
Noch vor dem Auswärtsspiel der Würzburger Kickers gegen den TSV Havelse (3:1) hatte Ralf Santelli davon berichtet, dass nicht alle Spieler einen Trainerwechsel gleich gut wegstecken würden. Man müsse jenen, die am Rauswurf von Danny Schwarz noch zu kauen hätten, eine gewisse Trauerphase zugestehen. Christian Strohdiek wird der neue Kickers-Coach damit eher nicht gemeint haben. Unter dem neuen Übungsleiter Santelli bestritt der 34-Jährige beide Partien über die volle Spieldauer, in Hannover feierte der Ex-Kapitän zudem seine Torpremiere im Trikot der Kickers. Unter Schwarz war dem gebürtigen Paderborner meist nur die Zuschauerrolle geblieben.
"Das Tor fühlt sich natürlich sehr gut an", sagt Strohdiek hinterher. "Für mich persönlich, aber auch für die Mannschaft. Es war wichtig, in Führung zu gehen." Zumal es kein Gefühl ist, das der Innenverteidiger allzu häufig erleben darf: In etwa 290 Spielen in Deutschlands drei höchsten Ligen kommt Strohdiek auf nun neun Tore. Der Würzburger Sieg, dessen Grundstein der Verteidiger mit seinem Tor legte, als er eine von Daniel Hägele verlängerte Kopacz-Ecke aus dem Rückraum heraus verwandelte, tue der Mannschaft "gerade nach so einer langen Durststrecke extrem gut".
Dass Santelli auf Strohdiek in der Innenverteidigung setzt, freue ihn natürlich. "Aber ich habe schon mehrfach betont, dass es nicht um einzelne Personen geht, sondern um die Mannschaft." Lars Dietz, der bereits seit Mitte Dezember aufgrund von Knieproblemen ausfällt, war dort neben Tobias Kraulich eigentlich gesetzt, wird aber wohl auch weiterhin ausfallen. Schon deshalb ist es wahrscheinlich, dass Strohdiek auch künftig in der Abwehrkette gesetzt sein wird - zumal Santelli den Routinier schon seit aus der vergangenen Saison kennt. "Wir haben schon letztes Jahr zusammengearbeitet", sagt Strohdiek. "Von daher weiß er, wie ich ticke. Meine Aufgabe ist es, die Mannschaft so gut es geht zu unterstützen. Wenn es dann so klappt wie heute, umso besser."