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Freiwasser-WM
Freiwasser-WM: Die Hitze in Budapest wird zur Herausforderung für Lea Boy und Leonie Beck
Rund 27 Grad hat das Wasser im Lupa-See momentan. Der Kampf um die WM-Medaillen wird dadurch auch für die Würzburgerinnen noch härter und braucht besondere Vorsichtsmaßnahmen.
Brütende Hitze in Ungarn: Die Würzburger Freiwasserschwimmerin Leonie Beck macht sich am Montag vor dem Fünf-Kilometer-Rennen bei der Weltmeisterschaft warm.
Foto: Gian Mattia D'alberto, dpa | Brütende Hitze in Ungarn: Die Würzburger Freiwasserschwimmerin Leonie Beck macht sich am Montag vor dem Fünf-Kilometer-Rennen bei der Weltmeisterschaft warm.
Carolin Münzel
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:51 Uhr

Vor den WM-Rennen über zehn und 25 Kilometer geht im Lager der Freiwasser-Schwimmerinnen und -Schwimmer die Sorge um. Schon seit Tagen herrschen in Budapest Temperaturen von jenseits der 30 Grad, für die beiden Wettkampftage am Mittwoch und Donnerstag wurden sogar mindestens 38 Grad vorhergesagt. Das Wasser im Lupa-See hatte bei den Fünf-Kilometer-Rennen am Montag, bei denen die Würzburger Schwimmerin Leonie Beck Vierte wurde, schon 26,7 Grad. Tendenz steigend.

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"Die Temperaturen werden eine riesige Herausforderung für alle", sagte Sebastian Greß, der Trainer der Würzburger Schwimmerin Beck und Lea Boy, im Gespräch mit dieser Redaktion. "Bei uns geht es vermutlich noch einigermaßen, weil wir schon um 8 Uhr starten", meinte Beck mit Blick auf das Männerrennen, bei dem Deutschlands bester Schwimmer Florian Wellbrock und die anderen Athleten erst um 12 Uhr ins Wasser gehen. Generell kommt die Würzburgerin mit hohen Wassertemperaturen gut zurecht. Das hat sie schon bei ihrem fünften Platz bei den Olympischen Spielen in Tokio vergangenes Jahr gezeigt. "Und für Lea sollte das auch machbar sein", erklärte Greß.

Für Boy werden die 25 Kilometer am Donnerstag noch herausfordernder werden als die zehn Kilometer am Mittwoch. Um die fünf Stunden werden die Schwimmerinnen im Wasser sein. Dabei nimmt nicht nur die Hitze, sondern auch das Renntempo zu - während die Athletinnen selbst immer müder werden. Doch Boy ist zuversichtlich: "Der Start des 25-Kilometer-Rennens wurde von 9 Uhr auf 7 Uhr vorverlegt. Wir sind dann gegen 12 Uhr fertig. Das sollte mit zwei Verpflegungen pro Runde auch ohne Probleme machbar sein."

Die Trainerinnen und Trainer müssen darauf achten, dass genug getrunken wird

Die Verpflegung der Schwimmer und Schwimmerinnen mit Getränken, sie spielt eine große Rolle bei diesen Temperaturen. "Es besteht immer die Gefahr, dass der Sportler eventuell mal eine Verpflegung auslassen will, um Plätze gutzumachen. Da musst du dann als Trainer drauf bestehen, dass getrunken wird", machte Greß deutlich. 

Schon beim Fünf-Kilometer-Rennen am Montag war das Wasser im Lupa-See gut 27 Grad warm.
Foto: Gian Mattia D'alberto, dpa | Schon beim Fünf-Kilometer-Rennen am Montag war das Wasser im Lupa-See gut 27 Grad warm.

„Die Temperaturen werden eine Herausforderung“, sagte auch Bernd Berkhahn, Trainer von Fünf-Kilometer-Weltmeister Wellbrock, der als Titelverteidiger die doppelte Distanz in Angriff nehmen wird. Ein Temporennen von Beginn an kann sich Berkhahn nicht wirklich vorstellen. „Da wird es erst mal etwas verhaltener zugehen.“

Priorität hat für Bundestrainer Constantin Depmeyer, die Athleten vor der Sonne zu schützen. „Im Rennen selbst geht es natürlich nicht, aber wir müssen mit Eis arbeiten, sie herunterkühlen, sehr auf viel Verpflegung achten, ganz besonders während der 25 Kilometer“, sagte der neue Freiwasser-Chefcoach. Das bedeute, dass von Anfang an viel Flüssigkeit aufgenommen werden müsse, um nicht zu dehydrieren.

2010 starb der Amerikaner Fran Crippen im 30 Grad warmen Golf von Oman

Tief im Gedächtnis aller Freiwasser-Schwimmerinnen und -Schwimmer eingebrannt hat sich der Tod des 26-jährigen Amerikaners Fran Crippen, der 2010 bei einem Weltcup-Rennen im 30 Grad warmen Wasser im Golf von Oman an einem Herzschlag starb. Ein Gutachten des Weltschwimmverbandes Fina kam damals zu dem Schluss, dass Faktoren "wie die hohen Luft- und Wassertemperaturen in Kombination mit möglicher Dehydrierung sowie Überhitzung bei hoher Anstrengung zur fortschreitenden Erschöpfung des Schwimmers beigetragen haben könnten". Die momentane Obergrenze für die Wasser-Temperatur bei Freiwasser-Wettbewerben liegt bei 31 Grad.

Mit Material von dpa

 
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