
Gerade einmal zwölf Feldspieler und zwei Torhüter sind bei Fußball-Zweitligist Würzburger Kickers derzeit einsatzbereit. Trotzdem muss der Tabellenletzte am Samstag (13 Uhr) bei Darmstadt 98 antreten. Dabei waren sich die Würzburger noch am Mittwoch sicher gewesen, dass die Partie nicht stattfinden kann.
Nach wie vor sind zehn Spieler der Würzburger Kickers in häuslicher Quarantäne. Nachdem ein Physiotherapeut des Fußball-Zweitligisten positiv auf das Covid-19-Virus getestet worden war, hatte das Gesundheitsamt gleich 14 Akteure in häusliche Isolation geschickt. Das Spiel gegen den FC St. Pauli am Mittwochabend wurde daraufhin, nach einem entsprechenden Antrag der Kickers, kurzfristig abgesagt. Einen Tag später wurde die Quarantäne für vier Akteure der Rothosen aber wieder aufgehoben. "Nach dem Stand der Kontaktermittlungen ist bei diesen vier Spielern nicht von einem erhöhten Infektionsrisiko auszugehen", hieß es dazu aus dem Gesundheitsamt. Am Ende mussten, nach Informationen dieser Redaktion, nur noch jene Spieler, die am Montag und Dienstag in Behandlung waren, in Quarantäne.
Für die vier Betroffenen ist dies eigentlich eine gute Nachricht. Die Kickers können jedoch nun keine Verlegung der Partie in Darmstadt mehr beantragen. Die Voraussetzungen dafür regelt die Spielordnung der Deutschen Fußball-Liga DFL. Die wurde jüngst verändert. Solange fünf Auswechslungen pro Team erlaubt sind, ist eine Spielabsage möglich, wenn einer Mannschaft weniger als 16 Spieler zur Verfügung stehen. Sporttypische Sachverhalte wie Verletzungen oder Sperren seien dabei aber nicht zu berücksichtigen, heißt es in der Spielordnung: "Die insofern verletzten, gesperrten oder erkrankten Spieler gelten demnach als ,zur Verfügung stehend' im Sinne dieser Vorschrift."
Gesperrte und verletzte Spieler zählen zum Kader
Was bedeutet, dass zum Beispiel die Rotsperre für Ewerton, der noch eine weitere Begegnung aussetzen muss, bei der Entscheidung über eine Absetzung der Partie keine Rolle spielt. Auch die Verletzungen von Keanu Staude, der seit Wochen wegen Problemen am Sprunggelenk ausfällt, und Douglas, der am Sonntag beim 1:2 in Nürnberg in der ersten Halbzeit wegen einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt wurde, fallen bei dieser Rechnung nicht ins Gewicht. Mit ihnen kommen die Kickers zum aktuellen Zeitpunkt auf 17 Akteure, auch wenn das Trio gar nicht mitwirken kann.
Bleibt also ein 14-Mann-Kader mit zwölf Feldspielern. Diesen kurzfristig mit U-19-Spielern aufzufüllen ist auch nicht möglich, weil nur Akteure mitwirken können, die im Corona-Testprogramm nach dem DFL-Hygienekonzept dabei sind. Und so werden die Kickers mit einer Rumpfmannschaft nach Darmstadt fahren müssen, in der viele Stammspieler fehlen. Klar, denn in physiotherapeutischer Behandlung waren zu Wochenbeginn vor allem jene Akteure, die am Sonntag in Nürnberg zum Einsatz kamen. So werden beispielsweise Patrick Sontheimer, Daniel Hägele oder auch Stammkeeper Fabian Giefer nicht nach Darmstadt fahren können.
Präzendenzfall soll auf jeden Fall vermieden werden
Hoffnung, dass die DFL aufgrund der besonderen Lage eine Ausnahme von ihren Regelungen macht, gibt es, nach Informationen dieser Redaktion, nicht. Ein Präzedenzfall soll unter allen Umständen vermieden werden. Schließlich sind allzu viele Verlegungen angesichts des engen Zeitplans in dieser Saison nicht erwünscht. Eine Unsicherheit bleibt freilich noch. Die verbliebenen Kickers-Spieler müssen sich im Vorfeld der Partie, wie gewohnt, einem Corona-Test unterziehen. Sollte es weitere Fälle im Team geben, müsste die Partie definitiv ausfallen.
WETTBEWRBSVERZERRUNG
Da nützen nette Interviews im Vorfeld wenig, wenn auf dem Platz der Mannschaft mit dummen Aktionen ein Bärendienst erwiesen wird.
Aber eigentlich ist es ohnehin ein Witz, dass alles in Deutschland dicht macht, aber die Profis wollen und dürfen spielen.
So sicher sind die Konzepte dann anscheinend doch nicht...ist ja auch beim den Würzburger Kickers nicht der erste Corona-Fall
Die waren doch früher mal ganz gut....Vielleicht könnte Hollerbach noch als Blutgrätsche dazu kommen...schlechter kann es ja sowieso nicht werden.
Du wirst doch nicht bestreiten, das dies Wettbewerbsverzerrung ist und da ist es egal ob es einen Profiverein trifft oder Amateure.
Außerdem gibt es noch einen kleinen finanziellen Unterschied zwischen Profiliga und Amateurliga.
Das Problem liegt wie so vieles an den schwachsinnigen Regelungen seitens der DFL. Hier ist eine Spielabsage geboten, weil aufgrund von Quarantäne eine Vielzahl an (wichtigen) Spielern einfach nicht zur Verfügung stehen.
Aber vielleicht gibts doch noch mal Gerechtigkeit und wir erleben das Wunder von Darmstadt.
Bin mir sicher, ganz viele drücken den Kickers die Daumen.
Dietz, Hemmerich, Staude, Douglas
Plus der rotgesperrte Ewerton
Plus U19 Spieler Ünlü, der ebenfalls nicht nominiert werden darf.
Das sind schon einmal 6 Spieler aus dem 29er Kader.
29 minus 6 = 23 minus 10 Spieler in Quarantäne = 13 Spieler, die zur Verfügung stehen.
Der tolle DFB zählt aber einfach verletzte und rotgesperrte Spieler dazu, so dass laut DFB die Kickers mindestens 16 Spieler haben, die nicht in Quarantäne sind.
Diese Corona-Regelung ist einfach nicht zu Ende gedacht von DfB. Wenn noch mehr Spieler verletzt wären, müsste man möglicher Weise sogar z.B. mit 10 Spielern antreten.
DAS IST EINFACH EINE FRECHHEIT. ES IST WETTBEWERBSVERZERRUNG.
Da braucht man sich nicht wundern wenn Menschen den Eindruck gewinnen hier werden kleine Vereine bewusst benachteiligt.
ES REICHT !
WETTBEWERBSVERZERRUNG