Während die Ironman-Triathleten ihre Weltmeisterschaft coronabedingt erst im nächsten Februar und dann nicht auf Hawaii, sondern in Utah austragen, fand Anfang Dezember für Cross-Triathleten die Xterra-Weltmeisterschaft auf der hawaiianischen Insel Maui statt.
Mit seinem Sieg im tschechischen Prachatice und dem zweiten Platz bei der Europameisterschaft im sächsischen Zittau hatte sich Georg Harbauer aus Kürnach (Lkr. Würzburg) in diesem Jahr gleich zweimal dafür qualifiziert.
Ein Cross-Triathlon besteht aus 1500 Meter Schwimmen, circa 30 Kilometer Radfahren auf dem Mountainbike und zehn Kilometer Geländelauf.
Schwimmen wurde gestrichen
Fast wäre dieser Saisonhöhepunkt aber ins Wasser gefallen: Weil das Wetter in den Tagen zuvor schon nicht mitspielte, es viel regnete und sich die Wellen meterhoch auftürmten, entschieden die Organisatoren zwei Tage vor dem Start, dass das Schwimmen im Meer ausfallen und stattdessen vor dem Radfahren ein weiterer Lauf über etwas mehr als drei Kilometer stattfinden sollte.
Aus dem Triathlon wurde ein Duathlon, womit Harbauers Paradedisziplin, das Schwimmen, ausfiel: Im Wasser gehöre er in seiner Altersklasse zu den stärksten Cross-Triathleten, sagt der 50-Jährige. Während die eine Stunde eher gestarteten Profis ihren Wettkampf unter weitgehend normalen Bedingungen bestritten (Sieger Hayden Wilde aus Neuseeland erreichte nach 2:18 Stunden das Ziel), begann es eine Stunde, nachdem alle anderen, darunter Harbauers Altersklasse der 50- bis 54-Jährigen, gestartet waren, schon wieder in Strömen zu schütten.
Dennoch schlug sich Harbauer wacker. Nach dem ersten Lauf lag er mit 14:37 Minuten auf dem zehnten Platz. Auf dem Rad sei es vor allem bergab schwierig gewesen, nachdem der Regen die Trails in rutschige, schlammige Pisten verwandelt hatte. Der Mountainbikekurs wurde zum Glücksspiel: Während ein Fünftel der 397 gemeldeten Starterinnen und Starter (313 kamen ins Ziel) vorzeitig aufgab, bezwang Harbauer den Trail in 2:03 Stunden.
Platz fünf in seiner Altersklasse
Der Rektor der Schweinfurter Wilhelm-Sattler-Realschule sauste beim 10,5 Kilometer langen Lauf in 57:52 Minuten ins Ziel und erzielte mit 3:18:06 Stunden die fünftschnellste Gesamtzeit in seiner Altersklasse. Unter allen Teilnehmenden kam der Kürnacher auf Platz 72 und als bester der fünf gestarteten Deutschen an. "Für mich ist es trotz allem top gelaufen. Mehr war nicht drin", so Harbauer.
Hat sich die Reise um die halbe Welt, auf der ihn seine Frau Petra begleitete, also gelohnt? "Es war eine tolle Erfahrung", sagt Harbauer. Die Veranstaltung, die zum 25. Mal stattfand, sei sehr gut organisiert gewesen. Außerdem habe er es genossen, sich mit Athletinnen und Athleten aus verschiedenen Ländern, insgesamt waren 35 Nationen dabei, auszutauschen.
Weil er aber einen Duathlon und eben keinen Triathlon bestreiten konnte, erklärt der Kürnacher auch: "Ich habe das noch nicht abgearbeitet, weil ich dort eben nicht das Rennen bestreiten konnte, auf das ich mich vorbereitet hatte. Ich will noch einmal dort hin, das nächste Mal aber unter anderen Bedingungen."