Eine Überraschung ist die Meldung der Würzburger Kickers an diesem Mittwochmorgen nicht mehr wirklich. Torwart Vincent Müller verlässt die Rothosen trotz Vertrags bis 2021 und schließt sich dem niederländischen Spitzenklub PSV Eindhoven an. Gerüchte zu diesem Transfer halten sich bereits seit Tagen, jetzt bestätigt der Zweitligist den Wechsel offiziell.
"Ich hatte ein hervorragendes Jahr in Würzburg, das im Juli mit dem Aufstieg gekrönt wurde und bin dem Verein für das von Beginn an entgegengebrachte Vertrauen dankbar", wird der 20-Jährige in der Pressemitteilung zitiert. "Jetzt freue ich mich auf eine neue Herausforderung bei einem international renommierten Klub. Ich wünsche meinen Kollegen bei den Kickers alles Gute und drücke ihnen die Daumen, dass sie den Klassenerhalt schaffen."
Ablösesumme im sechsstelligen Bereich
Über die Ablösemodalitäten haben beide Vereine Stillschweigen vereinbart, auch die Laufzeit von Müllers neuem Vertrag wird nicht genannt. Die "Bild-Zeitung" spricht von einem Dreijahresvertrag sowie einer Ablösesumme von bis zu einer halben Million Euro. Informationen dieser Redaktion zufolge soll sich die Ablösesumme allerdings auf maximal 300 000 Euro belaufen.
"Als die PSV Einhoven kürzlich ein Angebot unterbreitet hat, haben wir uns auf Wunsch des Spielers zusammengesetzt und für alle Beteiligten die in der aktuellen Situation bestmögliche Lösung gefunden. Wir bedanken uns bei Vincent für seinen Einsatz und wünschen ihm auf seinem weiteren Weg viel Erfolg", sagt Kickers-Vorstandsvorsitzender Daniel Sauer.
Vom Stammkeeper zur Nummer zwei
Mit 25 Partien trug Vincent Müller in der vergangenen Drittliga-Saison maßgeblich zum Aufstieg der Würzburger Kickers in die Zweite Bundesliga bei. Dass er auch in diesem Jahr auf so viele Spiele gekommen wäre, ist unwahrscheinlich. Trainer Michael Schiele hatte sich klar für Neuzugang Fabian Giefer als dessen Nummer eins entschieden - Müller wäre wohl vorerst nur der Platz auf der Ersatzbank geblieben.
In Eindhoven freue man sich auf den "vielversprechenden jungen Torhüter", so PSV-Sportdirektor John de Jong. Man werde ihm Zeit geben, um sich zu einem Top-Keeper zu entwickeln. Mit Lars Unnerstall und Yvon Mvogo hat PSV-Trainer Roger Schmidt sein Torwart-Duo bereits, doch soll Müller zur "potenziellen Stammkraft im Tor" entwickelt werden. Regelmäßige Einsätze dürfte der gebürtige Kölner bei der PSV-Reserve in der zweiten niederländischen Liga bekommen.