Die Traditionsmannschaft von Werder Bremen hat mit 5:0 (2:0) gegen eine Auswahl des TSV Grombühl gewonnen. Rund 700 Zuschauerinnen und Zuschauer, unter ihnen auch die Werder Warriors Würzburg, der offizielle Fanklub des Bundesligisten in Unterfranken, bildeten eine stattliche Kulisse für diese Partie. Die Tore für den SV Werder erzielten Philipp Bargfrede, Clemens Fritz, Ferenc Toth, Aílton und erneut Fritz.
Das Gastspiel der Grün-Weißen um ihren im Würzburger Stadtteil aufgewachsenen Sport-Geschäftsführer Frank Baumann hatte der TSV als sportlichen Höhepunkt seines Jubiläums – der Verein besteht seit 130 Jahren, Fußball gespielt wird seit 100 Jahren – angekündigt.
Felix Wiedwald im Tor, Mirko Votava, Philipp Bargfrede, Björn Schierenbeck, David Schmieg, Frank Baumann, Dejan Horvat, Fabian Burdenski, Aílton Gonçalves da Silva, Clemens Fritz, Marco Engelhardt, Erhan Albayrak, Sebastian Hartung, Lars Unger und Ferenc Toth liefen in Grombühl für die Werder-Tradionsmannschaft auf.
In der letzten Viertelstunde trug Frank Baumann nach 32 Jahren – 1991 war er als 16-Jähriger vom TSV zum 1. FC Nürnberg und 1999 von dort zu Werder Bremen gewechselt – wieder das violette Grombühler Trikot, nachdem er in der Anfangsphase in Grün-Weiß mitgespielt hatte. Gerne hätte Baumann länger in seiner Heimat auf dem Platz gestanden, doch gebe die Fitness momentan nicht mehr her, gestand der 47-Jährige.
Er kickte in der Schlussphase gemeinsam mit seinen Geschwistern Florian, Rene und Ivonne in der Grombühler Elf, die sich während der zweimal 40 Minuten zwar einige Torchancen erspielte, doch an Torhüter Felix Wiedwald, am Pfosten oder am eigenen Abschluss scheiterte. Für TSV-Trainer Carsten Lanik, der tags zuvor mit seiner Mannschaft in die Vorbereitung auf die Kreisklassen-Saison gestartet war, war es ein besonderer Einstand: Der 46-Jährige ist nämlich Werder-Fan.
Bekannt und beliebt wie zu seinen besten Zeiten: Publikumsliebling Aílton
Einer, der bis heute nicht viele Chancen für ein Tor benötigt, ist Aílton. Offiziell gab "Toni" sein Karriereende vor zehn Jahren bekannt, nachdem er nach seiner Zeit bei Werder Bremen von 1998 bis 2004 in fünf Jahren noch für zehn weitere Klubs in acht Ländern gespielt hatte und danach durch Amateurligen getingelt war. Bekannt und beliebt ist der 49-Jährige immer noch wie zu seiner besten Bremer Zeit.
"Ailton auswechseln, immer Fehler", sagte der Stürmer einst – in Grombühl spielte er natürlich durch und erzielte, nachdem er drei Tore vorgelegt hatte, dann das irgendwie von allen erwartete Tor. Kurz nach dem Spielende verschwand er in einer Gruppe von nach Autogrammen jagenden Kindern und Jugendlichen, deren Bitten er geduldig erfüllte.
Mit David Schmieg stand ein zweiter Akteur im Bremer Aufgebot, der schon in und um Würzburg aktiv gewesen war: Der 39-Jährige kommt aus Bad Mergentheim, spielte lange beim Würzburger FV, auch in Großbardorf und in Kleinrinderfeld. 2012 hatte er sich bei Werder Bremen um ein Praktikum beworben, seit 2018 leitet er die Fußballschule des Vereins.
Geleitet wurde die freundschaftliche Begegnung, in der es auf beiden Seiten trotzdem nicht am Ehrgeiz fehlte, vom routinierten Schiedsrichter Holger Geis aus Unterpleichfeld sowie den Assistenten Thomas Krug aus Kleinrinderfeld und Matthias Rehm aus Grombühl.
Für den TSV Grombühl spielten: Moritz Rummel (Tor), Simon Adler, Markus Amend, Marvin Bernhardt, Markus Gottschlich, Max Popp, Justus Grimm, Paul Kühner, Josef Marienfeld, Florian Brückmann, Julian Wagenhäuser in der ersten Halbzeit; Patrick Meier (Tor), Nico Hirschmann, Sebastian Brandhofer, Michael König, Jakob Häusner, Rene Baumann, Luca Hirschmann, Niklas Kleindienst, Dominik Röder, Jakob Denich, Maurizio Burgis in der zweiten Halbzeit; eingewechselt: Frank Baumann, Ivonne Baumann, Florian Baumann.
https://www.youtube.com/watch?v=Hexcvet64sE
Aber spielten die wirklich zweimal 80 Minuten, also in Summe netto 160 Minuten?
Er gehört zu den wenigen Bundesliga-Spielern, die immer die Bodenhaftung behalten haben und nicht wie so viele seiner Kollegen durch Ruhm und Reichtum abgehoben sind.
Selbst in den größten Krisen von Werder Bremen hat Frank Baumann immer Ruhe, Sachlichkeit und Objektivität bewiesen.
Sein vorbildlicher Charakter ist beispielhaft in diesem Geschäft. Ich denke, hier haben seine Eltern bei der Erziehung damals sehr viel richtig gemacht !
Herzlich willkommen in der Heimat, Frank Baumann.