Fünf Jahre war er von der Bildfläche im Bundesliga-Handball verschwunden. Nun ist Matthias Obinger zurück. Der Würzburger, der von 2015 bis 2019 Trainer der DJK Rimpar Wölfe (heute Wölfe Würzburg) war und den damaligen Zweitligisten fast zum Aufstieg geführt hatte, ist seit 1. Juli sportlicher Berater des Erstligisten HC Erlangen. Das bestätigte der 44-Jährige am Montagvormittag auf Anfrage. Zu seinen Aufgaben gehöre unter anderem die Zusammenstellung des Kaders gemeinsam mit Trainer Johannes Sellin, der gerade seine B-Lizenz-Ausbildung unter Obinger beim Bayerischen Handball-Verband absolviert, sowie die Unterstützung der Geschäftsführung.
"Ich freue mich riesig auf diese Aufgabe, der Handball ist immer meine Leidenschaft geblieben", sagt der promovierte Sportwissenschaftler und A-Lizenz-Inhaber, der vor seiner Zeit bei den Wölfen den HSC Bad Neustadt trainiert hatte. Obinger räumt aber auch ein: "Natürlich muss ich mich erst wieder einarbeiten." HCE-Präsident Carsten Bissel habe bereits nach Pfingsten mit ihm Kontakt aufgenommen, berichtet Obinger. "Alle Gespräche sind respekt- und vertrauensvoll verlaufen."
Der HCE hatte sich Ende der vergangenen Saison, als er als Tabellen-16. knapp dem Abstieg entging, in beiderseitigem Einvernehmen von seinem Sportdirektor Raul Alonso getrennt. Den Posten will der Klub in dieser Form nicht nachbesetzen, sich aber sportlich neu aufstellen.
Bissel wird in einer Vereinsmitteilung vom Montagnachmittag mit den Worten zitiert, man wolle mit Obinger "zurück zu einer längerfristigen Ausrichtung unseres Vereines, die uns in den ersten Jahren unserer Erstligazeit stark und viele junge Spieler, die wir entdeckt und gefördert hatten, zu gestandenen Erstligaspielern und vielfach sogar Nationalspielern gemacht hat. Matthias soll diesen bewährten Erlanger Weg begleiten und uns als eine Art 'Master Brain' dabei helfen, unsere Ziele zu erreichen."
Obinger übt seine neue Tätigkeit im Nebenberuf aus, hauptberuflich bleibt er als Hochschullehrer an der Hochschule Fresenius tätig. Er werde regelmäßig im Training und bei Spielen präsent sein. In dieser Woche begleitet er die Mannschaft ins Trainingslager nach Prag.