Die Bezirksliga-Partie zwischen dem SV Kürnach und dem TSV Unterpleichfeld am Sonntagnachmittag war ein 0:0 der besseren und ein Derby der faireren Sorte. Laut Kürnachs Aushilfstrainer Sven Krönlein war es das erste Punktspiel zwischen den beiden Nachbargemeinden im Norden des Landkreises Würzburg seit fast 30 Jahren.
Dass die Partie am Ende torlos endete, war vor allem dem Chancenwucher auf beiden Seiten geschuldet. Schon nach drei Minuten stand Kürnachs Felix Wolf zum ersten Mal frei vorm Tor und scheiterte am vielleicht besten Mann auf dem Platz, TSV-Keeper Björn Trott. Auf der Gegenseite war Simon Dettmar durchgebrochen, doch auch er brachte den Ball nicht unter. Die wohl größte Chance der Partie vergab dann Kürnachs Konstantin Frey nach einem Freistoß. Erst köpfte er Trott aus drei Metern an, dann reagierte dieser bei Freys Nachschuss am Boden liegend überragend.
Unterpleichfeld will raus aus dem Fahrstuhl
Der Landesliga-Absteiger aus Unterpleichfeld, der sich laut Spielertrainer Andreas Zehner nach den zwei Niederlagen zum Auftakt nun gefunden hat, setzte immer wieder Nadelstiche. Landesliga, Bezirksliga, Landesliga, Bezirksliga. Der TSV war in den letzten Jahren zur Fahrstuhlmannschaft mutiert und möchte jetzt wieder etwas Kontinuität.
"Der Kader ist sehr dünn, aber wenn wir halbwegs verletzungsfrei bleiben, sollte das kein Problem sein", erklärte Zehner, der leicht angeschlagen die gesamten 90 Minuten durchhielt, auch weil die Bank sehr dünn besetzt war. Besonders beim Abschluss vermissten die Unterpleichfelder Angreifer Lukas Huscher, der für längere Zeit ausfällt. Beim direkten Wiederaufstieg des TSV vor zwei Jahren hatte er 26 Tore erzielt, darunter fünf in einer Partie.
Kürnach noch ungeschlagen nach vier Spielen
"Weil erst in der Winterpause feststand, dass ich als Spielertrainer in die neue Saison gehe, hatten wir wenig Zeit", erzählte Zehner von der schwierigen Kaderplanung. Dazu fehlen aktuell einige Akteure verletzungsbedingt, unter anderem Nino Wagner. Der erfahrene Innenverteidiger arbeitet an seinem Comeback.
Bei den Kürnachern, deren aus Sonderhofen gekommener neuer Trainer Christian Hofrichter im Urlaub weilte, kann man mit dem Start in die Saison ebenfalls zufrieden sein. Nach vier Spielen sind die Grün-Weißen noch ungeschlagen. Der souveräne Meister der Kreisliga Würzburg 1 hatte seinen Kader im Sommer nochmal verstärken können. Mit Nils Hock war ausgerechnet ein Unterpleichfelder zum SVK gekommen, dessen Bruder auf der Gegenseite am Sonntag eingewechselt wurde. Zuvor hatte Hock beim Würzburger FV schon Erfahrung in der Bayernliga gesammelt. "Er kennt viele Jungs noch aus der Jugend, weil er früher hier gespielt hat", berichtete Krönlein.
Dass die Kürnacher nicht zufrieden waren mit dem Punkt in einem offenen Schlagabtausch, spricht für die Ambitionen ihrer jungen Mannschaft. "Kürnach war uns spielerisch überlegen, aber das Chancenverhältnis war ziemlich ausgeglichen", gab Zehner zu.
Fußball: Bezirksliga West, Männer
SV Kürnach – TSV Unterpleichfeld 0:0 (0:0).
Kürnach: Berthel – Galm, Schlicker, Winkler, Ramold – N. Hock – Wolf, Frey, Hertlein (88. Galaba), Göbel (71. Rahner) – Sachse.
Unterpleichfeld: Trott - Meusert, Zehner, Gull, Goebel (89. Oeffner) – Vollmuth, Teske (63. Endres), Kneitz, Ersay - Dettmar (77. S. Hock), Vogel.
Schiedsrichter: Manuel Steigerwald (Karlburg). Zuschauende: 480.