Die Pflichtaufgabe abgehakt, die Toto-Pokal-Hürde genommen. Das war es was für die Regionalliga-Fußballer der Würzburger Kickers zählte. Nach dem 4:0 (2:0)-Sieg im Erstrunden-Spiel bei Bezirksligist SV Hahnbach wollte sich Trainer Marco Wildersinn nicht sonderlich grämen, dass sein Team, zum wiederholten Mal in dieser Saison, Schwächen im Verwerten von Torchancen gezeigt hatte.
Ein höherer Sieg wäre noch schöner gewesen, fand er, „wichtig war auch, dass hinten wieder die Null steht“, sagte er nach der Partie auf dem am Schluss von einem zwischenzeitlichen Sturzregen recht durchgeweichten Oberpfälzer Rasen: „Wir haben es nicht spannend gemacht, sondern sind einfach souverän eine Runde weitergekommen. Insofern hat alles gepasst.“
Tatsächlich hatte Debütant Norman Quindt im Kickers-Kasten – der vom TSV Havelse gekommene Torhüter durfte im Pokal-Wettbewerb erstmals ran – kaum etwas zu tun. Einen Distanzschuss in der ersten Hälfte fing er sicher. Das sollte seine einzige Parade bleiben gegen einen Gegner, der sich einzig auf das Verteidigen besann. Schon in der Startphase, als über dem Ort im Landkreis Amberg-Sulzbach noch die Sonne schien, warfen sich die Gastgeber mit viel Leidenschaft in all die Schüsse, die die Kickers auf den Kasten der Hausherren abgaben. Und das waren nicht wenige.
Wichtige Wettkampfpraxis für einige Spieler der Würzburger Kickers
Die Würzburger, bei denen Mittelfeld-Freigeist Ivan Franjic erstmals seit seiner Knieoperation im Mai in der Startelf stand und 90 Minuten durchhielt, gaben vom Start weg den Ton an, kamen zu zahlreichen Einschussmöglichkeiten, erspielten sich reihenweise Standardsituationen, wirkten aber nicht zum ersten Mal nicht konsequent genug im ausnutzen ihrer Gelegenheiten. Letztlich sei es wichtig gewesen, dass Spieler, die zuletzt in der zweiten Reihe standen, Wettkampfpraxis sammeln konnten, so Wildersinn: "Schon deshalb war das heute ein wichtiges Spiel."
Es dauerte es bis zur 35. Minute, ehe etwas Zählbares auf die elektronische Anzeigetafel am Spielfeldrand kam. Der vom 1. FC Nürnberg II an den Dallenberg gewechselte Angreifer Tim Sausen, der diesmal mit Saliou Sané im Doppelpack stürmte, sorgte für den ersten Treffer. Zuvor hatte Franjic fein mit der Hacke für Sané abgelegt, dessen Flanke Sausen verwertete. Spätestens als Marius Wegmann, der bereits beim Liga-2:0 in Augsburg am Freitag getroffen hatte, per Kopf das 2:0 nachlegte (39.), war jegliche Spannung verflogen.
Nach der Pause kommt der große Regen
Dafür sorgten fortan Wetter-Kapriolen für etwas Aufregung rund um das Spielfeld. Als die Akteure gerade aus der Halbzeitpause zurück aufs Spielfeld kamen, öffnete der Himmel seine Schleusen. Im strömenden Regen suchte wer konnte irgendwo rund um das Spielfeld ein trockenes Plätzchen. Einzig der harte Kern der mitgereisten Kickers-Anhänger machte weiter in der Nässe Stimmung, während die Roten auf dem Rasen weiterhin den Oberpfälzer Kasten belagerten.
Weil aber der sehr engagierte, jedoch nicht immer glücklich agierende Franjic auch einen Foulelfmeter nicht verwandelte und über das Tor schoss, blieb es bei zwei weiteren Treffern durch Thomas Haas und Sausen, der also bei seiner Torpremiere gleich doppelt traf, am Schluss aber angesichts zahlreicher vergebener Chancen auch selbst feststellte: "Die Torbilanz ist ausbaufähig."
Fußball, Toto-Pokal-Wettbewerb, erste Runde
SV Hahnbach - Würzburger Kickers 0:4 (0:2)
Würzburg: Quindt – Unrath, Scholz, Wegmann (46. Zaiser) – Haas, Fischer, Wessig (71. Karimani), Franjic, Kurzweg (71. Montcheu) – Sausen, Sané (46. Junge-Abiol).
Tore: 0:1 Tim Sausen (35.), 0:2 Marius Wegmann (39.), 0:3 Thomas Haas (55.), 0:4 Tim Sausen (67.).
