"Es war ein voller Erfolg." Eindeutiger hätte das Fazit für die beim TSC Heuchelhof unter Corona-Bedingungen ausgetragenen Bezirksmeisterschaften nicht ausfallen können. Vor allem die Spielerinnen und Spieler zeigten sich erfreut darüber, hier aufschlagen zu dürfen.
"Endlich können wir uns wieder unter Wettkampfbedingungen messen", sagte Lukas Schneider vom TC Weiß-Blau Würzburg. Er war an Nummer zwei gesetzt und belegte auch diesen Platz bei den Aktiven. Sein Mannschaftskollege sowie Halbfinalgegner Meik Steib ergänzte: "Das Turnier war toll organisiert. Alle haben das Konzept bestens umgesetzt."
Würzburger Lukas Schneider verliert Finale nach Tiebreak
Beim spielerischen Niveau stellten die Verantwortlichen keine Qualitätsverluste trotz der langen Trainingspause fest: "Sensationell, was da geboten wurde", fand gar Corinna Kaup. Die meisten hatten die Zeit offenbar genutzt und in Sachen Kondition gute Grundlagen gelegt. "Die Fitness ist da", beobachtete Schneider, "nur die Spielpraxis fehlt noch".
Mehr davon hätte er sich im Finale gegen Leon Formella aus Aschaffenburg im entscheidenden dritten Satz gewünscht, den er nach Tiebreak verlor. "Schade, dass ich mal wieder gescheitert bin, es war knapp", fand er. Vielleicht fehlten ihm auch ein wenig die Zuschauer, die die "Big Points" mit anerkennendem Applaus quittieren. Da hatten die Würzburger in der Vergangenheit einen Heimvorteil.
Für einen neuen Teilnehmerrekord reichte es diesmal verständlicherweise aufgrund der Begrenzung der maximalen Anzahl und des zeitlich geringen Vorlaufs nicht, doch knackten die Organisatoren die Marke von 100 Beteiligten in den sieben ausgetragenen Klassen. Allerdings wurden einige bekannte Gesichter wie beispielsweise die Frauen des SB Versbach oder auch einige Spitzenspielerinnen von WB Würzburg vermisst.
Kelly Richter gewinnt bei den Frauen souverän gegen Ana Brand
Bei den Frauen machten die vier gesetzten Aschaffenburgerinnen den Einzug ins Finale unter sich aus. Am Ende holte sich Kelly Richter mit 6:0, 6:0 gegen Ana Brand den Titel.
Hochzufrieden war Anton Beyes vom Ausrichter TSC Heuchelhof, der sich als ungesetzter Spieler bis ins Finale der Herren B vorgekämpft hatte. Dass er dort Ben Ostheimer (Aschaffenburg) unterlag, tat seiner Freude keinen Abbruch. Damit verhalf er seinem Gegenüber und dessen Vater Stefan Ostheimer zum Doppel-Sieg.
Denn in der Konkurrenz der Herren 40 behielt Ostheimer in einem sehenswerten Endspiel gegen den topgesetzten Manuel Wolf von WB Würzburg die Oberhand.
Ein vereinsinternes Finale bestritten Heidi Huller und Eva König (beide TC Burgsinn) bei den Frauen 40, das die favorisierte Huller gewann.
Anmelden der Spieler per App erleichterte die Organisation
Sein Abo auf den Titel untermauerte wieder einmal Gernot Janke (SB Versbach), der sich bei den Herren 50 gegen Jörg Dotzel (TSV Maßbach) durchsetzte.
Das Endspiel der Herren 65 machten die Aschaffenburger Vereinskollegen Jürgen Heidingsfelder und Reinhard Heeg untereinander aus, das Heidingsfelder gewann.
Möglich wurde das alles durch das zugrunde gelegte Konzept, welches sich kurz so zusammenfassen ließ: kommen, einchecken, spielen und wieder gehen. Besonders das Anmelden mittels Luca-App erleichterte die Registrierung und gab den Verantwortlichen zusätzlich ein Gefühl der Sicherheit, sollte die Kontaktnachverfolgung notwendig werden.
"Spätestens am zweiten Tag hatten die meisten die App heruntergeladen", sagte Kaup. Dann mussten die Spieler nur noch den sowohl beim TC Weiß-Blau, wo anfangs auch gespielt wurde, als auch beim TSC Heuchelhof ausgehängten QR-Code scannen und waren angemeldet. Bei den wenigen, die keine App hatten, wurden die Daten manuell erfasst.
Ungewohnt war, dass eine Bank auf der anderen Seite stand
Auch die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske verlief problemlos: "Tatsächlich haben sie alle erst auf dem Platz abgenommen." Dort sorgte eine weitere Auflage nur anfangs für Verwirrung. Gewohnt, dass die Bänke auf der selben Seite stehen, fanden die Akteure diesem Standort diesmal nur eine Sitzgelegenheit vor. Beim Blick auf die gegenüberliegende Seite war ihnen klar: Dort stand die zweite Bank, damit sich die Spieler beim Seitenwechsel nicht begegnen.
Zu jeder Zeit war zu spüren, dass die Einschränkungen im Ablauf die Freude nicht minderten, wieder den Schläger schwingen zu dürfen. "Wir sind stolz und zufrieden, dass wir dieses Turnier ausrichten durften, und froh, dass das vorgegebene Hygienekonzept so streng gefasst war", zog Corinna Kaup ein durchweg positives Fazit. "Selbst wenn die Situation noch mal genauso wäre, würden wir es jederzeit wieder machen."
Ergebnisse
Frauen A, Halbfinale: Richter – Schad (beide TVA 1860 Aschaffenburg) 6:1, 6:0; Brand – Kirchenmayer (beide TVA 1860 Aschaffenburg) 6:3, 5:7, 7:6. Finale: Richter – Brand 6:0, 6:0.
Männer B, Halbfinale: B. Ostheimer (TVA 1860 Aschaffenburg) – Burlein (TG Kitzingen) 6:3, 6:1, Beyes (TSC Heuchelhof) – Brähler (TSV Güntersleben) 6:3, 6:1. Finale: B. Ostheimer – Beyes 6:2, 6:3.
Frauen 40, Halbfinale: Huller (TC Burgsinn) – Schübert (TC Schönbusch Aschaffenburg) 6:4, 6:2; König (TC Burgsinn) – Appelmann (TC Schönbusch Aschaffenburg) 6:3, 2:0 Aufgabe. Finale: Huller – König 6:2, 7:5
Männer 40, Halbfinale: Wolf (TC Weiß-Blau Würzburg) – Sommer (TVA 1860 Aschaffenburg) 6:1, 6:4; S. Ostheimer (TVA 1860 Aschaffenburg) – Burlein (TG Kitzingen) 6:2, 6:0. Finale: S. Ostheimer – Wolf 6:3, 6:7, 10:8.
Männer 50, Halbfinale: Janke (SB Versbach) – Steinbock (TC Rot-Weiß Gerbrunn) 4:6, 6:3, 10:4; Dotzel (TSV Maßbach) – Münzel (TC Gaukönigshofen) 6:2, 6:0. Finale: Janke – Dotzel 7:5, 3:6, 10:2.
Männer 65, Halbfinale: Heidingsfelder (TC Schönbusch Aschaffenburg) – Göss (TSC Heuchelhof Würzburg) 6:0, 6:1; Heeg – Welzenbach (beide TC Schönbusch Aschaffenburg) 3:6, 6:0, 10:5. Finale: Heidingsfelder – Heeg 6:3, 2:6, 10:8.