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Fußball: Zweite Bundesliga
Können die Kickers auch auswärts überraschen?
Auf fremden Plätzen gab es bislang nur drei Zähler, jetzt steht die Partie beim Tabellendritten in Bochum auf dem Programm. VfL-Coach Thomas Reis warnt vor den Rothosen.
Können die Kickers mit Patrick Sontheimer (links) auch gegen den VfL Bochum mit seinem besten Torschützen Simon Zoller überraschen?
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Können die Kickers mit Patrick Sontheimer (links) auch gegen den VfL Bochum mit seinem besten Torschützen Simon Zoller überraschen?
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 12.02.2024 15:28 Uhr

Als sich der tschechische Mittelfeldmann Martin Hasek in dieser Woche bei einer Online-Fragerunde den Journalisten vorstellte, beantwortete der 25-Jährige die entscheidende Frage mit nur einem Wort. Schaffen die Würzburger Kickers nun den Klassenerhalt? "Sicher", sagte Hasek. Ganz schön mutig, so eine Aussage, angesichts von fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz und sieben Zählern zum ersten Nichtabstiegsplatz. Aber, das ist deutlich zu spüren: Der Wind hat sich mit dem 3:2-Sieg gegen den Hamburger SV spürbar gedreht. Die Kickers können in der Zweiten Fußball-Bundesliga nicht nur mitspielen, sie können auch gegen jeden Gegner gewinnen. Wenn es gegen den Tabellenführer und großen Aufstiegsfavoriten aus dem hohen Norden reicht, wen soll man dann noch fürchten? "Wir wollen in Bochum gewinnen. Wir fahren da nicht hin, um Unentschieden zu spielen", sagt Kickers-Trainer Bernhard Trares vor dem Auswärtsspiel beim Tabellendritten.

Kickers-Trainer Bernhard Trares (hier mit Athletik-Trainer Philipp Kunz/links und Vorstand Sport Sebastian Schuppan) wird in Bochum vermutlich zum fünften Mal in Serie die gleiche Startelf aufbieten können.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Kickers-Trainer Bernhard Trares (hier mit Athletik-Trainer Philipp Kunz/links und Vorstand Sport Sebastian Schuppan) wird in Bochum vermutlich zum fünften Mal in Serie die gleiche Startelf aufbieten können.

Der VfL Bochum ist eines der vier punktgleichen Teams an der Tabellenspitze. Die anderen drei (Fürth, Kiel und der HSV) waren die letzten drei Gegner der Kickers. "Wir haben gegen alle, die oben stehen, ordentlich gespielt", so Trares: "Aber wir müssten mehr Punkte haben." Während die Kickers am heimischen Dallenberg inzwischen schwer zu bezwingen sind - seit vier Heimpartien sind die Rothosen zu Hause unbesiegt - läuft es auswärts längst nicht so gut. Die letzten drei Spiele auf fremden Plätzen gingen verloren. Nur drei Zähler insgesamt holten die Kickers bislang in der Fremde. Eine Tatsache, auf die sich Trares keinen rechten Reim machen kann, denn die Auswärtsleistungen seien doch wie zum Beispiel zuletzt beim 0:1 in Kiel durchaus ansprechend gewesen. Was fehlte, war der Ertrag. "Ich weiß nicht, woran das liegt", sagt der Trainer.

Gründe, seine Startelf zu ändern, hat Trares nicht. Viermal in Folge begannen die Kickers zuletzt mit der gleichen Aufstellung. "Bei den Kickers hatte man viele Wechsel", blickt der Coach zurück und glaubt, dass gerade deshalb die derzeitige Kontinuität dem Team gut tut. Innenverteidiger Christian Strohdiek hat seit der Partie gegen den HSV "einen blauen Fuß", berichtet Trares. Und auch Daniel Hägele habe zuletzt nicht voll trainiert. Am Samstag sollten aber beide, so hofft der Rothosen-Trainer, auflaufen können.

Viele Rochaden im personellen Bereich dürfte es also nicht geben, auch weil sich die Vierer-Mittelfeld-Raute durchaus bewährt hat. Ein System, das viel Laufarbeit erfordert. Die zeigten die Kickers zuletzt. Einem Gegner wie den Bochumern die Spielfreude zu rauben, darin waren die Kickers in den letzten Wochen ganz gut. Und was die Spielanlage angeht, seien die Bochumer dem HSV auch gar nicht so unähnlich, findet Trares. Er kann also auf eine Wiederholung hoffen.

Der Wertheimer Thomas Reis will als Trainer mit dem VfL Bochum den Aufstieg schaffen.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Der Wertheimer Thomas Reis will als Trainer mit dem VfL Bochum den Aufstieg schaffen.

"Der VfL spielt entspannt Fußball", charakterisiert Trares den Gegner vom Samstag. Es warte "keine Pressingmaschine" auf die Kickers, sondern eine Mannschaft, die selten die Ruhe verliert. "Wir werden Geduld brauchen, um Lücken zu finden", vermutet der Kickers-Coach. Der gebürtige Wertheimer Thomas Reis hat den Ruhrpott-Klub in den letzten Jahren zum Aufstiegsanwärter geformt. "Old-school" nennt sich der 47-Jährige Ex-Profi selbst: "Zuckerbrot und Peitsche gehören für mich dazu."

Vor dem Treffen mit den Rothosen warnt er: "Sie spielen gerade gegen die Top-Teams befreit auf. Da haben sie ja nichts zu verlieren. Durch die neuen Spieler ist zudem positive Stimmung in die Mannschaft gekommen. Wir sollten gewarnt sein", wird Reis im "Kicker" zitiert. Nach der 0:1-Niederlage in Aue stehen er und sein Team im Aufstiegsrennen unter Zugzwang. In den letzten vier Partien setzte es für den VfL zwei Pleiten. Kickers-Trainer Trares ist sich sicher, dass sein Team für die nächste sorgen kann. Das Selbstvertrauen ist deutlich gestiegen. Und die nach Tabellenstand schwächeren Gegner kommen ja erst noch.

 
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