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Fußball: Zweite Bundesliga
Keine Absage: Würzburger Kickers müssen in Darmstadt antreten
Für vier Spieler der Rothosen hat das Gesundheitsamt die Quarantäne aufgehoben. Der Zweitligist hat trotzdem lediglich 12 Feldspieler zur Verfügung, muss aber spielen.
Kickers-Trainer Bernhard Trares muss mit einem Rumpfteam in Darmstadt antreten.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Kickers-Trainer Bernhard Trares muss mit einem Rumpfteam in Darmstadt antreten.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 09.02.2024 07:01 Uhr

Gerade einmal zwölf Feldspieler und zwei Torhüter sind bei Fußball-Zweitligist Würzburger Kickers derzeit einsatzbereit. Trotzdem muss der Tabellenletzte am Samstag (13 Uhr) bei Darmstadt 98 antreten. Dabei waren sich die Würzburger noch am Mittwoch sicher gewesen, dass die Partie nicht stattfinden kann.

Nach wie vor sind zehn Spieler der Würzburger Kickers in häuslicher Quarantäne. Nachdem ein Physiotherapeut des Fußball-Zweitligisten positiv auf das Covid-19-Virus getestet worden war, hatte das Gesundheitsamt gleich 14 Akteure in häusliche Isolation geschickt. Das Spiel gegen den FC St. Pauli am Mittwochabend wurde daraufhin, nach einem entsprechenden Antrag der Kickers, kurzfristig abgesagt. Einen Tag später wurde die Quarantäne für vier Akteure der Rothosen aber wieder aufgehoben. "Nach dem Stand der Kontaktermittlungen ist bei diesen vier Spielern nicht von einem erhöhten Infektionsrisiko auszugehen", hieß es dazu aus dem Gesundheitsamt. Am Ende mussten, nach Informationen dieser Redaktion, nur noch jene Spieler, die am Montag und Dienstag in Behandlung waren, in Quarantäne.

Für die vier Betroffenen ist dies eigentlich eine gute Nachricht. Die Kickers können jedoch nun keine Verlegung der Partie in Darmstadt mehr beantragen. Die Voraussetzungen dafür regelt die Spielordnung der Deutschen Fußball-Liga DFL. Die wurde jüngst verändert. Solange fünf Auswechslungen pro Team erlaubt sind, ist eine Spielabsage möglich, wenn einer Mannschaft weniger als 16 Spieler zur Verfügung stehen. Sporttypische Sachverhalte wie Verletzungen oder Sperren seien dabei aber nicht zu berücksichtigen, heißt es in der Spielordnung: "Die insofern verletzten, gesperrten oder erkrankten Spieler gelten demnach als ,zur Verfügung stehend' im Sinne dieser Vorschrift."

Gesperrte und verletzte Spieler zählen zum Kader

Was bedeutet, dass zum Beispiel die Rotsperre für Ewerton, der noch eine weitere Begegnung aussetzen muss, bei der Entscheidung über eine Absetzung der Partie keine Rolle spielt. Auch die Verletzungen von Keanu Staude, der seit Wochen wegen Problemen am Sprunggelenk ausfällt, und Douglas, der am Sonntag beim 1:2 in Nürnberg in der ersten Halbzeit wegen einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt wurde, fallen bei dieser Rechnung nicht ins Gewicht. Mit ihnen kommen die Kickers zum aktuellen Zeitpunkt auf 17 Akteure, auch wenn das Trio gar nicht mitwirken kann.

Bleibt also ein 14-Mann-Kader mit zwölf Feldspielern. Diesen kurzfristig mit U-19-Spielern aufzufüllen ist auch nicht möglich, weil nur Akteure mitwirken können, die im Corona-Testprogramm nach dem DFL-Hygienekonzept dabei sind. Und so werden die Kickers mit einer Rumpfmannschaft nach Darmstadt fahren müssen, in der viele Stammspieler fehlen. Klar, denn in physiotherapeutischer Behandlung waren zu Wochenbeginn vor allem jene Akteure, die am Sonntag in Nürnberg zum Einsatz kamen. So werden beispielsweise Patrick Sontheimer, Daniel Hägele oder auch Stammkeeper Fabian Giefer nicht nach Darmstadt fahren können.

Präzendenzfall soll auf jeden Fall vermieden werden

Hoffnung, dass die DFL aufgrund der besonderen Lage eine Ausnahme von ihren Regelungen macht, gibt es, nach Informationen dieser Redaktion, nicht. Ein Präzedenzfall soll unter allen Umständen vermieden werden. Schließlich sind allzu viele Verlegungen angesichts des engen Zeitplans in dieser Saison nicht erwünscht. Eine Unsicherheit bleibt freilich noch. Die verbliebenen Kickers-Spieler müssen sich im Vorfeld der Partie, wie gewohnt, einem Corona-Test unterziehen. Sollte es weitere Fälle im Team geben, müsste die Partie definitiv ausfallen.

Drei weitere Kickers-Spiele terminiert

An diesem Donnerstag hat die Deutsche Fußball-Liga (DFL) die Spieltage 16 bis 18. Das Heimspiel der Würzburger Kickers gegen Eintracht Braunchweig steigt unter Flutlicht am Freitag, 15. Januar um 18.30 Uhr. Danach müssen die Kickers zweimal auswärts antreten, zunächst am Samstag, 23. Januar (13 Uhr) beim SC Paderborn und dann zum Rückrundenauftakt am Dienstag, 26. Januar (18.30 Uhr) beim FC Erzgebirge Aue.
Quelle: frak
 
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  • K. T.
    Ich schließe mich an:
    WETTBEWRBSVERZERRUNG
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  • G. B.
    Jetzt sieht Ewerton erst mal, wie dumm und schädlich seine Rote Karte ist.
    Da nützen nette Interviews im Vorfeld wenig, wenn auf dem Platz der Mannschaft mit dummen Aktionen ein Bärendienst erwiesen wird.
    Aber eigentlich ist es ohnehin ein Witz, dass alles in Deutschland dicht macht, aber die Profis wollen und dürfen spielen.
    So sicher sind die Konzepte dann anscheinend doch nicht...ist ja auch beim den Würzburger Kickers nicht der erste Corona-Fall
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    Wo macht den alles in Deutschland dicht? Ich geh das ganze Jahr auch auf Arbeit, obwohl es auch in der Firma Corona Fälle gibt. Die Profis gehen auch nur Ihren Beruf nach.
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  • G. B.
    Dann gehen Sie doch mal einkaufen, zum Essen, in Urlaub oder zum Sportverein, Friseur oder ins Fitnessstudio...gerne auch nach 21 Uhr - nur mal in der Stadt spazieren........dann wissen Sie vielleicht, was ich meine.
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    Ich weiß was Sie meinen, das hat jedoch nichts mit dem Ausüben des Berufs Fußballer zu tun. Es ging um den Vergleich alles macht dicht und die Fußballer wollen/dürfen spielen. Die meisten dürfen ja auch arbeiten
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  • G. B.
    Haben Trares und Magath vielleicht noch ihre Fußballschuhe.
    Die waren doch früher mal ganz gut....Vielleicht könnte Hollerbach noch als Blutgrätsche dazu kommen...schlechter kann es ja sowieso nicht werden.
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  • A. M.
    Was regt ihr denn euch auf. Jeder Amateurverein darf seit Wochen nicht mehr spielen, obwohl sie gerne wollten. Den Profis wird Zucker wohin geblasen, bekommen Abstriche noch und nöcher. Da konnte sich jede Krankenschwester oder- pfleger freuen, wenn sie so oft abgestrichen werden, dann muss man halt die A....backen zusammenkneifen, Armateurvereine müssen das auch tun, z.B. mit 10 Mann antreten. Bin auch Kicker`s-fan, aber das Problem liegt halt wo anders!
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  • A. M.
    Liebe Stefanja, die Leute ärgern sich doch zu Recht über diese Regelung seitens der DFL.
    Du wirst doch nicht bestreiten, das dies Wettbewerbsverzerrung ist und da ist es egal ob es einen Profiverein trifft oder Amateure.
    Außerdem gibt es noch einen kleinen finanziellen Unterschied zwischen Profiliga und Amateurliga.
    Das Problem liegt wie so vieles an den schwachsinnigen Regelungen seitens der DFL. Hier ist eine Spielabsage geboten, weil aufgrund von Quarantäne eine Vielzahl an (wichtigen) Spielern einfach nicht zur Verfügung stehen.
    Aber vielleicht gibts doch noch mal Gerechtigkeit und wir erleben das Wunder von Darmstadt.
    Bin mir sicher, ganz viele drücken den Kickers die Daumen.
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  • S. B.
    Die Profis der Kickers gehen ihrem Beruf nach. Genauso wie diese viele - auch im zweiten lockdown - tun. Die Schließungen der Geschäfte treffen tatsächlich nur einen sehr kleinen Teil der Beschäftigten. Industrie, Gewerbe, Verwaltung, Bau, alles läuft weiter. Genauso der Profisport.
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  • K. S.
    Ich bin immer noch irritiert. 29 Mann stark ist der Kader, 10 Mann sind in Quarantäne, bleiben 19 Mann. Von diesen 19 Mann ist 1 Mann Rotgesperrt und 2 Verletzt, bleiben 17 Mann übrig ! 2 Torhüter und 15 Feldspieler, also 4 Auswechselspieler. Wo liegt das Problem ach ja, es gibt ja abschließend noch einen Test
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  • J. Z.
    Falsch es sind vier Spieler verletzt:
    Dietz, Hemmerich, Staude, Douglas

    Plus der rotgesperrte Ewerton

    Plus U19 Spieler Ünlü, der ebenfalls nicht nominiert werden darf.

    Das sind schon einmal 6 Spieler aus dem 29er Kader.
    29 minus 6 = 23 minus 10 Spieler in Quarantäne = 13 Spieler, die zur Verfügung stehen.

    Der tolle DFB zählt aber einfach verletzte und rotgesperrte Spieler dazu, so dass laut DFB die Kickers mindestens 16 Spieler haben, die nicht in Quarantäne sind.

    Diese Corona-Regelung ist einfach nicht zu Ende gedacht von DfB. Wenn noch mehr Spieler verletzt wären, müsste man möglicher Weise sogar z.B. mit 10 Spielern antreten.

    DAS IST EINFACH EINE FRECHHEIT. ES IST WETTBEWERBSVERZERRUNG.
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  • K. S.
    Ok, das dem Berichterstatter ein verletzter Spieler entgangen ist kann der Zeitungsleser nicht wissen. Aber das der Spieler Ünlü nicht eingesetzt werden darf, obwohl er zum Profikader gehört, kann ich so nicht glauben. Denn auch dieser Spieler wird wohl in der Corona-Vorsorge mit eingebunden sein, da er ja auch täglich Kontakt mit dem Kader hat. Laut Spielordnung dürfen nur Spieler nicht eingesetzt werden die dem Vorsorge-Programm nicht angehören. Hier wird viel von Wettbewerbsverzerrung geschrieben, doch wenn man sich in dieser Spielklasse bewegt muß man auch deren Regeln beachten. Diese Regeln sind nicht nur für die Würzburger Kickers gemacht, sie gelten für alle Vereine (ob groß oder klein) !
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  • J. Z.
    WETTBEWERBSVERZERRUNG
    Da braucht man sich nicht wundern wenn Menschen den Eindruck gewinnen hier werden kleine Vereine bewusst benachteiligt.
    ES REICHT !
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  • A. M.
    Zu dieser schwachsinnigen Regelung der DFL fällt mir nur ein Wort ein:
    WETTBEWERBSVERZERRUNG
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