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Kommentar: Nicht auch noch zwischen den Jahren – Es reicht auch, 51 Wochen im Jahr Sport anzubieten
Die intensive Spielzeit rund um Weihnachten und Silvester wirft Fragen nach den Prioritäten im Profisport auf. Der Vergleich mit anderen Branchen und Ländern bringt interessante Perspektiven.
Felix Hoffmann hatte durfte letztes Jahr an Weihnachten gleich doppelt feiern. Gegen Crailsheim absolvierte er am 26.12. sein 166. Spiel für die Würzburg Baskets. Damit ist er Rekordspieler des Vereins.
Foto: Heiko Becker | Felix Hoffmann hatte durfte letztes Jahr an Weihnachten gleich doppelt feiern. Gegen Crailsheim absolvierte er am 26.12. sein 166. Spiel für die Würzburg Baskets. Damit ist er Rekordspieler des Vereins.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:44 Uhr

Ein Auswärtsspiel am 31. Dezember um 14 Uhr in Berlin. Muss das sein? Auf dem Rückweg im Bus ins neue Jahr starten? Na ja, der Spielplan der Basketball-Bundesliga wollte es vor zwei Jahren so. Erschwerend kam damals hinzu, dass sich auf dieser Heimfahrt fast die gesamte Mannschaft des Basketball-Bundesligisten Würzburg Baskets mit Corona infizierte.

"Es ist schon schade, dass ich nie wirklich mit meiner Familie Weihnachten feiern kann", sagt Kapitän Felix Hoffmann. Wenn er zwischen den Jahren Familie und Verwandte sehen will, müssen diese nach Würzburg kommen und freie Zeiten im strammen Termin-Kalender suchen, denn neben den Spielen am 23., 27. und 29. Dezember muss natürlich trainiert werden, meist sogar an Heiligabend.

Wer denkt an die Ehrenamtlichen?

Besinnlich wird die Weihnachtszeit meist genannt. Für Profi-Sportler ist sie das Gegenteil. Und während sich Amateursportler über die Winter- oder Weihnachtspause freuen, müssen Profis umso häufiger spielen. Dabei stellt sich die Frage, ob die Profit- und Wachstumsgier der Funktionäre das rechtfertigt. Boxing Day in England, Darts-WM, Biathlon auf Schalke oder die Basketball-Bundesliga. Das sind nur einige der Events, bei denen ich die Protagonisten auf dem Feld, der Strecke oder der Bühne jedes Jahr bemitleide. 

Und dabei bleibt festzuhalten: Profi-Sportler werden dafür bezahlt, aber wer denkt an die zahlreichen Ehrenamtlichen, die an der Kasse sitzen, die Halle wischen oder Speisen und Getränke verkaufen. Die Diskussion erinnert mich ein bisschen an die über die Ladenöffnungszeiten. In Bayern schließen Geschäfte ja um 20 Uhr, in anderen Bundesländern sind sie aber oft bis 24 Uhr geöffnet. Wer es in Bayern nicht schafft, rechtzeitig seine Einkäufe zu erledigen, hat eben Pech gehabt. Und wer es 51 Wochen im Jahr nicht schafft, genug Sport zu konsumieren, der hat halt Pech gehabt, weil irgendwann ist auch mal gut.

Aufmerksamkeit ist im hektischen Taumel des Lebens ein hohes Gut. Deshalb kann es nicht genug Sport zwischen Weihnachten und Neujahr geben. Einen Kommentar, der so argumentiert, lesen Sie hier: "In der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr kann es nicht genug Sport geben"

 
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