
Es ist raus: Die SpVgg Bayreuth wird der erste Gradmesser für den FC 05 Schweinfurt in den Play-offs um die Meisterschaft in der Fußball-Regionalliga Bayern. Das gab der Bayerische Fußball-Verband (BFV) am Mittwochnachmittag bekannt, nachdem sich die Vertreter der Play-off-Teilnehmer Viktoria Aschaffenburg, SpVgg Bayreuth und Schweinfurt 05 mehrfach virtuell mit den BFV-Entscheidungsträgern beraten hatten.
Die Runde, deren Sieger sich am 12. und 19. Juni mit dem bislang noch nicht feststehenden Vertreter aus der Regionalliga Nord in Hin- und Rückspiel um einen Platz in der Dritten Liga balgen wird, soll nun ab dem 18. Mai im Modus Jeder-gegen jeden samt Hygienekonzept ausgetragen werden – mit jeweils zwei Duellen vor leeren Rängen. Ein – angesichts hoher Corona-Inzidenzen – sehr ambitionierter Plan. "Vorausgegangen war die Entscheidung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration, den beteiligten Klubs für die Play-off-Spiele und die sofortige Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings eine entsprechende Sondergenehmigung zu erteilen", heißt es in einer Mitteilung des BFV. Wie genau das Hygienekonzept aussehen soll, ließ der Verband in der Pressemitteilung offen. Regelmäßige Testungen sind aber verpflichtend vorgesehen.
Trotz alldem entspricht der Plan dem Wunsch der Nullfünfer, die seit dem 15. März wieder ohne Einschränkungen trainieren dürfen. "Ich rechne auf jeden Fall mit einem Start Mitte Mai", erklärt Coach Tobias Strobl, der bald Drittliga-Trainer sein will – bei den Grün-Weißen. "Für mich ist dieser Modus das fairste Mittel, um die Play-offs zu spielen. Wer sich da durchsetzt, hat es auch verdient, in die Aufstiegsrunde zu kommen."
Sein Team, in dem auch David Grözinger ligenunabhängig bis Juni 2022 bleiben wird, sieht der 33-Jährige bestens gerüstet. Von schwereren Verletzungen blieben die Kicker des Ex-Zweitligisten verschont, nur Lukas Billick (Wadenprobleme) und Amar Cekic (Sprunggelenksbeschwerden) fielen seit dem neuerlichen Trainings-Re-Start jeweils eine Woche aus. "Zerrungen oder Faserrisse, nach denen Spieler auch mal mehrere Wochen ausfallen, gab es nicht. Daran sieht man, dass die Jungs auch in ihrer Freizeit viel investiert haben und wissen, worum es geht. Auch die Belastungssteuerung haben wir sehr gut hinbekommen. Nur Maximilian Bauer, der mit seinem Meniskus zu kämpfen hat, fällt wohl für die Entscheidungsspiele aus", so Strobl weiter, der den Fitnesszustand seiner Mannen kurzum als "perfekt" bezeichnet.
Der Gegner in den Aufstiegsspielen ist noch nicht bekannt
So macht er sich derzeit kaum Sorgen, wenngleich der Kontrahent aus dem Norden noch immer nicht bekannt ist. Eine Anfrage beim Norddeutschen Fußball-Verband, ob es auf den TSV Havelse hinausläuft, blieb bis zum Mittwochnachmittag unbeantwortet. Der TSV, nach Punkten Erster in der Süd-Gruppe der pandemiebedingt geteilten und abgebrochenen Nord-Regionalliga, erhielt am Dienstag zumindest schon einmal die Drittliga-Lizenz.
Doch sportlich aufgestiegen sind vor allem die bayerischen Klubs, die in der Vorbereitung unterschiedliche Wege gehen oder gehen müssen, noch lange nicht. Während Aschaffenburg erst am vergangenen Donnerstag mit dem Training beginnen durfte, haben die Bayreuther angeblich schon ein Testmatch absolviert. "Durch Social-Media-Posts haben wir herausbekommen, dass die SpVgg wohl schon gespielt hat", verrät der Schweinfurter Coach. "Wir selbst haben noch keine Test-Matches geplant. Wir tragen teamintern Spiele aus, was auch gut klappt."
Sollte es rund um die Play-offs zu Corona-Fällen samt Quarantäne-Anordnungen kommen, könnte der BFV übrigens in Terminnöte geraten: Der Start der dritthöchsten Fußball-Liga soll am 23. Juli erfolgen, gut einen Monat nach dem Aufstiegs-Rückspiel.