
Vor der Krönung liegt harte Arbeit. Es ist ein knackiges Programm, das die Würzburger Kickers in diesem Monat in der Fußball-Regionalliga zu absolvieren haben. Acht Spiele stehen binnen 31 Tagen auf dem Terminplan. Womöglich steht die Regionalliga-Meisterschaft dann aber auch schon fest, ehe der Wonnemonat Mai begonnen hat. Im besten Fall können die Kickers bereits am Samstag, daheim auf der Coach oder wo auch immer, Platz eins sichern.
Voraussetzung dafür wären freilich Siege an diesem Dienstag (19 Uhr) bei der SpVgg Greuther Fürth II im Zweitligastadion am Ronhof und am Freitag (19 Uhr) im Derby am heimischen Dallenberg gegen den FC 05 Schweinfurt. Wenn dann noch die DJK Vilzing am Samstag ihrerseits in Fürth verliert, dann wäre den Kickers der Regionalliga-Meistertitel auch in der Theorie nicht mehr zu nehmen.
Für Trainer Marco Wildersinn spielen solcherlei Gedankenspiele freilich überhaupt keine Rolle. "Es klingt wie eine Floskel, wenn man sagt, man denke immer nur von Spiel zu Spiel. Aber wir sind tatsächlich sehr gut damit gefahren, uns immer auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren und nicht daran zu denken, was sein könnte und noch kommt."

So gilt also die volle Konzentration dem Gastspiel in Fürth gegen die Mannschaft, die die Kickers als bislang letzte in einem Pflichtspiel besiegen konnte. "Diese Niederlage hat mir damals schon sehr wehgetan", erinnert sich Wildersinn an das Würzburger 0:1 am Ronhof im Mai. Es ist also noch eine Rechnung offen mit dem kleinen Kleeblatt. Auch das Hinspiel zwischen beiden Teams am Dallenberg hatte es in sich. Erst in buchstäblich letzter Sekunde erzielte Dardan Karimani damals spät in der Nachspielzeit das entscheidende 2:1 für die Kickers.
Da passt es gut, dass der Siegtorschütze von damals am Dienstagabend wieder im Kader steht, nachdem er zuletzt beim 4:0 gegen Türkgücü München zuschaute, weil er das Abschlusstraining aus privaten Gründen auslassen musste. Ohnehin wird Wildersinn sein Team etwas durchrotieren, um in der Englischen Woche die Belastung unter den Akteuren zu verteilen.
In der Abwehr bleiben die Auswahlmöglichkeiten begrenzt. Yannick Scholz ist wegen seiner Entzündung am Schienbein noch nicht einsatzfähig. Und auch Daniel Hägele ist, obgleich er im Training voll dabei ist, noch längst kein Startelf-Kandidat. "Wir werden überhaupt kein Risiko eingehen. Es bleiben noch genügend Spiele, um ihm die Einsätze zu verschaffen, dass er am Ende in den entscheidenden Spielen in guter Verfassung ist", findet Wildersinn.
Gegner Greuther Fürth II hat mit dem 2:1-Sieg in Schalding-Heining am Samstag neun Zähler Distanz zwischen sich und den ersten Relegationsplatz gebracht. Die Abstiegssorgen sind bei den Mittelfranken damit wohl erledigt. Sechs der letzten acht Spiele konnten die Fürther gewinnen.

Verbindungen nach Unterfranken gibt es aus Fürth traditionell einige. Als Co-Trainer auf der Bank sitzt bei den Fürthern neben dem zum Saisonende scheidenden Chefcoach Petr Ruman noch immer Thorsten Götzelmann, aktuell Sportleiter und ab kommender Saison auch Trainer beim unterfränkischen Bayernligisten TSV Abtswind. "Eine gute Mischung" sei das Team der Spielvereinigung, findet Wildersinn. Mit dem Ex-Schweinfurter Daniel Adlung und Edgar Prib sollen zwei ehemalige Kleeblatt-Profis die Mannschaft führen. In der Sturmspitze agiert mit Ricky Bornschein ein talentierter Angreifer, der, wie Würzburgs Saliou Sané, in dieser Saison bereits 15 Mal getroffen hat.
Aus Sicherheitsgründen findet die Partie, die aufgrund des Pokal-Halbfinals in Pipinsried verschoben wurde, im Fürther Zweitligastadion statt. Der Kassen am Gästeblock öffnen um 18 Uhr und sind ausschließlich über die Alte Reuth- und Flurstraße zu erreichen.