Handball
Zweite Bundesliga, Männer
DJK Rimpar Wölfe – TV Hüttenberg 29:22 (14:8)
Rimpars Handballer haben am Samstagabend ihren ersten Zweitliga-Sieg seit dem 28. Februar gelandet. Es war aufgrund der Corona-Zwangspause allerdings auch erst die zweite Möglichkeit für Punkte. Die 572 Zuschauern in der s.Oliver Arena – zugelassen waren von DJK-Seite aus 600 – sahen mit kleineren Ausnahmen eine deutlich überlegene Wölfe-Sieben, die nun selbstbewusst zum Derby nach Großwallstadt reisen dürfte.
Stark in der Defensive
Die Null muss stehen. So heißt es gerne im Fußball. Doch auch bei der mit Händen werfenden Mannschaftssportart schadet es nicht, wenn das Tor hinten verriegelt ist. Das ist seit jeher eine große Stärke der Rimparer. Zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs Anfang März 2020 stellten sie gemeinsam mit Lübbecke die beste Abwehr nach der Zahl der Gegentreffer. Und auch mehr als ein halbes Jahr später haben die Grün-Weißen offenbar nicht viel von ihrer Defensivstärke verloren.
In der sechsten Minute stand noch immer die Null – bei den erzielten Treffern der Hüttenberger. Anders als in Aue Neuzugang Marino Mallwitz war diesmal Andreas Wieser in die großen Fußstapfen des Rimparer Torwart-Idols Max Brustmann getreten. Und dieser dürfte als Zuschauer zufrieden gewesen sein mit dem Auftritt seines Nachfolgers. Sechs offizielle Paraden, darunter einen Siebenmeter, zeigte Wieser vor der Pause; hinzu kamen mehrere gehaltene Würfe, nachdem das Spiel bereits unterbrochen gewesen war.
Torgefährliche Neuzugänge
Im Angriff strahlten vor allem die beiden DJK-Neulinge Tommy Wirtz (sechs Treffer) auf Linksaußen und der Israeli Yonatan Dayan (sieben) viel Torgefahr aus, so die Wölfe über 7:1 auf 10:3 davonziehen konnten. "Wir haben das Spiel in den ersten zehn Minuten verloren", sagte TVH-Trainer Frederick Griesbach später. Auch nach einer kurzen Schwächephase mit einem 0:3-Lauf waren die Rimparer schnell wieder auf der Höhe gewesen.
Nach der Pause stand zunächst bei der traditionell offensiv ausgerichteten TVH-Abwehr die Null. Die Wölfe kamen erst in der 35. Minute durch Michael Schulz zu ihrem 15. Treffer. Julian Sauer ließ nur wenige Sekunden später per Gegenstoß das 16:9 folgen. Davon hatten die Rimparer – anders als die Gäste – eine ganze Menge. "Dadurch mussten wir uns nicht so gegen die gute offensive Abwehr der Hüttenberger aufreiben, was kräftezehrend ist", so DJK-Trainer Ceven Klatt.
Nun schien im DJK-Angriff der Knoten geplatzt zu sein. Dayan, Sauer und Michael Schulz und Dayan fröhlich weiter, wodurch der Vorsprung bis zur 43. Minute auf 22:13 anwuchs. Der neue slowenisch-stämmige Kreisläufer David Kovacic legte einen wahren Kunstwurf zum 23:13 hin, als er im Fallen aus seitlicher Position einen Heber über TVH-Keeper Nikolai Weber fabrizierte. Sekunden später bekam er eine Zwei-Minute-Strafe verhängt. Genie und Wahnsinn liegen im Handball eben manchmal besonders nahe beieinander.
Nun geht's zum unterfränkischen Derby
In der Schlussphase ließen es beide Teams etwas schleifen, weshalb es den Wölfen auch nicht mehr gelang, erstmals seit dem 10. Februar 2019 wieder die 30-Tore-Marke zu knacken. Klatt zeigte sich dennoch vom Auftritt seines Teams begeistert: "Wir sind sehr, sehr gut ins Spiel gestartet und haben mit Leidenschaft verteidigt." Es sei schön gewesen, wieder vor Zuschauern spielen zu können. "Die Mannschaft hat sich über jeden Einzelnen gefreut. Im Hintergrund wurde mit dem Hygienekonzept sehr gute Arbeit geleistet", unterstricht Klatt. Weiter geht es für Rimpar am kommenden Samstag mit einem Gastspiel beim fränkischen Zweitliga-Rückkehrer TV Großwallstadt.