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FUßBALL: KREISLIGA WÜRZBURG 1
Schwarzach holt sich die Spitze
Hier geblieben: Der Heidingsfelder Berat Suroji (rechts) versucht sich den enteilten Schwarzacher Tim Reiner noch zu greifen.
Foto: Hans Will | Hier geblieben: Der Heidingsfelder Berat Suroji (rechts) versucht sich den enteilten Schwarzacher Tim Reiner noch zu greifen.
Von Steffen Forstner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 21:15 Uhr

Besser hätte er aus Sicht des SC Schwarzach gar nicht laufen können, vor Wochenfrist. Nicht nur, dass der Sportclub selbst seine Auswärtspartie beim ETSV Würzburg souverän mit 5:1 gewann. Nein, anschließend kam auch noch eine frohe Kunde aus Heidingsfeld. Dort hatte der gastgebende und bis dahin noch ungeschlagene SV sein Spiel gegen Kellerkind Dettelbach und Ortsteile völlig überraschend mit 0:1 verloren. Im Hinblick auf den anstehenden und ohnehin schon brisanten direkten Vergleich der beiden Kreisliga-Topteams bedeutete das noch einmal eine zusätzliche Würze. Schließlich bot sich für den Tabellenzweiten Schwarzach nun die Gelegenheit, mit einem Sieg im direkten Duell in der Tabelle an Spitzenreiter Heidingsfeld vorbeizuziehen.

Fürwahr eine riesige Motivationsspritze für Schwarzach, wie deren Coach Julian Bohlender bestätigte. „Es gibt nichts Geileres, als in so einem Spitzenspiel die Chance zu haben, die Tabellenführung zu übernehmen.“ Das habe er seinen Jungs vor der Partie mit auf den Weg gegeben. Die hatten den Worten ihres Trainers scheinbar aufmerksam gelauscht. Schließlich machten sie sich energetisch ans Werk – und erwischten einen idealen Start, als Gästeschlussmann Felix Lang ein Freistoß-Geschoss von Sebastian Flurschütz nur an den Innenpfosten klatschen konnte und Leopold Brachat den Abpraller schließlich zum 1:0 verwertete (5.). Heidingsfelds Antwort jedoch ließ nicht lange auf sich warten. Und die hatte es in sich. Sagenhaft jedenfalls der Antritt von SV-Goalgetter Osakpolor Iyore, der an Freund und Feind vorbei über das halbe Feld marschierte und vor dem Tor eiskalt blieb. 1:1 (12.)! Einer von insgesamt allerdings wenigen lichten Momenten im Spiel der Gäste, wie auch Trainer Christian Graf fand: „Schwarzach war wesentlich griffiger und zweikampfstärker. Ihr Sieg ist absolut verdient. Selbst haben wir einfach zu wenig gemacht und waren zu verhalten,“ so seine Analyse.

In der Tat hatten die Hausherren mehr Ballbesitz, wirkten kombinationssicherer und besaßen die gefährlicheren Abschlussaktionen. Fabian Silligs Schuss konnte ein Verteidiger noch auf der Torlinie klären (28.), wenig später belohnte sich Schwarzach aber für den Aufwand. Auch ihr Torjäger Tim Reiner trug sich in die Schützenliste ein, als er – nach einem Heidingsfelder Ballverlust im Mittelfeld – steilgeschickt frei vor Lang kühl vollstreckte und damit die Pausenführung für seine Farben besorgte (35.).

Aus der Kabine kamen die Gastgeber nicht mit minder viel Schwung und legten rasch nach. Der vor allem in der zweiten Halbzeit überragende Leopold Brachat versetzte auf dem rechten Flügel mit einem feinen Dribbling zwei Gegenspieler, zog nach innen und legte quer auf Patrick Weber, der zum 3:1 einschoss (51.). Ein weiterer Schlag ins Kontor der Heidingsfelder, denen fortan weiterhin die Ideen fehlten, wie sie die Platzherren unter Druck setzen könnten. Umso überraschender daher der Anschlusstreffer, als Rene Hartmann knapp zwanzig Minuten vor dem Ende nach einer Freistoßflanke von rechts per Kopf zur Stelle war und verkürzte. Doch der Sportclub reagierte prompt und stellte den alten Abstand wieder her. Einmal mehr war Brachat nur per Foul zu stoppen, aus Heidingsfelder Sicht unglücklicherweise diesmal im Sechzehner. Weber verwandelte den fälligen Strafstoß trocken in die Mitte (71.). Die Entscheidung im Spitzenspiel! „Wir haben dieses Spiel nicht so angenommen wie man es tun sollte,“ wusste Graf, dass sein Team an diesem Nachmittag alles andere als voll auf der Höhe war. Möglicherweise komme da auch die Unerfahrenheit der Mannschaft aufgrund ihres jungen Durchschnittsalters zum Tragen, mutmaßte der Coach. Man mache gerade eine etwas schwierigere Phase durch, grundsätzlich sei er aber trotz des Verlustes der Tabellenführung optimistisch, was die Zukunft angehe. Genau wie sein Gegenüber Julian Bohlender, der den Heimerfolg ebenfalls als hochverdient einstufte: „ Es war wichtig für uns, mal gegen eine Topmannschaft der Liga zu gewinnen. Von einem Machtwechsel in der Kreisliga wollten er wie Co-Trainer Simon Friedrich, die neben Heidingsfeld noch die Gemeinschaft aus Oberpleichfeld/Dipbach/Prosselsheim und den ETSV Würzburg als Konkurrenten um die Spitze sehen, jedoch nichts wissen.

Die Statistik des Spiels

Fußball, Kreisliga Würzburg 1

SC Schwarzach – SV Heidingsfeld 4:2 (2:1)

Schwarzach: Schnur – Laudenbach, Brachat, Unger, Flurschütz, Adrow, Keilholz, Tom Reiner, Tim Reiner, Sillig, Scheidler. Eingewechselt: Weber (27.), Weckert (80.), Wunder (87.)

Heidingsfeld: Lang – Schaupp, Bermich, Günther, Dederich, Holstein, Schedel, Suroji, Libischer, Iyore, Csizar. Eingewechselt: Hartmann (57.), Ekogiawe (57.), Katzenberger (60.), Krauss (67.), Andreas Lang (67.)

Schiedsrichter: Holger Geis (Unterpleichfeld).

Zuschauer: 200.

Tore: 1:0 Leopold Brachat (5.), 1:1 Osakpolor Iyore (12.), 2:1 Tim Reiner (35.), 3:1 Patrick Weber (51.), 3:2 Rene Hartmann (68.), 4:2 Patrick Weber (71., Foulelfmeter).

Gelbe Karten: Scheidler, Sillig, Tim Reiner – Schaupp

 
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