Boot holte. Dass wir heute ein Champions-League-Spiel verfolgen können, ist wirklich bemerkenswert und zeigt, wie weit sich der Verein entwickelt hat. Das wollte ich mir unbedingt einmal selbst ansehen.
Bender: Das kann ich nicht genau sagen. Grundsätzlich bin ich ein großer Sportfan und habe das Fußballspielen geliebt – für mich war es der schönste Sport. Aber ich habe auch immer andere Sportarten verfolgt. Team- und Ballsportarten faszinieren mich, weil sie einfach unglaublich viel Spaß machen.
Bender: Ich habe einige Male die Basketballer des FC Bayern München besucht, da ich aus der Region komme. Außerdem hatte ich die Gelegenheit, ein NBA-Spiel in den USA zu erleben.
Bender: Es war ein äußerst inspirierendes Gespräch. Er wählt seine Worte stets mit Bedacht und vermittelt immer eine klare Botschaft. Auch ich hatte mich gut vorbereitet, denn ich wollte seine Zeit nicht verschwenden. Besonders interessierte mich die Frage nach den Eigenschaften eines Anführers.
Bender: Es gibt zahlreiche Aspekte, bei denen die Sportart nebensächlich ist. Entscheidend ist vor allem, eine Gruppe zu führen – nicht nur das Team, sondern auch den gesamten Coaching Staff. Diese Führungsrolle zu übernehmen und dabei gleichzeitig die menschliche Seite zu bewahren, ist von großer Bedeutung.
Bender: Jeder hat seinen eigenen Stil. Im Fußball habe ich eine Vielzahl unterschiedlicher Führungsansätze kennengelernt, und ich war neugierig, wie es im Basketball aussieht. Viele der Methoden, die Sasa anwendet, kann ich direkt übernehmen.
Bender: Darauf möchte ich nicht näher eingehen.
Bender: Als Trainer ist es entscheidend, konsequent zu sein. Man spricht oft viel, doch die wirkliche Frage ist, wie konsequent man die eigenen Aussagen in die Tat umsetzt. Diese Umsetzung ist ein wesentliches Führungsmerkmal, denn nur so bleibt ein Coach glaubwürdig. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Umgang mit den Spielern. Jeder Spieler ist ein individuelles Wesen mit eigenen Gedanken und Herangehensweisen. Um das Maximum aus ihnen herauszuholen, ist es nötig, jeden Spieler unterschiedlich anzusprechen.
Bender: Meine Herangehensweise ähnelt der in meiner Spielerkarriere: behutsam wachsen, ohne etwas zu überstürzen. Ich möchte viel ausprobieren und neue Erfahrungen sammeln.
Bender: Bei der SpVgg Unterhaching fühle ich mich sehr gut aufgehoben. Nach meiner Zeit beim DFB war es mein Wunsch, eine Cheftrainerrolle zu übernehmen und wieder direkt mit einer Mannschaft zu arbeiten. Aktuell bin ich in dieser Position genau richtig. Dennoch suche ich nach Herausforderungen, weshalb ich irgendwann den nächsten Schritt machen möchte – ähnlich wie damals als Spieler.