
Duisburg ist für die Würzburger Kickers seit 2016 ein besonderer Ort. Dort hatten die Rothosen damals in einer denkwürdigen Relegations-Partie den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga geschafft. Von einer Rückkehr ins Bundesliga-Unterhaus sind die Rothosen derzeit weit entfernt. Im Gegenteil: Nach dem 0:2 (0:1) beim Ruhrpott-Klub, der nach zuvor drei Niederlagen selbst gehörig unter Zugzwang stand, hat für die Rothosen der Abstiegskampf so richtig begonnen. Der noch immer sieglose Zweitliga-Absteiger steht am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Schlusslicht TSV Havelse unter Druck. "Wir müssen da gewinnen. Da gibt es gar keine Diskussion", sagte Torhüter Hendrik Bonmann bereits in Duisburg nach der Partie.
Vorletzter Platz, drei Punkte, kein Sieg und bereits zum vierten Mal in dieser Saison kein eigenes Tor: die Rothosen sind, so scheint es, am Tiefpunkt angekommen. Der Hoffnungsschimmer, der nach der über weite Strecken guten Leistung beim Heim-1:1 gegen Saarbrücken am vergangenen Wochenende zu erkennen schien, ist schon wieder verschwunden. Es herrschen Tristesse und Ratlosigkeit. "Wir müssen endlich einmal in den Zweikämpfen das zeigen, was man machen muss, wenn man Vorletzter ist in der 3. Liga. Das sehe ich nicht immer und habe es auch heute nicht ganz gesehen", ärgerte sich Bonmann und wirkte spürbar angefressen: "Da müssen wir uns mal an die eigene Nase fassen, wenn wir nach sieben Spielen mal langsam anfangen wollen, das zu tun. Sich in die Zweikämpfe hineinwerfen kann man immer."
Trainer Torsten Ziegner hatte das Spiel von der Tribüne aus verfolgen müssen, musste eine Gelb-Rot-Sperre absitzen. An der Seitenlinie übernahm sein Assistent Michael Hiemisch diesmal den Job und musste hernach auch bei der Pressekonferenz den Auftritt kommentieren: "Wir wollen uns nicht selbst belügen. Um erfolgreich zu sein, war das heute viel zu wenig Durschlagskraft im Spiel nach vorne." Tatsächlich hatten die Kickers in dieser Partie nur eine echte Torchance. Die vergab Saliou Sané nach 60 Minuten. "Wenn wir die genutzt hätten, hätte uns das noch einen Push gegeben", glaubt Hiemisch. Zu diesem Zeitpunkt lagen die offensiv komplett ungefährlichen Kickers bereits mit 0:2 in Rückstand.
Nach einer ersten Halbzeit in der kaum etwas zusammengelaufen war bei den Gästen. Die Kickers hatten ihr Team verändern müssen, nachdem Niklas Hoffmann gelb-rot-gesperrt fehlte. "Wir haben schweren Herzens unsere Viererkette auseinandergenommen, die in den letzten Wochen sehr gut funktioniert hatte." Kapitän Christian Strohdiek stand erstmals seit dem zweiten Spieltag wieder in der Startelf und rückte an die Seite von Lars Dietz in die Innenverteidigung. Tobias Kraulich, zuletzt Dietz' Nebenmann in der Abwehr, rückte eine Position nach vorne ins Mittelfeld. "Wir haben im Moment ganz allgemein das Problem, dass viele Spieler nicht auf ihren stärksten Positionen spielen", so Bonmann. Und auch Kraulich stellte fest, dass ihm der Posten in der Innenverteidigung besser liegt.

Ob es nun eine direkte Folge der Umstellung war, dass die Kickers erstmals in dieser Saison mehr als ein Tor kassierten? Auf jeden Fall dauerte es nur fünf Minuten, bis der MSV in Führung ging. Nach einem Eckball landete der Ball am Ende vom Schienbein von Lars Dietz direkt vor den Füßen von Oliver Steuer, der aus kurzer Distanz einschob. Auch der zweite Treffer, kurz vor der Pause, kam aus der Kategorie Billardtor. Ein Schuss von Moritz Stoppelkamp wurde von Strohdiek vor die Füße von Marlon Frey bugsiert, der kaum Mühe hatte den Ball im Kasten unterzubringen. "

Auf jeden Fall war nach 45 Minuten der Auftritt von Kapitän Strohdiek schon wieder vorbei. Der Routinier wurde genauso wie Mittelfeldmann Fanol Perdedaj in der Halbzeitpause ausgewechselt. Gerade Spieler, die dem Team eigentlich Halt geben sollten, können dies in dieser Saison bislang noch überhaut nicht die Ansprüche erfüllen. Der Auftritt in Duisburg war insgesamt schlichtweg harmlos. "Ganz schwach", wie auch Kraulich festellte.
Geredet wurde in den letzten Tagen genug, findet zumindest Bonmann: "Der Trainer hat gesprochen, auch ich habe vor der Mannschaft das Wort ergriffen. Aber irgendwann ist auch mal gut mit Reden. Jetzt fangen wir mal an, im Training alles umzustellen. Wenn man Woche für Woche nicht gewinnt, muss man es mal auf die harte Tour versuchen."
Spieler wechseln munter die Vereine. Wo steckt da noch 'Kickers' drin, was da so auf dem Platz rum läuft. Verträge werden gegen gutes Geld eingehalten, aber die Identifikation mit dem Verein findet man nur auf den Stehplätzen bei den Fans. Am besten alle Spieler mal auf die Stehplatzränge schicken und sie sollen von den Fans lernen, was Identifikation mit dem Verein bedeutet.
Es wäre sicher besser gewesen das Geld der Sponsoren in 3-4 wirklich gute Spieler zu investieren als in bestenfalls Mittelmaß.Auf Sicht gesehen würde sich das geldmäßig allemal rechnen.Ein möglicher Abstieg kommt jedenfalls teuerer.
Also "KICKERS" nachgedacht und handeln.
muckel,köln
Die guten Spiele allesamt leichtfertig vergeigt. Dazu kommen richtig schlechte Spiele.....
Entweder wird der Hebel demnächst mal umgelegt, oder der Aufzug fährt weiter nach unten.
Für den Fall, dass Herr Schuppan in der nächsten Saison nicht nach Schweinfurt fahren will, sollte man Entscheidungen treffen so lange es noch Zeit dazu ist. Auch beim Trainer mehren sich die Zweifel von Spiel zu Spiel...
So wie die Mannschaft jetzt spielt, geht es schnurstracks in Liga 5.