Es regt sich Widerstand gegen den Saisonabbruch, wie ihn der Bayerische Fußball-Verband (BFV) vor gut zwei Wochen beschlossen hatte: Mehrere Vereine haben Beschwerde dagegen eingelegt und werden dabei von einer Münchener Kanzlei vertreten.
Der Bayerische Fußball-Verband hatte am 18. Mai beschlossen, die Fußball-Saison 2019/21 abzubrechen und gemäß Paragraf 93 der BFV-Spielordnung mittels Quotientenregel (erzielte Punkte geteilt durch absolvierte Spiele) zu werten.
Widerstand gegen den beschlossenen Saisonabbruch
Dem Beschluss lag das Ergebnis einer Umfrage zugrunde, wonach sich 71,1 Prozent der bayerischen Vereine für diesen Abbruch ausgesprochen haben. Nur 28,9 Prozent befürworteten die angebotene Alternative "Nur Aufsteiger, keine Absteiger". 80,5 Prozent oder 2973 Vereine hätten an der Abstimmung teilgenommen, hatte der Verband mit dem Ergebnis der Umfrage gemeldet.
Bereits in einer am 13. April vom BFV veröffentlichten Mitteilung hatte der für den Spielbetrieb zuständige Jürgen Faltenbacher festgestellt, dass es nun "de facto nicht mehr möglich" sei, die restlichen Spiele noch durchführen zu können.
Gegen diese Entscheidung regt sich nun Widerstand. Das Fußball-Portal anpfiff.info berichtete am Freitag, dass mehrere Vereine Beschwerde dagegen eingelegt hätten. Auch die SpVgg Weiden, Zweiter der Landesliga Mitte, habe erklärt, "gegen den Abbruch und die für den Verein entstehenden Auswirkungen vorgegangen" zu sein.
Verband spricht von rund einem Dutzend Beschwerden
Der BFV habe inzwischen bestätigt, dass "rund zwei Dutzend Beschweren" bei ihm eingegangen seien. Diese würden vom Verbandsanwalt geprüft und an das unabhängige Verbands-Sportgericht weitergeleitet oder seien bereits dort, heißt es bei anpfiff.info. Inhaltlich ginge es sowohl generell um die Einführung von Paragraf 93 als auch um dessen Auslegung sowie den Zeitpunkt des Abbruchs.
Ebenso sei beklagt worden, dass die Play-offs der Regionalliga Bayern und der landesweite Toto-Pokal noch gespielt werde dürften, die Liga aber nicht, wodurch Mannschaften die Möglichkeit genommen worden sei, ihren Quotienten zu verbessern und somit Klassenerhalt oder Meisterschaft zu erreichen.
Auch der ASV Rimpar, Letzter der Landesliga Nordwest, hat Beschwerde eingelegt. Das bestätigte Fußball-Abteilungsleiter Jens Bausenwein auf Anfrage dieser Redaktion. In der Beschwere seien mehrere Punkte aufgeführt. Insgesamt 18 Vereine hätten sich diesem Weg angeschlossen und würden nun von der Kanzlei Martens in München vertreten.