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Regionalliga Bayern
"Ich muss vorangehen": Benjamin Girth soll die Würzburger Kickers in die Dritte Liga schießen
Der Neuzugang soll bei den Würzburger Kickers den abgewanderten Saliou Sané vergessen machen und mit seiner Erfahrung auf Anhieb ein Führungsspieler werden.
Neuzugang Benjamin Girth ist bei den Würzburger Kickers als Mittelstürmer und Führungspersönlichkeit fest eingeplant.
Foto: Markus Römer | Neuzugang Benjamin Girth ist bei den Würzburger Kickers als Mittelstürmer und Führungspersönlichkeit fest eingeplant.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 18.07.2024 02:40 Uhr

Der Mann, der die Würzburger Kickers mit seinen Toren, so das Kalkül der Verantwortlichen, an die Spitze der Fußball-Regionalliga Bayern schießen soll, ist kein Sprücheklopfer. Ruhig und bedächtig spricht Benjamin Girth. Der 32-Jährige hat schon genug gesehen in seiner Karriere, wurde gefeiert und verdammt, hat am Fließband getroffen und Durststrecken überstanden.

41 Zweitliga-Spiele, 109 Drittliga-Spiele und 112 Regionalliga-Partien hat er in seiner Statistik stehen. Und in allen Spielklassen hat er Tore geschossen, viele Tore. 98 Pflichtspiel-Treffer stehen in seiner Statistik. In Würzburg wird, davon ist auszugehen, die 100 voll werden.

Girth will dem Anspruch des Vereins gerecht werden

Einen wie ihn macht es offenbar nicht mehr nervös, wenn das eigene Team anderthalb Wochen vor Saisonbeginn noch nicht komplett ist, und das, obwohl die Ziele und wirtschaftlichen Notwendigkeiten beim Klub und im Umfeld von den Kickers nichts anderes zulassen, als die Meisterschaft und den Aufstieg in die Dritte Liga. "Der Verein hat einen gewissen Anspruch, dem wollen wir gerecht werden", sagt er.

Und deshalb komme es jetzt darauf an, möglichst schnell "zusammenzuwachsen und auf dem Platz die Inhalte, die uns der Trainer mitgibt, zu verinnerlichen". Gerade dafür sei das Trainingslager in Langenburg nun gut. Girth hat das schon x-mal mitgemacht: in Kassel, in Meppen, in Kiel, in Osnabrück, in Braunschweig oder in Duisburg. Auf all seinen Stationen auf der Reise durch Fußball-Deutschland. "Ich war bisher mehr im Norden zu Hause", sagt der gebürtige Magdeburger, der über die Nachwuchsabteilung von RB Leipzig und den VFC Plauen den Einstieg in den Profi-Fußball schaffte. "Ich habe aber schon gemerkt, dass es weiter südlich tatsächlich immer ein paar Grad wärmer ist, und Würzburg ist tatsächlich eine tolle Stadt."

Das alleine war allerdings noch nicht der Grund, nach dem bitteren Abstieg aus der Dritten Liga mit dem MSV Duisburg bei den Kickers die Karriere fortzusetzen: "Die Art, wie Sportdirektor Sebastian Neumann und Trainer Markus Zschiesche mir die Sache schmackhaft gemacht haben und sich um mich bemüht haben, hat mich überzeugt."

Stürmer Girth sieht sich selbst als "typische Neun"

Ein Führungsspieler will Girth in Würzburg sein, und das nach einem schwierigen zweiten Jahr in Duisburg, in dem er oft angeschlagen fehlte. "Mein Alter und meine Vita lassen nicht zu, dass ich ein Mitläufer bin. Ich muss neben und auf dem Platz vorangehen. Und im Spiel mit meinem Spiel der Mannschaft helfen", sagt Girth, der auf den ersten Blick allerdings niemand ist, der auffallen oder herausstechen will.

Er soll nun also den Job von Saliou Sané übernehmen. Der 31-Jährige, der in der vergangenen Saison immerhin 20 Tore zur Kickers-Meisterschaft beigetragen hatte, ist nach dem verpassten Drittliga-Aufstieg nach Österrreich zum dortigen Zweitligisten SV Ried gewechselt. Als großgewachsener Angreifer war Sané oft auch das Ziel vieler langer Bälle. Girth, 1,81 Meter groß, ist eine andere Art von Stürmer. "Eine typische Neun. Ein klassischer Stürmer, der gut mitspielen kann", charakterisiert der Neuzugang seine eigene Spielweise.

Ein festes Ziel, was die eigene Erfolgsquote angeht, hat Girth sich nicht gesetzt: "Wenn ich fünf Tore schieße und am Ende sind wir Meister, ist mir das auch recht. Auf den Erfolg der Mannschaft kommt es an." Dass er und seine Teamkameraden in dieser Saison unter besonderem Druck stehen, ist Girth bewusst. Mit dem SV Meppen schaffte er 2017 schon einmal den Aufstieg in die Dritte Liga. Damals in Aufstiegsspielen gegen Waldhof Mannheim, im Elfmeterschießen. Diesmal reicht in der Regionalliga Bayern die Meisterschaft zum Aufstieg. "Diese Information hatte ich vor den Gesprächen mit den Kickers noch gar nicht. Aber klar, das ist natürlich ein Pluspunkt", sagt Girth.

 
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