
Dem Fußball-Regionalliga-Spitzenreiter Würzburger Kickers scheinen im Kampf um den Platz in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga die Kontrahenten auszugehen. Nachdem der Tabellenzweite DJK Vilzing bereits vor Abschluss der Hinrunde erklärt hatte, keine Drittliga-Lizenz beantragen zu wollen, scheint nun auch der Tabellen-Dritte Türkgücü München Abschied von größeren Ambitionen nehmen zu müssen.
Wie Münchner Medien einhellig berichten, steckt der Klub in schweren finanziellen Schwierigkeiten. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet auch, dass der Klub nicht, wie vorgeschrieben, dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV) einen Nachweis für die Abgabe von Sozialversicherungsbeiträgen für die Spieler erbracht habe. Das könnte zu einem Punktabzug führen.
Doch sportlich scheinen für Türkgücü nach der Winterpause ohnehin schwierigere Zeiten anzubrechen. "Wir werden definitiv Abgänge in der Qualität und in der Breite haben", bestätigte Türkgücü-Präsident Takson Akkay gegenüber dem "Münchner Merkur". Was nichts anderes bedeutet, als dass Spieler den Klub in der Winterpause verlassen werden. Laut "Süddeutscher Zeitung" sind seit Oktober Spielgehälter nicht mehr bezahlt worden.
Hintergrund ist der Rückzug von Investor Milan Rapaic. Der kroatische Ex-Nationalspieler war erst im Frühjahr als neuer Geldgeber bei Türkgücü präsentiert worden, stellte seine Unterstützung laut Präsident Akkay aber im Herbst schon wieder ein.
Der Münchner Klub hatte bereits im Jahr 2022 für reichlich Wirbel gesorgt, als er während der laufenden Drittliga-Saison nicht nur Insolvenz anmelden, sondern auch den Spielbetrieb komplett einstellen musste. Ein Szenario, das sich nun womöglich wiederholt? Präsident Akkay ist zuversichtlich, dass es mit einem deutlich veränderten und weniger kostspieligen Team nach der Winterpause weitergeht. Dass Türkgücü unter diesen Umständen ein Zulassungsverfahren für die 3. Liga anstrebt, scheint aber so gut wie ausgeschlossen.
Bei den Kickers läuft indes die Suche nach einem Nachfolger für Torhüter Norman Quindt, dessen Vertrag in Würzburg nach einem knappen halben Jahr auf Wunsch des Spielers aufgelöst wurde. Die Planstelle eines neuen Ersatzmannes für Stammtorhüter Vincent Friedsam soll in jedem Fall noch in diesem Winter, idealerweise bis zum Trainingsstart am 8. Januar, neu besetzt werden.
Kickers hat sich im letzten Winter gerettet und steht im Moment sehr gut da. Und natürlich ist es ein Vorteil, wenn ein Konkurrent weniger in unserer Liga ist. Sollte Kickers jedoch NICHT aufsteigen, könnten wir auch ernsthafte Probleme bekommen und wir wieder im Amateur-Bereich spielen. Ich wünsche Türkgücü alles Gute.