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KOMMENTAR
Kommentar zum Handball-Spiel Rimpar gegen Lohr: Regelkonform ist nicht immer sportlich
Rimpar II setzt sieben Handballer aus dem Drittliga-Kader ein und holt wichtige Punkte. Ob sich der Klub damit einen Gefallen getan hat, steht auf einem anderen Blatt, meint unser Autor.
Jubel auf der Bank der SG DJK Rimpar II, deren Aufstellung Anlass für Diskussionen bot.
Foto: Julien Becker | Jubel auf der Bank der SG DJK Rimpar II, deren Aufstellung Anlass für Diskussionen bot.
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:22 Uhr

Vorab: Das Handeln der SG DJK Rimpar II, die ja Zweitvertretung des Drittligisten Wölfe Würzburg ist, im Bayernliga-Spiel gegen den TSV Lohr sieben Handballer aus der ersten Garnitur aufzubieten, ist im rechtlichen Sinne nicht zu beanstanden. Eine sechswöchige, auch durch die Europameisterschaft in Deutschland verursachte Spielpause hat bewirkt, dass Akteure der ersten an diesem Samstag auch in der zweiten Mannschaft einsetzbar waren und wesentlich zum 25:21-Sieg beitrugen.

Doch rechtskonform ist eben nicht immer sportlich. Johannes Heufelder und Bastian Krenz, Trainer der ersten und zweiten Mannschaft, die auch gemeinsam auf der Rimparer Bank fürs Coaching verantwortlich zeichneten, sehen in ihrem Handeln, Personal zwischen den einzelnen Teams zu verschieben, kein Problem und auch keine Wettbewerbsverzerrung.

Verband erwägt Neuregelung

Doch sogar bei den Verbänden scheinen die Verantwortlichen diese Meinung nicht zu teilen. Wie der Vizepräsident des Bayerischen Handball-Verbands (BHV), Andreas Heßelmann, mitteilte, denken sie beim Deutschen Handball-Bund (DHB) darüber nach, die Sechs-Wochen-Frist, die gilt, bis ein Spieler einer höherklassigen Mannschaft wieder in einer niederklassigen eingesetzt werden kann, auf acht Wochen zu verlängern. Wohl um solche Personalverschiebungen 2027 zu erschweren, wenn hierzulande eine Weltmeisterschaft stattfindet und in den Ligen wieder längere Spielpausen anstehen.

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Ob sich die Wölfe mit der Aktion trotz der gewonnenen zwei Punkte für ihre Zweitvertretung etwas Gutes getan haben, ist eine offene Frage. Freunde gemacht haben sie sich mit ihrem Handeln in der Region, deren sportliches Aushängeschild sie ja sind und zu der auch Lohr gehört, sicher nicht.

Johannes Heufelder (Bildmitte), Trainer des Drittligisten Wölfe Würzburg, war am Samstag auch bei der zweiten Mannschaft als Coach auf der Bank aktiv.
Foto: Julien Becker | Johannes Heufelder (Bildmitte), Trainer des Drittligisten Wölfe Würzburg, war am Samstag auch bei der zweiten Mannschaft als Coach auf der Bank aktiv.

Schließlich können die Wölfe als höchstklassiger Verein der Region eine größere Unterstützung gut gebrauchen. Bilden doch die 462 bis 723 Zuschauerinnen und Zuschauer, die die bisherigen Drittliga-Heimspiele gesehen haben, eine eher suboptimale wirtschaftliche Basis, um dauerhaft Handball unter professionellen Bedingungen garantieren zu können.

 
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