
Man muss nicht lange suchen, um den Grund zu finden, warum die Würzburger Kickers in der Tabelle der Fußball-Regionalliga Bayern auf Platz fünf statt, wie in der Vorsaison, ganz vorne stehen. Schließlich haben die Rothosen nicht häufiger verloren als Tabellenführer FC Schweinfurt 05, nämlich genau viermal. Sie gewinnen nur nicht so oft. Das 1:1 in Bayreuth war bereits das neunte Remis in dieser Saison. Die vielen Unentschieden rauben den Kickers jede Chance.
Und das ist kein Zufall. Was den Kickers abgeht ist die Siegermentalität, die den Klub in den erfolgreichen Jahren stets ausgezeichnet hat. Am Ende muss man berechtigterweise die Frage stellen, ob die Rothosen am Freitagabend genauso wie zuvor schon beim 0:0 gegen Aschaffenburg wirklich alles dafür getan haben, um das Spiel zu gewinnen.
Und da steht auch Trainer Martin Lanig in der Verantwortung. Er muss vorgeben, worum es geht. Am Freitag wechselte er, wie auch schon gegen Aschaffenburg, erst sehr spät, letztlich wohl zu spät weitere Stürmer ein. Dabei taten die Impulse von der Bank dem Kickers-Spiel spürbar gut. Das Zeichen unbedingt und mit aller Macht gewinnen zu wollen, kam von außen erst, als die Partie fast schon rum war. Wirklich unzufrieden war Lanig mit Spiel und Ergebnis keineswegs.
Klar, kann man mit einem Remis beim Tabellenzweiten leben. Aber dann muss man auch damit leben, derzeit auf Augenhöhe mit einem Dorfklub wie dem TSV Buchbach zu agieren. Angesichts des Potenzials und des Aufwands, der nach wie vor am Dallenberg getrieben wird, ein bescheidener Anspruch.
Somit muss man in jedem Spiel auch alles dransetzen einen 3er zu holen, auch unter gewissem Risiko.
Die Wechselpolitik des Trainers ist nicht nur in den letzten 2 Spielen haarsträubend, sondern davor auch schon! Übrigens auch für die Bankspieler muss es jedesmal frustrierend sein…
Die absolute Siegermentalität sucht man vergebens und somit ist es erneut eine verlorene Saison.