Sasa Filipovski beurteilt das, was auf dem Feld zwischen den Würzburg Baskets und ratiopharm Ulm im Play-off-Viertelfinale der Basketball-Bundesliga (BBL) passiert, natürlich nicht aus einer neutralen Position. Er trägt die rot-weiße Baskets-Brille, wenn man so will, und will deshalb, dass seine Spieler von den Schiedsrichtern geschützt werden. Aber auch, wenn man diese Brille abnimmt, erkennt man, dass die Liga und ihre Schiedsrichter sich in dieser Serie nicht besonders souverän präsentieren.
Zum zweiten Mal droht den Würzburg Baskets ein Leistungsträger auszufallen, weil die Ulmer am Rande der groben Unsportlichkeit und darüber hinaus agieren. Niemand möchte den Schwaben in den Situationen, als sich Otis Livingston II und Owen Klassen verletzten, Absicht unterstellen. Aber wenn, wie bei Klassen, eine Verletzung billigend in Kauf genommen wird, muss die Liga reagieren.
Es fehlt das Fingerspitzengefühl
Nach dem Tritt von Thomas Klepeisz im ersten Spiel der Serie hatte sich BBL-Schiedsrichter-Chef Nebosja Kovacevic vor seine Schiedsrichter gestellt, auch weil er die Meinung der Unparteiischen geteilt hatte, dass sie ein gewisses Fingerspitzengefühl bewiesen hatten. Dieses Fingerspitzengefühl fehlte am Mittwoch. Allein der Blick auf den am Boden liegenden Klassen, der aufgrund des Schlags von Williams, und einzig und allein deshalb, vom Rettungsdienst behandelt wurde, lässt nur eine Entscheidung zu.
Im Verhältnis zu den beiden Unsportlichen Fouls, die vorher gegen Zac Seljaas und Karim Jallow verhängt wurden, ist die Entscheidung, hier die gleiche Bestrafung für Williams zu wählen, blanker Hohn. Dass ein Protest für die Baskets nicht infrage kommt, weil er nach der Tatsachenentscheidung einfach abgebügelt würde, setzt dem ganzen die Krone auf. Tschüss Fair-Play in der BBL.