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Kommentar: Wir brauchen keine Tabellen im Kindersport - für die Kleinsten soll es um Spaß an der Bewegung gehen
In einer Gesellschaft, in der viele zu träge sind, sollten wir alles daran setzen, unsere Kinder zur Bewegung zu motivieren, findet unsere Autorin.
Kindersport braucht keine Tabellen! Kinder sollten in erster Linie Spaß am Sport haben, findet unsere Autorin.
Foto: Getty Images | Kindersport braucht keine Tabellen! Kinder sollten in erster Linie Spaß am Sport haben, findet unsere Autorin.
Carolin Münzel
 |  aktualisiert: 11.02.2024 05:30 Uhr

Max ist zehn. Jede Woche trainiert er. Und jedes Wochenende bringen ihn die Eltern zum Spiel seiner U11 – das er dann meistens von der Bank aus beobachtet. Auf dem Platz stehen immer die gleichen Jungen. Die, die besser sind als er, die Tore schießen und so dafür sorgen, dass die Mannschaft am Saisonende nicht Tabellen-Letzter ist. Das ist dem Trainer wichtig. Und vor allem vielen Eltern. 

Max ist in diesem Fall ein ausgedachtes Beispiel, aber so wie ihm ergeht es vielen Kindern Woche für Woche. Sie beginnen voller Euphorie zu kicken, trainieren fleißig und kehren dem Sport am Ende frustriert den Rücken, weil sie nicht genug Einsatzzeit bekommen bei den Spielen, weil sie sich abgehängt fühlen und chancenlos. Das ist verheerend!

Wir sollten alles daran setzen, Kindern die Freude an der Bewegung zu lassen

Wir leben in einer Gesellschaft, deren Gesundheitssystem zunehmend daran krankt, dass Menschen sich zu wenig bewegen. Immer schwerer fällt es auch den meisten Eltern, ihre Kinder nach draußen und in Aktion zu bekommen. Umso schöner, wenn sich die Kleinen von sich aus für einen Sport und die Teilhabe in einem Verein begeistern. Wir sollten alles daran setzen, ihnen diese Freude zu lassen, sie zur Bewegung motivieren.

Die Reform des Kinderfußballs ist richtig, weil sie darauf setzt, alle gleichermaßen am Training und am Spiel teilhaben zu lassen. Dadurch steigt nicht nur die gute Laune und wächst die Kreativität, sondern lässt sich im besten Fall vielleicht sogar manch unerwartetes Talent entdecken.

Abgeschafft wird der Leistungsgedanke durch die Änderungen nämlich nicht. Es wird weiter Sieger und Verlierer auf dem Feld geben. Die jungen Fußballerinnen und Fußballer müssen - wie bisher auch - lernen, mit Niederlagen umzugehen, dürfen aber auch gemeinsam ihre Siege bejubeln. Um Gewinnen und Verlieren zu erleben, braucht es keine verschriftlichten Ergebnisse und keine Tabellen, die am Ende der Saison über Wohl und Wehe eines Teams entscheiden.

Brauchen wir wirklich keine Tabellen mehr im Kindersport? Einen Kommentar, warum Tabellen im Kindersport gut sind, lesen Sie hier: "Aus Verlieren und Versagen wachsen Ehrgeiz und Erfolg!"

 
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  • A. Sazyma
    Pardon, aber dieser Kommentar ist einfach nur Quatsch. Meine Kleinen wollen gewinnen, auch wenn es nur das Trainingsspiel ist. Sie fragen nach dem Spielstand, immer. Diese Reform würde aus Max auch keinen besseren Fußballer machen und höchstens die frustrieren, die unbedingt wollen.
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  • Jens Kollert
    Also für uns war es früher das highlight am Montag die Tabelle zu sehen und sich zu freuen, aber auch zu ärgern. Das macht doch Sport auch irgendwo aus. Man muss lernen mit Niederlagen umzugehen, ist im Leben nicht anders.
    In der Schule werden ja die Noten auch nicht abgeschafft.
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  • Detlef Erhard
    Natürlich wird das Leistungsprinzip damit abgeschafft. Auch keine Bundesjugendspiele mehr, damit die Verlierer sich nicht gedemütigt fühlen. Als nächstes die Schulnoten abschaffen, sitzenbleiben abschaffen, heile Welt vorgaukeln.
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  • Christian Papay
    Hat man eigentlich mal Kinder gefragt, was sie wollen? Oder denken wir Erwachsene alles besser zu wissen?
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