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Fußball: Kreisliga
Ist Heidingsfelds Osakpolor Iyore der schnellste Fußballer Würzburgs?
Der Kreisligist plant seine Zukunft bereits über die laufende Saison hinaus. Wie es mit dem nigerianischen Torjäger weitergeht, ist dagegen offen.
Osakpolor Iyore vom SV Heidingsfeld hat in der laufenden Kreisliga-Saison 20 Tore geschossen. Der 20-Jährige hat längst das Interesse höherklassiger Klubs geweckt.
Foto: Hans Will | Osakpolor Iyore vom SV Heidingsfeld hat in der laufenden Kreisliga-Saison 20 Tore geschossen. Der 20-Jährige hat längst das Interesse höherklassiger Klubs geweckt.
Florian Geiger
 und  Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:07 Uhr

Gegen Bütthard vier, gegen Maidbronn und den ETSV drei: 20 Tore hat Osakpolor Julius Iyore in der laufenden Kreisliga-Saison für den SV Heidingsfeld erzielt – nur zehn Spiele benötigte der 20-Jährige dafür. Und nur zweimal verließ er in dieser Saison den Platz, ohne in den vorherigen 90 Minuten ein Tor erzielt zu haben.

Sein Trainer Christian Graf freut sich, einen treffsicheren Angreifer in seiner Mannschaft zu haben, hält den Ball aber bewusst flach: "Osakpolor lebt von seiner immensen Schnelligkeit. Im technischen und taktischen Bereich hat er aber auch noch Luft nach oben."

Torjäger hat das Interesse von höherklassigen Klubs geweckt

Grafs Zurückhaltung ist verständlich, denn Iyores Trefferquote hat längst das Interesse von höherklassigen Klubs aus der Umgebung geweckt.

Osakpolor Iyore kommt aus Nigeria, wuchs in Benin City, der mit 2,6 Millionen Einwohnern drittgrößten Stadt des westafrikanischen Landes, auf. Fußball spiele er seit seiner Kindheit, auch in zwei Amateurklubs in seiner Heimatstadt. Von dort kennt er seinen heutigen Mitspieler Kelvin Osaivbie Ekogiawe.

In Würzburg stellte sich Iyore, der 2018 nach Deutschland kam, erst bei anderen Vereinen vor, ehe er durch seinen Landsmann beim SV Heidingsfeld landete. Am Heriedenweg habe er sich sofort wohl gefühlt und sei sehr gut aufgenommen worden, sagt er im Videotelefonat mit dieser Redaktion auf Englisch und erzählt, wie U-19-Trainer Kai Nees ihm erst mal Fußballschuhe besorgt habe. Er sei wohl "der schnellste Spieler in Würzburg", habe ihm dieser mal gesagt.

Trainer befreit Stürmer von sämtlichen defensiven Aufgaben

Für Christian Graf steht der SV Heidingsfeld eben auch für Integration. Seine Aufgabe als Trainer ist es, eine sportliche Einheit zu bilden. Das gelingt dem 55-Jährigen offenbar recht gut. Sein Schlüssel zum Torerfolg: "Ich befreie schon seit Jahren einen Offensivspieler von sämtlichen defensiven Aufgaben. Davon profitiert aktuell auch Osakpolor." Das weiß auch der Stürmer: "Christian hat mein Spiel verstanden. Er hat mich auf der für mich besten Position aufgestellt", sagt Iyore und dankt ihm das mit Toren.

Im Verfolgerduell gegen Oberpleichfeld am vergangenen Wochenende traf Iyore Mitte der zweiten Halbzeit zum 5:0, obwohl er in dieser Partie erst wenige Minuten zuvor eingewechselt worden war. Zum Abschluss der Hinrunde gewannen die Heidingsfelder schließlich mit 5:2.

Heidingsfelds Osakpolor Iyore (rechts) im Zweikampf mit Christian Unger vom SC Schwarzach. Das Kreisliga-Spitzenspiel verloren die Heidingsfelder mit 2:4.
Foto: Hans Will | Heidingsfelds Osakpolor Iyore (rechts) im Zweikampf mit Christian Unger vom SC Schwarzach. Das Kreisliga-Spitzenspiel verloren die Heidingsfelder mit 2:4.

Der Sieg folgte auf zwei Niederlagen. Denn vor kurzem hatte es auch die lange Zeit ungeschlagene Mannschaft erwischt: Gegen Dettelbach verlor der ehemalige Tabellenführer mit 0:1. Eine Niederlage gegen den direkten Konkurrenten aus Schwarzach folgte. "Sie wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und gewannen verdient", sagt Graf, dessen Mannschaft aber weiterhin nur einen Punkt hinter dem neuen Spitzenreiter steht.

Verein und Trainer sorgen miteinander für feste Verhältnisse

An diesem Samstag (14 Uhr) erwartet der Zweite SV Heidingsfeld den Vorletzten SV Gelchsheim zum Rückrundenstart an den Herieden. "Das Hinspiel beim Aufsteiger sollte uns eine Warnung sein. Nach dessen Ausgleich hatten beide Teams Chancen zur Entscheidung. Erst durch zwei weitere Treffer in der Schlussphase haben wir 3:1 gewonnen, obwohl der Sieg auf wackligen Beinen stand," erinnert sich Graf.

Für feste Verhältnisse sorgten dagegen Verein und Trainer vor kurzem und verlängerten ihre Zusammenarbeit über die laufende Saison hinaus. Graf, ohnehin schon dienstältester Trainer der Kreisliga, geht mit den Grünweißen in seine fünfte Saison. In welcher Liga ist noch offen.

Ob mit oder ohne Osakpolor Iyore, steht ebenfalls noch in den Sternen. Graf hat dazu eine klare Meinung: "Sicherlich könnte er eine Liga höher spielen. Aber er ist ein Teil unserer Erfolgsgeschichte, und vielleicht können wir die zusammen mit ihm fortsetzen", hofft der Trainer, dass sein derzeit umworbener Spieler nicht zu schnell zu hoch hinaus möchte.

 
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