Die Frage nach Felix Magath musste ja kommen, als am vergangenen Sonntag die Würzburger Kickers auf den Hamburger SV trafen. Der "Head of Flyeralarm Global Soccer" hatte Interviewanfragen vor dem Vergleich des von ihm betreuten Fußball-Zweitliga-Schlusslichts gegen den Klub, mit dem er als Spieler einst so erfolgreich gewesen war und bei dem er seine lange Trainer- und Funktionärskarriere gestartet hatte, abgelehnt.
Auch im Stadion war Magath nicht dabei gewesen. Grund genug für den übertragenden Bezahlsender, beim Vorstand Sport der Kickers mal nachzufragen. Magath sei mitnichten bei jedem Spiel dabei. Das sei eher die Ausnahme, sagte Sebastian Schuppan im Halbzeitinterview. Aber wie oft schaltet sich Magath denn nun ins Alltagsgeschäft ein? "Wir haben vor zwei Tagen telefoniert", so Schuppan am Sonntag.
Die Würzburger sind in der bundesweiten Wahrnehmung der Magath-Klub, das wird sich nicht so schnell ändern. Das Gesicht des Vereins ist aber Sebastian Schuppan. Dass der Ex-Kapitän, der am letzten Drittliga-Spieltag der Vorsaison in der Nachspielzeit mit dem letzten Schuss seiner Karriere per Elfmeter zum 2:2 gegen Halle traf und damit den Sprung in Liga zwei erst ermöglichte, im Rekordtempo vom Spieler zum Entscheider im Klub aufstieg, hat freilich auch mit Magath zu tun. Der Fußballchef des Investors ist ein Fürsprecher Schuppans. Wenn Magath betont, dass Schuppan die Transfers dieses Winters getätigt hat und nicht er selbst, ist das kein Zufall. Der Sportvorstand hat den Segen des Ex-Meistertrainers.
Auch, weil es der 34-jährige Schuppan oft schafft, den richtigen Ton zu treffen. Wie beim Sieg gegen den HSV. Da hob er trotz des starken Auftritts des Teams ganz bewusst warnend den Zeigefinger, bemängelte so manch schlampig vorgetragenen Angriff. Das mag auf den ersten Blick verwundern. Aber das 3:2 gegen den Tabellenführer nutzt den Kickers nun mal wenig, wenn sie nicht in den kommenden Wochen nachlegen, am besten schon beim Auswärtsspiel beim Tabellendritten in Bochum am Samstag (13 Uhr).
Schuppan, der zu seinen Zeiten als Spieler allwöchentlich in einem Podcast im Internet über das Geschehen in der Fußballwelt parlierte, weiß, wie das Spiel mit den Medien funktioniert. Schon zu Profizeiten war er stets ein gern gesehener Gesprächspartner für die Journalisten. Was er sagt, ist häufig druckreif. Und er hat längst auch bei den Kickers etwas zu sagen. Schuppans jetzige Position war seit dem Aufbruch der Kickers ins Profigeschäft unbesetzt geblieben. Die Trainer Bernd Hollerbach und Michael Schiele hatten in ihren dreijährigen Amtszeiten viel im Alleingang entscheiden können. Mit Schuppan haben sich die Machtverhältnisse innerhalb des Klubs verschoben.
Als sein Ex-Trainer Schiele seinen Rauswurf mitgeteilt bekam, war Schuppan noch nicht im Amt. Doch er saß mit am Tisch, als die Entscheidung überbracht wurde. Keine einfache Situation. Es war eine Lehre im Schnelldurchlauf. Nachdem der gebürtige Brandenburger im Sommer seine Spielerlaufbahn beendet hatte, war er nah dran geblieben am Kickers-Team, hatte aber die Seiten gewechselt. Viele Kollegen hätten da erst einmal bei einem erfahrenen Sportdirektor oder Manager Anschauungsunterricht genommen. Schuppan wurde indes ins kalte Wasser geworfen. Seit November ist er nun offiziell Vorstand Sport. Seitdem ist Vorstandsvorsitzender Daniel Sauer nicht mehr so häufig in der Öffentlichkeit zu sehen. Die Aufgabe, Erfolge und Misserfolge zu erklären, hat nun ein anderer übernommen.
Schuppan ist qua Amt für das Geschehen rund um das Profiteam verantwortlich - und das ist es nun mal, was Woche für Woche diskutiert wird. In seiner 16-jährigen Profikarriere hat er manchen Kontakt geknüpft und gehalten. Vom Leipziger Sportdirektor Markus Krösche, mit dem er einst in Paderborn zusammenkickte, holt er sich auch mal Ratschläge, hat er verraten. Am Ende, das weiß Schuppan aus Erfahrung, wird er in seiner Position am Erfolg gemessen. Dass die Kickers durch die Kader-Nachbesserungen im Winter konkurrenzfähig geworden sind, ist unübersehbar. Die echte Bewährungsprobe für den Vorstand Sport steht noch bevor, wenn es gilt, im Sommer ein neues Team zusammenzustellen.
Ihr Ton gefällt mir nicht!
Ihr unvernünftiges Schöngerede der Tabelle ist in dieser Situation grotesk.
Wieso unterstellen Sie Antipathie? Von welcher Tabelle sprechen Sie?
zugrunde, wären die Kickers mit 14 Punkten auf Platz 15 und somit nicht LETZTER.
Berücksichtigt man die Spiele in Aue, Fürth, Darmstadt und Kiel, in denen die Kickers betrogen wurden bzw. die unter irregulären Bedingungen stattfanden mit 3 fiktiven Punkten, wären die Kickers sogar 12. unter Schuppans Verantwortung.
Also bitte erst informieren und genau lesen, bevor man Kommentare schreibt und sich im Forum blamiert.
Die Aussage von aboehnke zur Antipathie lässt sich übrigens dem vorgeschalteten Kommentar mit etwas Verstand von selbst ableiten.
Der war gut und das auf dem letzen Platz