zurück
Basketball: Bundesliga
Ein überraschender Topscorer sichert den Würzburg Baskets gegen Hamburg den zweiten Saisonsieg
Normalerweise erzielen bei den Würzburg Baskets die Aufbauspieler die meisten Zähler. Warum das im Heimspiel am Freitagabend gegen Hamburg anders war.
Der Wühler unter dem Korb: Owen Klassen (Mitte) war einer der Garanten für den Sieg der Würzburg Baskets gegen Hamburg.
Foto: Julien Becker | Der Wühler unter dem Korb: Owen Klassen (Mitte) war einer der Garanten für den Sieg der Würzburg Baskets gegen Hamburg.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 24.10.2024 02:44 Uhr

Die FIT/One Würzburg Baskets sind zurück in der Erfolgsspur. Nach der doch sehr vermeidbaren Niederlage im BBL-Pokal in Göttingen gelang den Baskets gegen die Hamburg Towers am Freitagabend in der tectake Arena ein verdienter 91:85 (47:44)-Heimsieg. "Ich bin sehr glücklich über den Sieg. Hamburg ist ein Team mit sehr viel Talent. Wir haben als Team zusammengestanden", meinte Trainer Sasa Filipovski

Die Gäste, die auf der Center-Position stark ersatzgeschwächt antreten mussten, wehrten sich bis spät ins vierte Viertel und waren ein Gegner, der am Ende der Saison in einer ähnlichen Tabellenregion landen könnte, wie die Würzburger. Beide Teams haben mit Sicherheit die Qualität, im Mai zu den besten zehn Teams der Liga zu zählen, was die Teilnahme an den Play-Ins und damit der Saisonverlängerung garantieren würde. 

Erstmals Klassen als Topscorer

Ungewohnt: Zum ersten Mal in dieser Saison war ein Centerspieler der beste Punktesammler der Würzburger. Im sehr auf die Aufbauspieler zentrierten System der Würzburger erarbeitete sich Owen Klassen mit 19 Punkten und 13 Rebounds ein Sonderlob. Der Kanadier erzielte ein Double-Double, wie zweistellige Werte in zwei Kategorien im Basketball genannt werden. "Owen hat einen großartigen Job gemacht", kommentierte der slowenische Trainer der Würzburger. 

Der Start in die Partie war alles andere als rhythmisch. Ob es daran lag, dass die Baskets nach fünf Spielen in 13 Tagen diesmal sieben Tage Zeit hatten, sich auf die Partie gegen die Hansestädter vorzubereiten oder ob die zum ersten Mal mit 3000 Zuschauerinnen und Zuschauern fast ausverkaufte tectake Arena die Spieler nervös machte, wird nur die Mannschaft oder ihr Trainer Sasa Filipovski wissen. Es dauert jedenfalls, ehe Kapitän Zac Seljaas mit zwei verwandelten Drei-Punkte-Würfen seine Mannschaft neun Punkte in Führung brachte. 

Fotoserie

Schlechte Würzburger Verteidigung

Die Hamburger kämpften sich aber, angeführt von ihren Topscorern Brae Ivey und Jordan Barnett, wieder heran und gingen im zweiten Abschnitt nach Barnetts Dreier sogar zum ersten Mal in Führung. Auffällig: Den Würzburger Aufbauspielern gelang es in den ersten 20 Minuten fast nie, ihre Gegenspieler im Eins-gegen-eins zu halten. Ivey, aber auch Osaro Rich und Jaizec Lottie kamen immer wieder in die Zone, teilweise sogar bis zu einfachen Abschlüssen in Ringnähe. Und wenn die Hilfe in der Verteidigung kam, saßen in der ersten Halbzeit die Drei-Punkte-Würfe der Gäste. Sechs von 15 Versuchen fanden vor der Pause ihr Ziel. 

Weil aber auch auf Hamburger Seite die Defensive mehr als löchrig war vor der Pause, ging es trotzdem mit einer 47:44-Führung für die Würzburger in die Pause. Sein schwächstes Spiel im Baskets-Leibchen zeigte dabei Mike Davis Jr., der dadurch ein wenig an seine Leistung im Göttingen-Spiel anknüpfte. Keiner seiner zehn Drei-Punkte-Würfe fanden ihr Ziel, insgesamt blieb der US-Amerikaner, der bisher zu den stärksten Würzburgern in dieser Saison zählte, bei 12 Punkten in 34 Minuten. Nimmt man das Spiel in Göttingen dazu, hat Davis Jr. nun seine letzten 18 Versuche von hinter der 6,75-Meter-Linie verfehlt. 

Einzelkämpfer Kuath chancenlos

Siegbringend war für die Unterfranken die Überlegenheit auf der großen Position. Owen Klassen dominierte unter dem Korb nach Belieben, weil die Gäste mit dem südsudanesischen Nationalspieler Kur Kuath nur einen etatmäßigen Center aufbieten konnten, der zu allem Überfluss zu Beginn der Woche noch verletzt fehlte. Als Kuath dann im dritten Abschnitt mit drei Fouls belastet auf die Bank musste, erspielten sich die Baskets eine Führung von acht Punkten zum Ende des dritten Viertels.

Auch deshalb entschieden die Würzburger das Duell um die Rebounds klar für sich. Vor allem am gegnerischen Brett arbeiteten Klassen und Co. hervorragend. 18 zweite Wurfchancen erspielten sich die Baskets hierdurch, die sie zu 16 Punkten nutzten. Das Teamplay dagegen, das die Fans aus der letzten BBL-Saison gewohnt waren, war im ersten Bundesliga-Heimspiel dieses Jahres noch nicht zu erkennen. Mit vielen erfolgreichen Aktionen im Eins-gegen-eins und einer trotz Davis Jr. ordentlichen Dreierquote von 34 Prozent geriet der Sieg im Schlussviertel nicht mehr wirklich in Gefahr, auch wenn sich Hamburg bis in die Schlussminute nicht geschlagen gab.

Basketball: Bundesliga, Männer
FIT/One Würzburg Baskets – Hamburg Towers 91:85 (23:21, 24:23, 24:19, 20:22)

Würzburg: Klassen 19, Jackson 18, Lewis 15, Davis Jr. 12, Seljaas 12, Phillips 8, Wank 3, Steinbach 2, Kone 2, Bleck, Ugrai.
Hamburg: Ivey 21, Barnett 17, Rich 11, Kennedy 9, Lottie 8, Ogbe 7, Heckmann 6, Kuath 4, Reece 2, Möller, Grey (nicht eingesetzt).
Rebounds: 43 – 34. Vorlagen: 12 – 19. Ballverluste: 12 – 17. Treffer aus dem Feld: 29/70 (41%) – 26/59 (44%). Dreier: 10/29 (34%) – 13/32 (41%). Freiwürfe: 23/26 (88%) – 20/26 (77%). Zuschauende: 2977.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Tim Eisenberger
Würzburg Baskets
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top