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Würzburg
Eine Rückkehr für vier Baskets-Akteure
s. Oliver Würzburg hat in den restlichen sechs Vorrundenpartien die Chance, sich eine sehr gute Ausgangsposition für die Rückrunde zu erspielen. Erste Möglichkeit: Gießen.
Ungleiche Kräfteverhältnisse: Der Würzburger Cameron Wells (links) und der Gießener John Bryant 2018 bei der 81:85-Vorrunden-Heimniederlage der Baskets gegen die Mittelhessen.
Foto: Silvia Gralla | Ungleiche Kräfteverhältnisse: Der Würzburger Cameron Wells (links) und der Gießener John Bryant 2018 bei der 81:85-Vorrunden-Heimniederlage der Baskets gegen die Mittelhessen.
Stefan Mantel
 und  Thomas Brandstetter
 |  aktualisiert: 27.04.2023 09:08 Uhr

JobStairs Gießen 46ers - s. Oliver Würzburg
(Samstag, 18 Uhr, Sporthalle Gießen Ost)

Auch beim zweiten Mal wird es für Denis Wucherer noch etwas Besonderes sein. Bei der Premiere in der vergangenen Saison empfand er es als etwas "sehr Besonderes", und er hofft, dass seine Rückkehr am Samstag "nicht ganz so emotional" wird wie am 3. Februar diesen Jahres, als die Baskets nach sehr ordentlicher Vorstellung ziemlich souverän mit 101:84 in Gießen gewannen. "Großartige Erinnerungen" hat der Trainer von Basketball-Bundesligist s. Oliver Würzburg an seine vier Jahre als Chefcoach der Gießen 46ers (2013 bis 2017), und würde man ein wenig mehr nachbohren, wäre die Wahrscheinlichkeit groß, dass der 46-Jährige beinahe ins Schwärmen geriete, auch über die hessischen Anhänger, die ihm damals einen so "tollen Abschied" bereiteten.

Choreografie der Gießener Fans zum Saisonabschluss und zum Abgang von Denis Wucherer 2017.
Foto: Martin Vogel | Choreografie der Gießener Fans zum Saisonabschluss und zum Abgang von Denis Wucherer 2017.

Da im Profisport aber allenfalls in großen Ausnahmefällen ausreichend Raum für Sentimentalitäten ist und der Blick der Beteiligten systemimmanent stets nach vorne gerichtet ist, geht es am Samstag natürlich nicht um Wucherer, seinen Assistenten Steven Key oder die Baskets-Akteure Cameron Wells und Skyler Bowlin, die allesamt gemeinsam mal in Gießener Diensten standen. Sondern darum, die Chance zu nutzen, "uns eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde" zu sichern, wie Wucherer es umschreibt. Von ihren zehn Saisonpartien haben die Würzburger sechs gewonnen, und dabei bereits von den sechs vor ihnen platzierten Mannschaften gegen fünf gespielt (davon gegen vier verloren), und Crailsheim kommt am 20. Dezember nach Würzburg. 

"Die Momentaufnahme ist okay" sagt Wucherer, die "vermeintlich Großen haben wir hinter uns." Unausgesprochen schwingt da natürlich mit: Und wir stehen trotzdem sehr ordentlich da. Der nächste angepeilte Zwischenschritt: so schnell wie möglich zehn Siege. "Mit zehn Siegen ist noch niemand abgestiegen", sagt Wucherer, der natürlich auch höhere Ziele verfolgt (Stichwort: Play-off-Teilnahme), aber aus jahrzehntelanger Erfahrung nicht nur weiß, sondern auch erprobt darin ist - und eine klischeehafte Floskel bemüht, die im Sport aber eben auch Wahrheit ist: "Wir müssen und dürfen wirklich nur von einem Spiel zum nächsten schauen und denken."

Denis Wucherer als Gießener Trainer im April 2015 im ersten Spiel des ProA-Finales in Würzburg.
Foto: Heiko Becker | Denis Wucherer als Gießener Trainer im April 2015 im ersten Spiel des ProA-Finales in Würzburg.

Wir müssen und dürfen das nicht nur. Schaut man mal auf den Dienstplan bis zum Ende der Vorrunde mit den Heimgegnern Crailsheim (20.12.), Bonn (29.12.) und Braunschweig (3.1.20) sowie den Aufgaben nun eben in Gießen, in Vechta (27.12.) und in Hamburg (25.1.), könnten Baskets-Anhänger schon mal in Versuchung geraten zu hoffen, die nächste wahrscheinliche Niederlage könnte es dann am 2. Februar zum Rückrundenauftakt in München setzen. Selbstvertrauen hat die Mannschaft jedenfalls getankt durch den jüngsten 72:69-Erfolg in Bamberg - davon ist Wucherer überzeugt: "Er wird uns guttun, gerade wenn's mal knapp wird, weil wir gezeigt haben, dass wir ein Spiel auch am Ende noch drehen können."

Fotoserie
Das umstrittene Offensivfoul von Cameron Wells war keines
Es war der Aufreger in den Schlussakkorden des letzten Heimspiels von Basketball-Bundesligist s.Oliver Würzburg gegen die MHP Riesen Ludwigsburg (84:89). Beim Ballvortrag kollidiert Spielmacher Cameron Wells mit dem seitlich heraneilenden Ludwigsburger Konstantin Konga und bekommt ein Offensivfoul angehängt. Ob die Entscheidung beim Stand von 84:87 und noch 12,4 Sekunden Restspielzeit spielentscheidend war, ist spekulativ. Aber sie raubte den Hausherren die letzte Chance, sich zumindest in die Verlängerung zu retten. Von einem „interessanten Pfiff“ sprach Baskets-Trainer Denis Wucherer diplomatisch – und davon, „sich die Szene nochmal ganz genau anzuschauen.“ Das hat mittlerweile auch Winfried Gintschel getan. Der Schiedsrichter-Ausbilder der Basketball-Bundesliga (BBL) bewertet in der wöchentlichen Rubrik „Pfiff der Woche“ auf der BBL-Homepage eine diskussionswürdige Entscheidung. Die Meinung des 59-Jährigen zum Pfiff gegen Wells ist eindeutig: Ein Offensivfoul wäre es nur gewesen, wenn Konga eine „legale Verteidigerposition“ eingenommen hätte, also „frontal zum Spieler mit Ball und beiden Füßen am Boden“, so Gintschel. Dies sei nicht der Fall gewesen, im Gegenteil: „In vorliegendem Fall ist zu erkennen, dass ein erheblicher Kontakt mit dem linken Knie und Bein des Verteidigers verursacht wird. Dies ist daher ein Verteidigerfoul“, erklärt Gintschel. Seine komplette Einschätzung lesen sie hier.
 
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