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HANDBALL: BAYERNLIGEN
Handball-Bayernliga: Sportgericht kippt Play-off-Modus
Ein Formulierungsfehler bringt die gesamten Tabellenstände durcheinander. Was das für die DJK Waldbüttelbrunn, den TSV Lohr, die DJK Rimpar II und den HSV Bergtheim bedeutet.
Matthias Keidel (links, Rimpar II) beim Wurf gegen den Lohrer Torhüter Tamas Szabo. Weil das Sportgericht einem Einspruch gegen einen Teil der Durchführungsbestimmungen der Handball-Bayernliga stattgegeben hat, ändert sich für beide kurz vor dem Saisonende die Lage in der Aufstiegs- und Abstiegsrunde.
Foto: Julien Becker | Matthias Keidel (links, Rimpar II) beim Wurf gegen den Lohrer Torhüter Tamas Szabo. Weil das Sportgericht einem Einspruch gegen einen Teil der Durchführungsbestimmungen der Handball-Bayernliga stattgegeben hat, ...
Jürgen Sterzbach
 und  Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:33 Uhr

Seit Donnerstag sind auf der Webseite des Bayerischen Handball-Verbands (BHV) die Tabellenstände der Play-off- und Play-down-Runden in den Bayernligen der Männer und Frauen nicht mehr aufrufbar. Der Grund: Männer-Bayernligist TV Erlangen-Bruck hat vor dem Sportgericht erfolgreich Einspruch gegen einen Teil der Durchführungsbestimmungen eingelegt. Und zwar gegen den Passus, der die Punktemitnahme von der Vorrunde in die Auf- und Abstiegsrunde regelt.

Bayerischer Handball-Verband erhebt keinen Einspruch gegen Urteil

Der BHV hatte geplant, dass nur Punkte aus den Vergleichen mit Mannschaften mitgenommen werden, die mit einem selbst in dieselbe Auf- und Abstiegsrundengruppe gehen. Dies war aber in der Durchführungsbestimmung nicht eindeutig formuliert, weswegen Erlangen-Bruck erfolgreich klagen konnte. "Es war unser Fehler. Deshalb ist das Urteil korrekt, wir werden von Verbandsseite keinen Einspruch dagegen einlegen", erklärte die für den Spielbetrieb zuständige BHV-Vizepräsidentin, Ingrid Schuhbauer. Die Tabellen in Männer- und Frauen-Bayernliga müssten angepasst werden, so dass die Punkte aus allen Vorrundenspielen mitgenommen würden.

Hinzu kommt bei den Männern noch ein Mannschaftsrückzug des in der Abstiegsrelegation spielenden ASV Cham, der in der Landesliga einen Neuaufbau starten will. "Hier schreibt die Spielordnung eine Annullierung aller Ergebnisse vor", sagt Ingrid Schuhmann. So werden Tabellen noch weiter durcheinandergewürfelt.

DJK Waldbüttelbrunn hat Meisterschaft nicht vergeblich gefeiert

"Wahnsinn", kommentiert Sportvorstand Winfried Körner von der DJK Waldbüttelbrunn, die am Sonntag nach einem 26:25-Sieg beim SV Anzing die Meisterschaft und den Drittliga-Aufstieg gefeiert hat, die Vorgänge. Doch können sie beim Tabellenführer der Aufstiegsrunde die Sache vor den beiden abschließenden Saisonspielen gegen die TG Landshut vergleichsweise entspannt sehen. Denn laut Körners Berechnungen, die sich mit denen dieser Redaktion decken, ist die DJK auch bei den veränderten Tabellenständen von der Konkurrenz nicht mehr einzuholen.

Groß ist der Ärger auch bei der DJK Rimpar II. "Das ist höchst unangenehm und stellt die gesamte Saison in Frage", meint Trainer Bastian Krenz. Jeder habe schließlich gewusst, wie die Regeln gemeint seien. "Irgendein Anwalt hat nur einen Fehler gefunden, die jetzt jemand zu seinem sportlichen Vorteil auslegt." Ein solches Verhalten finde er "mehr als fragwürdig", zumal er zu bedenken gibt, dass dieser Modus ja auch in anderen Sportarten so angewendet werde. Das sei "sehr besorgniserregend, vor allem für die Zukunft", echauffiert sich Krenz.

Rimpar II braucht mehr Punkte für den sicheren Klassenerhalt

Für die Rimparer bedeutet das, dass sie in der Abstiegsrunde jetzt weiter entfernt vom Bayernliga-Klassenerhalt sind als zuletzt. "Jetzt müssen wir noch vier statt zwei Punkte holen, dann kann uns keiner mehr einholen", erklärt Krenz. "Da das zu unserem Nachteil ist, müssen wir unsere Situation zumindest mal rechtlich prüfen lassen."

Stephan Dinkel vom HSV Bergtheim findet es "schade für unseren ganzen Aufwand und die gezeigten Leistungen, dass wir jetzt komplett raus sind aus dem Meisterschaftsrennen". Ebenso sorgt er sich, was noch folgen könnte: "Das Schlimmste wäre, wenn einer, der absteigen müsste, dagegen klagt und dann Auf- und Abstieg komplett über Bord geworfen werden."

Lohr wollte Wettbewerbsverzerrung gegen Erlangen-Bruck vermeiden

Ärgerlich finden sie die Vorgänge beim TSV Lohr, vor dem Urteil auf Platz sechs der Männer-Aufstiegsrunde. Denn beim TSV hatten sie im vorletzten Vorrundenspiel beim TV Erlangen-Bruck, der zu diesem Zeitpunkt schon sicher in der Abstiegsrunde stand, zahlreiche einsatzfähige Handballer geschont. Immer in der Auffassung, die Punkte aus der Partie würden nicht in die nächste Runde mitgenommen.

"Wir haben extra bei der Spielleitung nachfragt, wir wollten keine Wettbewerbsverzerrung begehen", sagt Spielertrainer Maximilian Schmitt, der auch stellvertretender Bezirksvorsitzender des Handball-Verbandes ist. Seine Mannschaft verlor 19:25 in Erlangen, was sich in der veränderten Aufstiegsrunden-Tabelle nachteilig für den TSV bemerkbar macht.

Für die Lohrer stehen an diesem Wochenende noch die abschließenden Saisonspiele bei der SG Regensburg (Samstag, 18 Uhr) und gegen denselben Gegner zu Hause (Sonntag, 16 Uhr) im Spielplan. "Wir haben sehr viele verletzte Spieler. Und Regensburg geht es genauso. Wir haben gemeinsam beim Verband beantragt, die Spiele abzusagen, aber noch keine Antwort erhalten", erklärte Schmitt am Donnerstagnachmittag.

 
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  • baeckerei.mahler@t-online.de
    Wie gesagt, der BHV arbeitet auch noch mit der alten Seite, denn auf der neuen Seite stehen die Tabelen noch drin,Stand 22:47 Uhr, Gute Nacht du schöner Handballsport
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  • baeckerei.mahler@t-online.de
    Der BHV pennt mal wie immer, die neue BHV-Seite ist seit drei oder sogar schon seit 4 Jahren online, und jeder arbeitet mmer noch mit der alten Seite des BHV.
    Und jetzt lassen Sie sich von so einem kleine Möchtegern-Wichtigtuer-Anwalt so an dem Pranger stellen, wo jeder gewusst hat wie die Sache ablaufen soll. Schmeisst doch die Brucker einfach aus dem Verband, oder schickt keine Schiedsrichter mehr nach Erlangen. Oder alle Schiedsrichter boykottieren die Erlanger, da muss es doch Wege geben.
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