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Fußball: 3. Liga
Gründe für die Misere der Würzburger Kickers
Die Rothosen rutschen immer tiefer in die Krise. Das 0:2 in Duisburg zeigte deutlich, was dem Team von Trainer Torsten Ziegner derzeit alles fehlt.
Duisburgs erster Streich: Oliver Steuer (Nummer 28) erzielt nach fünf Minuten das 1:0 des MSV gegen die Kickers. Am Ende mussten sich die schwachen Rothosen mit 0:2 geschlagen geben.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Duisburgs erster Streich: Oliver Steuer (Nummer 28) erzielt nach fünf Minuten das 1:0 des MSV gegen die Kickers. Am Ende mussten sich die schwachen Rothosen mit 0:2 geschlagen geben.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 09.02.2024 09:11 Uhr

Jetzt gibt es also am achten Drittliga-Spieltag ein echtes Kellertreffen. Die Würzburger Kickers erwarten am nächsten Samstag als Tabellenvorletzter das Schlusslicht TSV Havelse. Ein Pflichtsieg für die Rothosen? "Derzeit fällt es schwer zu sagen, dass wir ein Spiel gewinnen müssen", sagte Abwehrspieler Tobias Kraulich nach dem 0:2 in Duisburg. Die Gründe, warum das so ist:

Zu wenig Torgefahr

Hatten die Kickers beim 1:1 gegen Saarbrücken eine Woche zuvor noch einige vorhandene Gelegenheiten zum Torerfolg leichtsinnig vergeben, gab es beim Auswärtsspiel kaum Chancen. Die einzige vergab Saliou Sané kläglich. Am Stürmer alleine liegt es freilich nicht. "Wir müssen Sané, der sich total aufreib,t und versucht die Bälle festzumachen, auch einmal unterstützen", stellte zum Beispiel Torhüter Hendrik Bonmann fest. Das Offensivspiel wirkt uninspiriert. Über die Flügel kam am Samstag überhaupt keine Gefahr. Standardsituationen waren komplett harmlos. Ein solcher Auftritt, kann, gewiss einmal vorkommen. Das Problem: Bei den Kickers wird er derzeit zur Regel. Viermal blieben die Schützlinge von Trainer Torsten Ziegner ohne Tor, gerade einmal drei Treffer in sieben Spielen sind eine kümmerliche Bilanz. "Wir müssen auch einfach mal aus der Distanz schießen. Damit überhaupt etwas passiert", sagte Kraulich am Samstag.

Fehler bei Kaderzusammenstellung

Als "absolut konkurrenzfähig" hatte Vorstand Sport, Sebastian Schuppan, den Kickers-Kader in dieser Woche bezeichnet. Die Realität schaut derzeit anders aus. "Wir müssen notgedrungen Spieler auf Positionen aufstellen, auf denen sie normalerweise gar nicht spielen", so Torhüter Hendrik Bonmann. Dabei ist der Kader mit 25 Akteuren gar nicht mehr so klein. Verletzungen und Sperren wird es im Laufe einer Saison immer wieder geben. Offensichtlich können die Kickers nicht auf jede richtig reagieren.

Schwache Führungsspieler

Viele vermeintliche Führungsspieler konnten bislang die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. Stellvertretend dafür stehen Kapitän Christian Strohdiek, der in Duisburg zum ersten Mal seit dem zweiten Spieltag wieder in der Startelf stand und Mittelfeldspieler Fanol Perdedaj. Beide wurden zur Pause wieder ausgewechselt. Auch Angreifer Marvin Pourié enttäuschte nach seiner Einwechslung. Hendrik Bonman kann als Torhüter nicht immer Einfluss aufs Spiel nehmen. Derzeit sind Akteure wie Kraulich oder der erst 17-jährige Louis Breunig noch die Konstantesten. Eigentlich sollten andere die Last der Verantwortung tragen.

Kein Selbstvertrauen

 Wer einmal in den Abwärtssog geraten ist, der hat es schwer, sich wieder herauszukämpfen. Die Mannschaft wirkt gehemmt, bisweilen ängstlich. Woher soll das Selbstvertrauen auch kommen, ohne Erfolgserlebnis? Von außen kommen keine Impulse, der harte Fankern übt sich ob der Corona-Beschränkungen immer noch in Zurückhaltung. In Duisburg gab es keine Unterstützung für das Auswärtsteam, nur ein paar vereinzelte Kickers-Anhänger waren im Stadion. Die Stimmung im und um den Verein ist nach den Misserfolgen der letzten Wochen und Monate schlecht.

 
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