Handball-Zweiligist DJK Rimpar Wölfe hatte bis zuletzt darum gekämpft, zumindest eine geringe Anzahl an Zuschauern in die s.Oliver Arena lassen zu dürfen. Doch seit Mittwochnachmittag steht fest: Das dritte Saisonheimspiel an diesem Freitag gegen den TV Emsdetten wird das erste von vorerst drei Geisterspielen bis Ende November sein. Auch bei den Partien gegen den VfL Gummersbach (25.11.) und Dessau-Roßlau (29.11.) müssen Fans draußen bleiben.
„Wir bedauern diese Entscheidungen sehr, zumal ausgearbeitete Hygienekonzepte funktioniert haben und Sportveranstaltungen nicht als Ausgangspunkt von Neuinfektionen festgestellt werden konnten, da die Maßnahmen offensichtlich gegriffen haben“, heißt es in einem offiziellen Statement des Klubs vom Donnerstag. „Dennoch akzeptieren wir die Entscheidungen der Regierung und haben nun die Konsequenzen zu tragen, alles im Sinne der Gesundheit unserer Bevölkerung.“
Entschädigung für Dauerkarten-Inhaber
Den Dauerkarten-Inhabern sei vor der Saison zugesichert worden, dass der Erwerb von Tickets risikofrei bleiben soll. Sie sollen für die Ausfälle entschädigt werden.
Wölfe-Geschäftsführer Roland Sauer hatte bereits vor dem letzten Heimspiel gegenüber dieser Redaktion gesagt, dass er auf „absoluten Zahlen“ – also auf Corona-Inzidenzwerten - beruhende Beschlüsse für eindimensional halte: „Mir fehlt da die Intelligenz und das Bewusstsein.“ Beim Heimauftakt gegen den TV Hüttenberg waren 572 (von 600 erlaubten), zuletzt gegen den ASV Hamm-Westfalen 350 Fans (von 500 erlaubten) in die Halle gekommen.
Vergangenen Samstag war das Rimparer Gastspiel in Fürstenfeldbruck wegen eines positiven Coronafalls beim Aufsteiger kurzfristig verlegt worden. "Wir müssen schauen, wie wir mit der ungewohnten Situation umgehen", sagt Trainer Ceven Klatt nun vor dem ersten Geisterspiel. "Es ist sicherlich ein Faktor. Wir sind keine solch abgestumpften Profis, die das einfach beiseite schieben. Die Spieler beschäftigt das Thema schon."
Umzug nach Rimpar wird geprüft
Grundsätzlich prüfen die Handballer, ob sie im Falle weiterer künftig drohender Geisterspiele durch einen Umzug in die Rimparer Dreifachsporthalle Kosten reduzieren könnten. Für die Miete in der s.Oliver Arena, den Aufbau des Bodens, Schiedsrichter und Zeitnehmer falle ein "mittlerer vierstelliger Betrag pro Spieltag an", so Sauer.
Wie und ob die Wölfe wirtschaftlich durch die Krise kommen, hängt wesentlich von der Höhe des Betrags ab, die sie aus dem Profisport-Nothilfefonds des Bundes erhalten. Die Antragsfrist wurde bis 31. Oktober verlängert.