Dass die Fußballer vom TSV Grombühl zur nächsten Saison einen neuen Trainer benötigten, stand bereits seit Dezember vergangenen Jahres fest. Noch im alten Jahr hatten sich Mario Rothemel, aktueller Coach, und die Abteilungsleitung darauf verständigt, nach der laufenden Runde im Guten auseinanderzugehen.
Da Rothemel mit dem Kreisligisten SV Heidingsfeld – er folgt als Trainer dort auf Christian Graf, der sogar sechs Jahre im "Städtle" tätig war – einen neuen Verein hat, ziehen die Grombühler mit einem Trainer nach: Carsten Lanik kehrt in den Würzburger Stadtteil zurück.
Als Torhüter stieg Lanik mit dem TSV Grombühl in die Kreisliga auf
Lanik trat als Trainer ab 2008 beim ASV Rimpar auf, zunächst für ein Jahr bei der U 19, dann bei der zweiten Mannschaft in der Kreisliga. Nach zwei Jahren wechselte er zum SSV Kitzingen, kehrte noch mal als Co-Trainer zum Landesligisten Rimpar zurück und trainierte den SV Sendelbach-Steinbach. Diese drei Stationen dauerten je ein Jahr. Länger war sein Engagement beim FV Thüngersheim in der Kreisklasse, den er von 2015 bis 2019 trainierte.
Nachdem er in der Saison 2019/20, die nur bei den Junioren so stattfand und letztlich coronabedingt auch abgebrochen wurde, die U 17 vom FV 04 Würzburg trainierte, wechselte er, während die Saison bei den Männern unterbrochen war, zum TSV Retzbach, den er in der Bezirks- und Kreisliga coachte. In der aktuellen Saison ist Lanik wieder zurück beim FV und für die U-15-Junioren verantwortlich.
Nun kehrt Lanik zum TSV Grombühl zurück. "Ich kenne Carsten noch aus der Zeit, als er bei uns im Tor stand. Seitdem sind wir immer in Kontakt geblieben", sagt Jugendleiter Gert Rummel, der mit Abteilungsleiter Timo Schindelmann und Sportleiter Stefan Popp dafür zuständig war, einen neuen Trainer zu finden.
"Wir erwarten von einem Trainer, dass er auf unsere Jugendspieler baut. Wir wollen mit diesen jungen Leuten arbeiten und mit ihnen die Mannschaft aufbauen", sagt Rummel. Dafür sei Lanik der Richtige, findet er. Der hatte bei ihm als Absicht hinterlegt, wenn sich mal die Gelegenheit biete, zu seinem früheren Verein, für den er zwischen 2004 und 2008 auflief und Kreisklassen-Meister 2006 wurde, zurückkehren zu wollen.
Den FV-Nachwuchs verlässt der Trainer mit zwei weinenden Augen
Allerdings erst dann, wenn ihn keiner seiner künftigen Spieler mehr kenne. Dieser Moment sei nun gekommen. Rund um seine neue Mannschaft kennt Lanik freilich noch einige, die früher mit ihm zusammengespielt haben: "Dort kommt Bekanntes auf mich zu. Ich fühle mich in Grombühl noch heimisch und hatte meine beste Zeit als Aktiver dort."
Dafür muss er nach der Saison die aktuell von ihm gecoachte U 15 beim FV verlassen. "Das sind super Jungs, und hinter der Mannschaft steht eine richtig tolle Elterngruppe. Von dort gehe ich nicht nur mit einem, sondern mit zwei weinenden Augen", sagt Lanik. Jedoch könne er den Jahrgang nicht in die U 16 begleiten, da er den dafür erforderlichen Aufwand neben Familie und Beruf nicht leisten könne.
In welcher Liga Lanik die Mannschaft von Mario Rothemel übernimmt, ist offen. Der TSV Grombühl steht zur Winterpause in der Kreisklasse Würzburg 1 auf dem vierten Platz, hat aber in einer engen Konkurrenz auf den vorderen Rängen nur einen Zähler Rückstand auf den zweiten und nur drei auf den ersten Platz.