So leichtfüßig wie er seine Gegenspieler stehen ließ, hätte Benjika Caciel nach dem 3:0 der Würzburger Kickers gegen Wacker Burghausen am liebsten auch die Fragesteller umkurvt. Nach seinem ersten Tore-Dreierpack in dieser Regionalliga-Spielzeit – in der vergangenen Spielzeit war ihm ein selbiger schon einmal beim 6:0 gegen Aubstadt gelungen – gab es da aber kein Entkommen. "Komm, nach drei Toren muss das sein," sagte Sportdirektor Sebastian Neumann, als Caciel ob der vielen Interviewwünsche das Gesicht verzog. Laute Töne sind nicht seine Sache. "Wir machen es als Team ganz gut. Das Team hilft mir Tore zu schießen und ich hoffe, dass es so weitergeht", sagte er dann bescheiden.
Dabei stellt sich der Flügelstürmer mit seiner spektakulären Spielweise doch selbst immer wieder ins Rampenlicht. "Er hat in dieser Saison in jedem Spiel für Momente gesorgt, in denen es richtig gefährlich wurde", stellte Trainer Marco Wildersinn fest und ergänzte: "Benji trägt extrem viel Potenzial in sich und hat das noch nicht ganz ausgeschöpft. Er kann noch besser seine Dynamik und sein Tempo nutzen."
Erst in der vergangenen Woche hätten sich die Trainer zusammen mit Caciel intensiv mit der Videoaufzeichnung vom 5:1-Sieg in Bamberg beschäftigt. "Da hat er sich vier oder fünf Situationen beraubt, in denen er torgefährlich werden kann. Diesmal hat er es deutlich besser gemacht." Überhaupt ist Caciel inzwischen für die Gegenspieler viel schwerer zu greifen, taucht nicht nur auf dem Flügel auf, sondern läuft sich wie vor dem 1:0 gegen Burghausen im Stil eines Torjäger im Strafraum frei oder zieht wie beim 3:0 in zentraler Position ab. "Ich will variabler werden", sagt der gebürtige Ulmer, der einmal im Lauf ohnehin nur schwer zu stoppen scheint.