
Mit 2:3 hat sich der FV 04 Würzburg dem Bayernliga-Spitzenreiter FC Eintracht Bamberg geschlagen geben müssen. Für Aufsehen sorgte das Fußballspiel mit einem großen Polizeiaufgebot, das sich zur zweiten Halbzeit an der Mainaustraße versammelte.
Sportlich veränderte Würzburgs Trainer Harald Funsch nach dem Unentschieden vor einer Woche in Neumarkt im Heimspiel seine Startelf auf drei Positionen: Mohamed Conte, Nico Wagner und Jayson Tuda machten Platz für Nico Reinhart, Nico Engelking und Guðmundur Steinn Hafsteinsson.
Ein Unterschied wie in der Tabelle war zwischen beiden Mannschaften auf dem Platz zunächst nicht zu erkennen. Die Partie wurde zwar nicht übermäßig hart, aber mit vielen Zweikämpfen und häufig im Mittelfeld geführt. Die Gäste aus Oberfranken waren mit zwei Standards gefährlich, doch Franz Helmer zielte zu hoch und Philipp Hack zu zentral.
Michel trifft nach Reinharts Flanke nur die Latte
Die Nullvierer kamen meist über außen durch Flanken und Kopfbälle vor das gegnerische Tor. Nachdem Marc Hänschke den Ball erobert hatte, setzte er zum Solo an und flankte auf Hafsteinsson, der aber das Tor verfehlte. Die beste Szene leitete Nico Reinhart von links ein. Seine Flanke kam zu Dennie Michel, doch der Querbalken verhinderte das Tor.
Weil beide Abwehrreihen ihre Aufgaben ansonsten zuverlässig erledigten, ging es torlos in die Pause, auch weil der Schiedsrichter einem Tor von Würzburgs Neuzugang Hafsteinsson bereits in der Anfangsphase wegen eines vorherigen Fouls am Bamberger Torhüter seine Anerkennung verwehrt hatte.
Großaufgebot der Polizei trennt Fangruppen
In der zweiten Halbzeit wurde die Partie nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz turbulent: Polizisten, die das Fußballspiel auf der Sportanlage begleiteten, hatten Kollegen zur Verstärkung angefordert, um sicherzustellen, dass die rivalisierenden Fangruppen weder auf noch außerhalb der Sportanlage aufeinander losgehen konnten, was offenbar geplant gewesen sei, und hielten diese mit großem Aufgebot voneinander fern.

"Wir haben mit einer starken Anzahl an Kräften präventiv dafür gesorgt, dass nichts weiter passiert ist", teilte Polizeisprecher Andreas Laacke auf Anfrage mit. Die Polizisten begleiteten die Gruppen nach dem Spielende auch zügig von der Sportanlage. Obwohl die Partie nicht als Sicherheitsspiel eingestuft gewesen war, hatte der FV 04 einen Sicherheitsdienst engagiert und die Gästefans in einem eigenen Zuschauerbereich abgetrennt.
Würzburg in Unterzahl und im Rückstand
Die Unruhe im Umfeld übertrug sich auf das Spiel. Michel passte einen Ball von der Grundlinie zurück vor das Tor, wo Bambergs Innenverteidiger Christopher Kettler am kurzen Pfosten seinem Torhüter im Weg stand und den Ball ins eigene Tor lenkte (52.). Die Führung der Blauen hielt aber nur einige Minuten an, denn Helmer schlich sich nach einem Freistoß frei an den langen Pfosten und erzielte per Kopf den Ausgleich (65.). "Das müssen wir besser verteidigen", kritisierte Funsch.
Als Helmer nach einer Hereingabe im Strafraum zu Boden ging, entschied Schiedsrichter Andreas Dinger auf Strafstoß, weshalb sich Calvin Gehret wohl etwas zu heftig bei ihm beschwerte und dafür die Gelb-Rote Karte sah (77.).
Conte verkürzt ebenfalls durch einen Elfmeter
Hack ließ sich von dieser Unruhe nicht beirren und verwandelte den Strafstoß zur Bamberger Führung (78.). Kurze Zeit später erhöhte der selbe Akteur den Vorsprung der Gäste, nachdem er sich auf links durchgesetzt und souverän ins lange Eck geschossen hatte (84.).
Trotz Unterzahl und Rückstand gaben sich die Zellerauer aber nicht geschlagen. Fabio Bozesan wurde im Strafraum mit beiden Fäusten von Torhüter Dellermann "gerammt" und blieb lange liegen. Dinger entschied erst nur auf Freistoß für die Gäste, doch als Bozesan nach mehreren Minuten wieder aufstand, hatte er seine Entscheidung auf Elfmeter korrigiert. Mohamed Conte verkürzte zum 2:3 (89.).
Eine Chance zum Ausgleich erarbeiteten sich die Blauen anschließend allerdings nicht mehr. "Es war unglücklich, dass wir eigentlich durch zwei Standardsituationen in Rückstand und Unterzahl geraten sind, ansonsten war das Spiel ausgeglichen", kommentierte Funsch die Niederlage.