Nach etwa 60 Minuten kippte das Momentum im Zweitliga-Spiel der Würzburger Kickers beim VfL Osnabrück zugunsten der Rothosen. Entscheidenden Anteil daran hatten zwei Wechsel, die Trainer Bernhard Trares in der 59. Minute vorgenommen hatte. Im defensiven Mittelfeld kam Dominik Meisel für den schwachen Nzuzi Toko, im rechten Mittelfeld Frank Ronstadt für den erfolglos ackernden Dominic Baumann. Der Rest ist bekannt: Die Kickers bezwangen den VfL mit 3:2.
Trares sah eine "sehr gute Leistung" seiner beiden Joker. Meisel bereitete das 2:1 durch Marvin Pieringer vor, Ronstadt harmonierte im Duett mit Rechtsverteidiger Rolf Feltscher. "Beide haben unter der Woche deutlich am besten trainiert, deswegen haben wir sie auch gebracht", sagte Trares. Dass Ronstadt an der Bremer Brücke nicht als Rechtsverteidiger, sondern in deutlich offensiverer Rolle agierte, überraschte.
Weder unter Schiele, noch unter Antwerpen oder bisher Trares kam der 23-Jährige auf einer anderen Position als die des rechten Außenverteidigers zum Einsatz. In Osnabrück spielte der Deutsch-Ghanaer zwar auch auf der rechten Seite, jedoch als Teil der offensiven Dreierreihe um David Kopacz und Patrick Sontheimer. Und er machte seine Sache ordentlich, sorgte im Zusammenspiel mit Feltscher für mehrere gute Pässe und belebte das Angriffsspiel.
Ist Ronstadt auch künftig eine Alternative für diese Position? In der Startelf stand dort wie zuletzt der zwar immer willige Baumann, der aber selten Gefahr ausstrahlt. Mitja Lotric befindet sich noch immer in Quarantäne, zu seiner Verfassung macht der Verein keine Angaben. Womöglich also die perfekte Gelegenheit für Ronstadt, sich für Aufgaben weiter vorne zum empfehlen. An Rolf Feltscher in der Defensive dürfte er in dieser Saison nicht mehr vorbei kommen.