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Basketball: Bundesliga
Die Würzburg Baskets lassen sich beim Bundesliga-Schlusslicht in Göttingen kein zweites Mal düpieren
Beim Tabellen-Schlusslicht zeigt der Würzburger Basketball-Bundesligist über lange Zeit eine konzentrierte Vorstellung, sodass der Vorsprung vor dem letzten Viertel reicht.
Davion Mintz war mit 21 Punkten bester Werfer bei den Würzburg Baskets im Auswärtsspiel in Göttingen. Der nachträglich verpflichtete US-Guard nimmt zunehmend eine tragende Rolle im Baskets-Spiel ein.
Foto: Julien Becker | Davion Mintz war mit 21 Punkten bester Werfer bei den Würzburg Baskets im Auswärtsspiel in Göttingen. Der nachträglich verpflichtete US-Guard nimmt zunehmend eine tragende Rolle im Baskets-Spiel ein.
Stefan Mantel
 |  aktualisiert: 12.04.2025 02:33 Uhr

Natürlich schwirrten diese Gedanken im Vorfeld der Partie bei der BG Göttingen auch in den Köpfen des Trosses von Basketball-Bundesligist FIT/One Würzburg Baskets herum: ein Gastspiel beim abgeschlagenen Tabellenletzten, der im Kampf um den Klassenerhalt aussichtslos zurückliegt; der bislang nur gegen Bamberg gewinnen konnte und zuletzt 16 Niederlagen am Stück kassierte; der unter der Woche mit US-Center Demajeo Wiggins seinen besten Spieler und den ligaweit besten Rebounder nach Spanien ziehen lassen musste.

Bei so einer Ausgangslage ist einerseits das Blamage-Potenzial groß. Und sind es andererseits nicht genau diese Geschichten, die die Faszination des Sports ausmachen, wenn ein vermeintlich chancenloser Außenseiter dem Favoriten ein Bein stellt? Arminia Bielefeld lässt grüßen.

Doch am Ende – in diesem Fall sogar von Anfang an – waren alle Befürchtungen aus Würzburger Sicht in der mit 2093 Zuschauerinnen und Zuschauern nur mäßig besuchten S-Arena unbegründet. Das Team von Cheftrainer Sasa Filipovski lieferte eine lange Zeit konzentrierte und fokussierte Vorstellung ab und feierte mit dem ungefährdeten 97:80 (55:51) den 13. Erfolg dieser Saison, der die Würzburger weiterhin aussichtsreich im Rennen um die Play-off-Plätze hält.

Zur Halbzeitpause führen die Baskets mit 24 Punkten

"Lob und Anerkennung für meine Spieler, ich bin sehr glücklich über den Sieg. Solche Must-win-Spiele sind immer schwierig, da kannst du eigentlich nichts gewinnen. Aber die Jungs hatten die richtige mentale Einstellung und ihre Sache über drei Viertel sehr gut gemacht", resümierte der 50-jährige Slowene nach der Partie zufrieden. Bereits zur Halbzeitpause hatten sich die Baskets ein 24-Punkte-Polster erspielt, herausragende 75 Prozent ihrer Zwei-Punkte-Würfe verwandelt und das Rebound-Duell zu diesem Zeitpunkt klar mit 25:11 für sich entschieden.

Die Göttinger wirkten ob dieses dominanten Baskets-Auftritt in den ersten 20 Minuten gleichermaßen beeindruckt wie überfordert. "Gegen einen solchen Gegner weißt du nie, was du bekommst. Du spürst schon einen gewissen Druck. Es war daher wichtig, dass wir gut gestartet sind und frühzeitig für klare Verhältnisse gesorgt haben", sagte der Ende Februar nachträglich verpflichtete US-Guard Davion Mintz, der mit 21 Punkten bester Werfer der Partie war und zunehmend eine tragende Rolle im Baskets-Spiel einnimmt.

Gleiches gilt für seinen auch erst im Laufe der Saison geholten Landsmann Aubrey Dawkins, der sich an seiner alten Wirkungsstätte mit 20 Zählern einbrachte. "Aubrey hatte einige Eingewöhnungsprobleme bei uns. Es ist nicht immer leicht, in der laufenden Saison zu einem Team zu stoßen. Aber er hat der Mannschaft zuletzt geholfen", lobte Filipovski den 29-Jährigen.

Wie ernst die Würzburger die Partie am Samstagabend angingen, zeigte auch die Tatsache, dass sie am Tag zuvor nach Südniedersachsen aufgebrochen waren. Es dürfte auch eine Lehre aus dem Pokal-Aus an gleicher Stelle Anfang Oktober gewesen sein, als die Baskets wegen Anreiseschwierigkeiten erst eine Stunde vor dem Sprungball in der Halle waren und sich überraschend mit 78:86 geschlagen geben mussten. Dieses Mal ließen sich die Gäste nicht überrumpeln.

Professionelle Vorbereitung zahlt sich im Ergebnis aus

"Die Göttinger sind auch Profis. Daher haben sie es verdient, dass wir sie mit Respekt behandeln. Wir waren sehr professionell in der Vorbereitung. Dieser Erfolg ist die logische Konsequenz daraus", erklärte Sasa Filipovski zur Herangehensweise. Sein Team konnte es sich sogar leisten, dass Leistungsträger wie Liga-Topscorer Jhivvan Jackson (vier Punkte) oder Kapitän Zac Seljaas (sieben Punkte) in Göttingen einen eher unauffälligeren Auftritt zeigten.

Weiter geht es für die Würzburg Baskets am nächsten Montag, 14. April, gegen ratiopharm Ulm (20 Uhr, tectake-Arena): jenen Klub, den sie im vergangenen Jahr in einer legendären Play-off-Serie sensationell mit 3:1 Siegen als Meister entthronten.

Basketball: Bundesliga, Männer
BG Göttingen – FIT/One Würzburg Baskets 80:97 (18:30, 13:25, 20:20, 29:22)
Göttingen:
Holder 16, Mushidi 14, Boeheim 13, Jünemann 11, Mönnighoff 8, Shaver Jr. 7, Welp 6, Ohams 5, Nguyen, Haase, Schultz, Hammond.
Würzburg: Mintz 21, Dawkins 20, Lewis II 18, Steinbach 17, Seljaas 7, Jackson 4, Bleck 4, Klassen 3, Wank 2, Kone 1, Skladanowski, Ugrai.
Schiedsrichter: Martin Matip, Oliver Krause, Maximilian Meiler. Zuschauende: 2093. Rebounds: 30 – 45. Vorlagen: 18 – 21. Ballverluste: 14 – 12. Treffer aus dem Feld: 28/61 (46%) – 35/68 (52%). Dreier: 8/24 (33%) – 7/22 (32%). Freiwürfe: 16/28 (57%) – 20/28 (71%).

 
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