Wer beim 6:0 der Würzburger Kickers gegen den TSV Aubstadt der Mann des Spiels war, ist unstrittig: Benjika Caciel erzielte am Samstag nicht nur einen Dreierpack sondern sorgte mit seinen Dribblings in hohem Tempo förmlich für Knoten in den Beinen seiner Gegenspieler. Es war einer seiner stärksten Saisonauftritte. Der in Ulm geborene Flügelflitzer zeigte jene Spielfreude, die ihm zwischenzeitlich in dieser Saison auch einmal verloren gegangen schien.
Am Ende bleibt aber nicht nur Caciels Gala-Auftritt hängen von diesem einseitigen Unterfranken-Duell. Marcel Fischer wird diese Partie gewiss nie vergessen. Als der 18-jährige gebürtige Würzburger kurz nach seiner Einwechslung zum zwischenzeitlichen 5:0 traf, sank er erst einmal auf die Knie. Solch einen Einstand malt man sich eigentlich nur im Traum aus. Zum allersten Mal durfte Fischer am Samstag für ein paar Minuten bei den Profis ran und gleich gelang ihm ein Tor. Mit guten Leistungen im U-19-Team in der Bayernliga habe der Youngster auf sich aufmerksam gemacht, so Wildersinn. Seit dem Winter trainierte er immer wieder auch mit dem Regionalligateam und war seitdem spielberechtigt. "Zwischendrin haben ihn Verletzungen ausgebremst", berichtet der Kickers-Trainer: "Aber heute war einfach ein guter Moment für ihn. Er war bereit dafür."
Die passende Vorarbeit zu Fischers Treffer leistete André Leipold. Der Leihspieler von Erstliga-Aufsteiger Darmstadt 98, der die Erwartungen nicht erfüllen konnte. "In dieser Szene hat man gesehen, was er drauf hat", sagte Sportdirektor Sebastian Neumann mit Blick auf den fulminanten Sprint mit dem Leipold Fischers Treffer ermöglichte: "Er hat ein großes Potenzial", ist Neumann weiterhin vom einstigen Burghausener überzeugt. Dass er dies nach Ende der Leihe in Würzburg zeigen wird, erscheint freilich fast ausgeschlossen.